Der Kampf hat sich gelohnt – Kanal-TÜV ade!

Verfasst am: 2018-02-21  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: RP-Online, Andreas Probst

Der Kampf hat sich gelohnt – Kanal-TÜV ade!Der Kampf hat sich gelohnt – Kanal-TÜV ade!

Die Stadt macht es in ihrem internen Briefverkehr Ende Januar kurz und bündig: „Die Bezirksregierung Düsseldorf beabsichtigt, die Ordnungsbehördliche Verordnung zur Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Rumeln WG III der Stadtwerke Duisburg vom 13. Mai 1977 aufzuheben.“ Deshalb erbitte Düsseldorf eine Stellungnahme.
Schon präziser liest sich das diesbezügliche Schreiben der Bezirksregierung. Im Mai 1977 habe sie das Grundwasser im Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Rumeln der Stadtwerke Duisburg AG vor nachteiligen Einwirkungen durch die Festsetzung eines „Wasserschutzgebietes“ geschützt. Die Wassergewinnungsanlage Rumeln wurde zum 10. Mai 2011 an die Niederrhein Gold Tersteegen GmbH & Co. KG veräußert.
Jetzt kommt ein Satz voller Brisanz: Geplant war „seinerzeit“ eine Belieferung der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH, sodass das in der Wassergewinnungsanlage Rumeln geförderte Grundwasser weiterhin zu Zwecken der öffentlichen Wasserversorgung genutzt worden wäre. So die Formulierung aus dem Hause der Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher! Und weiter: „Da eine dementsprechende Nutzung derzeit nicht absehbar ist, ist die Aufrechterhaltung des Wasserschutzgebietes im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes nicht erforderlich.“
Hätte es nun einen „Deal“ zwischen der Fabrik und der ENNI gegeben (Tersteegen verkauft das eingekaufte Brauchwasser als Trinkwasser an die ENNI, die ENNI verrechnet diese Gunst irgendwie), dann wäre bei so manchem Betroffenen die Zornesader geplatzt. Denn zum einen hätte die ENNI, wenn sie denn Wassernot haben würde, über Duisburg Wasser ohne Ende bekommen können und zum anderen ertrinkt der Niederrhein geradezu im kostbaren Nass! Nun, beim absehbaren Wegfall des Wasserschutzgebietes (WSG) verändern sich folgende Dinge für die Bürger angenehm wie folgt:
„Kanal-TÜV“: Mit Auslaufen der Verordnung werden die besagten rund 2500 Haushalte, vornehmlich in Rumeln, aber auch in Vennikel und Schwafheim, viele Millionen € im Sinne der Dichtheitsprüfung nicht mehr investieren müssen.
Auflagen bei Ölheizung: Nur in einem WSG müssen Haushalte regelmäßig die in ihrem Haus befindlichen Öltanks (ab einer gewissen Größe) vom TÜV überprüfen lassen. Die außerhalb und unterirdisch platzierten Öltanks sind in einem WSG in sehr kurzen Abständen zu prüfen. Ergebnis: etliche hundert Euro je Haushalt mit großen oder Outdoor-Tanks.
Geothermie: In einem WSG sind bestimmte Formen der Erdwärmeförderung nicht erlaubt. Gestattet werden nur besondere Techniken. Für Umrüster oder Neubauer belaufen sich die Mehrkosten auf rund 10.000 Euro – Geld was in einem Nicht-WSG den Hausbau nicht zusätzlich verteuert.
Investitionen: Es mehren sich die gemeldeten Fälle, in den im straßennahen Bereich von Grundstücken (Vorgarten, Auffahrt) nicht investiert wird, da möglicherweise - bei durch den Kanal-TÜV festgestellten Defekten - zuerst einmal der Bagger anrücken muss.
Die zentrale Frage ab 2011 war: „Kann es sein, dass zugunsten eines gewerblichen Wasserwerk-Verwerters/Getränkeherstellers rund 2500 Haushalte nach wie vor mit dem Regelwerk der öffentlich-rechtlichen Trinkwasser-Schutzverordnung malträtiert werden?“ Hier zeichnet sich nach hartem Einsatz eine gute Antwort ab!
Bleibt die Frage, die in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung noch zu stellen ist. Zu erfragen ist, ob es noch irgendwelche Einwendungen der Nachbarstädte gegeben hat und ab wann genau das Wasserschutzgebiet erloschen sein wird! Begründung: Verschiedene Einrichtungen wie zum Beispiel der TÜV werden ihre Arbeit erst in dem Moment einstellen (modifizieren), wenn sich die Rahmenbedingungen amtlich verändert haben. Die betroffenen Haushalte wiederum haben mit den erbetenen Informationen endlich Planungssicherheit.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - 360 Mitarbeiter setzen bei der Tersteegen GmbH & Co. KG in Kapellen 440 Millionen Liter Saft und Wein pro Jahr um. Bei so viel Produktivität und Wasserbedarf lag es nahe, beizeiten auf die vakante Rumelner Wassergewinnungsanlage zuzugreifen (Foto RP-Online).
2 - Zwischen dem Wasserwerk Rumeln (Foto) und der Tersteegen-Fabrik in Kapellen ist eine zirka 3,5 Kilometer lange Leitung zum Transport von Brauchwasser verlegt worden. Jetzt steht fest, dass dies kein Nachteil für Rumeln ist oder sein wird (Foto Andreas Probst).


