Nach der Wittler drei tolle Hofkonzerte!
Verfasst am: 2017-05-20 • Autor: Tim Pügner, Ferdi Seidelt • Fotos: Raphael Tenschert, RenC van der Voorden
Einen ganz besonderen Abend für die Kabarett-Musik-Szene präsentiert der Runde Tisch jetzt am Mittwoch, 24. Mai, 20 Uhr, im Kulturspielhaus Rumeln, Dorfstraße 19: Tine Wittler und ihr Pianist Greg Baker gastieren mit ihrem Programm „Lokalrunde - Tresenlieder schlückchenweise“ im Kulturspielhaus Rumeln, Dorfstraße 19a.
Sogleich gibt es drei schöne Hofkonzerte, die wesentlich vom Runden Tisch, aber auch von Kultur-engagierten Geschäftsleuten aus Rumeln-Kaldenhausen unterstützt werden. Wie der Titel der Veranstaltungsreihe schon sagt, steigen die Konzerte im Innenhof des Gebäude-Ensembles Kulturspielhaus/Musikschule, also im Freien. Nur bei sehr schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im Kulturspielhaus statt.
Los geht es am Samstag, 27. Mai, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), mit der Musik von „Chris Kramer & Beatbox 'n' Blues“. Das innovative Trio macht sich daran, dem altehrwürdigen Blues mächtig Dampf zu machen. Die verwegene Idee, zwei Gitarren, Gesang und Mundharmonika mit der artfremden Beatbox zu kreuzen, funktioniert prächtig und geht als Liveact heftig zur Sache. Alle drei Musiker sind Meister ihres Fachs und bringen das Publikum mit vielschichtigen Soli auf Gitarre, Mundharmonika und der ungewöhnlichen Beatbox zum Erstaunen, Mitgrooven und Zugabe-fordern.
Es folgt am Samstag, 8. Juli, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), der Auftritt der Folkwang Big Band. Die Formation als fester Bestandteil der diversen Ensembles der renommierten Universität der Künste aus Essen-Werden besteht aus etwa 35 Studenten und Absolventen und hat eine klassische Big Band-Aufstellung von Alt-, Tenor- und Bariton-Saxophonen, Posaune und Bass-Posaune, Trompeten, Schlagzeug, Klavier, Bass, Gitarre und Gesang, entweder als Solo oder im Chor. Hinzu kommen bei bestimmten Titeln auch Big Band-fremde Instrumente wie zum Beispiel die Quer?öten. Diese Mischung von verschiedenem Knowhow und instrumentaler Ausrichtung bietet ein ganz besonderes Klangbild, das Sie so noch nicht erlebt haben!
Am Samstag, 26. August, 20 Uhr (Einlass: 19 Uhr), finden sich im Innenhof zwei grandiose Gitarrenspieler ein Freude ist wie die Sonne, die durch die Wolken bricht. Sie ist wie frischer Wind um die Nase, Wärme auf der Haut und Farbe im Grau des Alltags. Und sie ist in jedem Augenblick nur einen Wimpernschlag entfernt. Ihre Wohnung ist die Schönheit des Details, und ihr Gewand ist die Einfachheit. „Dance of Joy“ ist eine Ode an die pure Daseinsfreude, quicklebendig, frisch und funkelnd – komponiert und gespielt von zwei begnadeten Künstlern. Jan Pascal und Alexander Kilian sind „Café del Mundo“, das poetisch-virtuose Flamenco-Gitarren-Duo mit der magischen Aura.
Karten gibt es im Vorverkauf zu jeweils 16 € in der Musikschule, bei Klatt, Peerebooms und in der Geistfeld-Apotheke. An der Abendkasse kostet das Ticket 19 €. Sparfüchse greifen zum Abo von nur 45 € (exklusiv in der Musikschule erhältlich).
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte Anklicken):
1 - Mal traditionell bluesig, mal groove-orientiert funky, mal rau, rockig und elektrisch, mal sanft, einfühlsam und akustisch: Chris Kramer & Beatbox 'n' Blues. Bild: Raphael Tenschert
2 - In ihrem neuen Album „Dance of Joy“ erzählen Café del Mundo auf ihren Instrumenten von Himmel, Erde und vom Leben, von Träumen, Mut und Paradiesgärten – und begeistern mit purer Spielfreude. Bild: RenC van der Voorden
Der Macher aus dem RuKa-Rathaus wird 80!