Cölve-Unterschriften: „Druck“ und „Beharrlichkeit“

Verfasst am: 2018-02-14  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: FunkeMediaPool (Ulla Michels), Dirk Scholtheis

Cölve-Unterschriften: „Druck“ und „Beharrlichkeit“Cölve-Unterschriften: „Druck“ und „Beharrlichkeit“

Die jüngste Sitzung der Bezirksvertretung Rhinhausen war sicherlich nicht gerade das, was sich insbesondere die leidgeprüften Bürger und Geschäftsleute zwischen Cölve-Brücke und Impelmann-Kreuzung erhofft hatten. Der perfekt auf den Punkt gebrachte Vortrag von BI-Sprecherin Doris Goebel und die entschlossenen Blicke der Demonstranten auf der Zuschauertribüne verdeutlichten jedoch: „Wir geben nicht klein bei und erst recht nicht auf!“
So wird das dritte Treffen der Interessengemeinschaft „Cölve-Brücke jetzt!“ am Mittwoch, 21. Februar, 18 Uhr, im kleinen Gemeindesaal der Evangelischen Friedenskirchengemeinde, Peschmannstraße 2, Bergheim, Bilanz der letzten Wochen ziehen und die nächsten Schritte besprechen. Angedacht sind eine Reihe von Spannbändern, die als unübersehbare Mahnung das Straßenbild beherrschen sollen. Viel Fahrt aufgenommen hat die Unterschriften-Aktion, wo bereits zum Auftakt über tausend Unterstützer-Signaturen zusammen gekommen sind. Die Aktion formuliert wie folgt: „Ich bin für die umgehende Wiederherstellung der Cölve-Brücke! Sie stellt die für Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Schwafheim unverzichtbare Wegeverbindung sicher!“
Listen liegen unter anderem aus in Bergheim bei Steinmetz Kerstan, Trompeter Straße 5; REWE Feldkamp, Trompeter Straße 12a; Malzers Café, Trompeter Straße 12a; Physiotherapie Richard Schnorbus, Trompeter Straße 13; Blumen Prisma, Trompeter Straße 58; Wohnaccessoires LuNeMa-Lifestyle, Jägerstraße 2; Gaststätte Poseidon, Jägerstraße 2; Herz-Apotheke, Jägerstraße 3; Fernseh Kraus, Jägerstraße 5; Gemeindehaus „Auf dem Wege“, Peschmannstraße 2; Trinkgut Kolo, Schauenstraße 50.
Rumeln-Kaldenhausen: See You, Lohfelder Weg 99; Glüxbox, Dorfstraße 63; Volksbank Rumeln, Dorfstraße 65; Apotheke Am Geistfeld, Rathausallee 12/14; Trinkgut, Kapellener Straße 116; Rumelner TV, Am Sportplatz 15; Malteserstift Veronika-Haus, Nelkenstraße 19/21; Physiotherapie Sascha Grundmann, Düsseldorfer Straße 83; Bauträger Drifte-Brink, Auf dem Hastert 5;
Friemersheim: Immo Expert, Villenstraße 7; ASV Gut Biss Rumeln-Kaldenhausen, Hohenbudberger Straße 40; Bäckerei Bertram, Kaiserstraße 22; Möbel Haferkamp, Kaiserstraße 48; Lotto Sylvia Hoffmann, Kaiserstraße 52; Modefriseur Renate Ultee, Windmühlenstraße 31; Schreibwaren Körner, Kronprinzenstraße 11;
Hochemmerich: KAP-Rondell im Volkspark, Gartenstraße; Bauverein Rheinhausen, Krefelder Straße 83;
Rheinhausen-Mitte: Katholisches Bildungsforum, Händelstraße 16;
Moers: Raiffeisen-Markt Schwafheim, Schwarzer Weg 195.
Zusätzlich zu den genannten Adressen sammeln auch die SPD in Hochemmerich, Bergheim und Rumeln-Kaldenhausen sowie die CDU in Hochemmerich und Friemersheim Unterschriften. SPD-Ratsherr Reiner Friedrich (der zusammen mit Heinz Walpersdorf die Idee einer Behelfsbrücke betreibt): „Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um Druck auf die Abläufe auszuüben.“ CDU-Ratsherr Klaus Mönnicks ergänzt: „Beharrlichkeit ist eine der Stärken der Rheinhauser. Jeder Tag, der die Brücke früher wieder passierbar macht, zählt.“

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Bei klirrender Kälte sammelte Astrid Hanske auf dem Rumelner Wochenmarkt 200 Unterschriften – ihre erste Handlung als just gekürte Bezirksbürgermeisterin. Etliche Aktionen der Parteien folgen (Foto Ulla Michels).
2 – Um den merklichen Umsatzverlust auszugleichen, hat sich der Raiffeisenmarkt kurzfristig mit einem Kleintransporter verstärkt. Der versorgt für kleines Transportgeld auf Wunsch die Haushalte hinter der Brücke (Foto Dirk Scholtheis).



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