Verfasst am: 2017-05-13 • Autor: Ferdi Seidelt/WA • Fotos: Karin Wegner, privat
Helmut Wegner, der letzte Gemeindedirektor der Doppelgemeinde Rumeln-Kaldenhausen, vollendete jetzt sein 80. Lebensjahr. Im Kreise seiner Lieben - Ehefrau Karin, Tochter Silke, Söhne Carsten und Kay sowie sieben Enkelkinder - wurde fröhlich gefeiert. Die Gattin ganz entspannt im Rückblick: „Es war ein wunderschöner Tag. Unsere Kinder und Enkelkinder hatten sich sehr viel einfallen lassen, um uns zu überraschen - und das ist ihnen auch gelungen. Nicht nur wir, auch unsere Gäste waren davon sehr angetan, die Stimmung war prima, das Essen vorzüglich - was will man mehr?“
Doch was ist so besonders am Leben des ehemaligen obersten Behördenmannes? Kleiner Rückblick: Geboren am 7. Mai 1937, aufgewachsen und zur Schule gegangen in Oberhausen, ist aufgrund des fehlenden Schulgelds nur die Realschule möglich – der Bengel aber höchst begabt. So ist es ein Leichtes, 1953 eine Lehre bei der Stadtverwaltung zu bekommen. In den nächsten Jahren geht der behördliche Jungspund geradezu durch die Decke. Fachhochschule, Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, das Kommunaldiplom wird mit der Note 1 an die Wand genagelt. Schnell avanciert der durch das Hauptamt geeilte Beamte zum persönlichen Referenten des Oberhausener Oberstadtdirektors.
Gerade einmal 31 Jahre alt, wechselt er die Rheinseite und boxt rund 40 Mitbewerber aus dem Ring, wird am 27. Februar 1969 Gemeindedirektor von Rumeln-Kaldenhausen. Groß sind die Fußstapfen seines Langzeit-Vorgängers Karl Wischerhoff und kreativ die Arbeit von Kämmerer Hans Tönnissen, der dann wie selbstverständlich sein Stellvertreter wird.
Mit Wegner verbunden werden in seiner nur sechsjährigen Amtszeit (Wischerhoff führte das Rathaus über 34 Jahre!) die Gründung des Albert-Einstein-Gymnasiums. Das schnappt er den Mitbewerbern Moers und Rheinhausen vor der Nase weg. Der Marktplatz und die Straßen werden asphaltiert, Schotterwege sind nichts für den forschen Verwaltungschef. Mit den Mitteln für ein Lehrschwimmbecken und eine kleine Turnhalle, gedacht für die Kirchfeldschule, zaubert er ein Mehrbecken-Hallenbad und eine Großturnhalle aus dem Boden. Der Neubau der Friedrich-Fröbel-Schule trägt seine Handschrift und auch bei der Projektierung des Freibades Toeppersee mischt er munter mit.
Nach der Eingemeindung nach Duisburg und damit dem Verlust seines Arbeitsplatzes wechselt er als Leiter zum Bezirksrathaus Homberg, bevor er beim Diakoniewerk Kaiserswerth, zuerst als Dezernent, dann als Personaldirektor, seine Karriere ausklingen lässt. Nicht vergessen werden sollten seine langjährigen hohen und höchsten Ehrenämter in der Evangelischen Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen, im Lions Club Rheinhausen und als Schöffe beim Amtsgericht.
Seit 54 Jahren verheiratet ist er mit Frau Karin, die, wiewohl selbst engagierte Berufsschullehrerin, nicht immer mit dem enormen Arbeitspensum ihres Gatten, 70 bis 80 Stunden die Woche, einverstanden war. Als Zeichen seiner Wertschätzung ihr gegenüber wird sein Lebenstraum, ein hochseetaugliches Segelboot, nach ihr benannt. Hier schließt sich ein Kreis, den er gleich zu Beginn seiner Liebe in Worte kleidet: „Wenn ich mal pensioniert bin, will ich ein Boot haben. Trägst Du das mit?“ Sweet Karin, bis über beide Ohren in Helmut verschossen, haucht ein zärtliches „Ja“.
Dass das Geburtstagskind mit der Computerei, so mancher Handwerksarbeit, vielen Reisen mit der Gattin, Theater- und Konzertbesuchen sowie der aufwändigen Betreuung der Großfamilie nicht selten in einen wahren „Rentnerstress“ kommt, wird heuer von der Ehefrau mit einem Lächeln gesehen. „Das braucht er“, sagt sie und berichtet von zwei anstehenden Reisen zum Nordkap – eine zu Land und eine zu Wasser.
Die Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Dieses Bild fertigte Karin Wegner, nachdem ihr Mann am 1. April 1969 von Bürgermeister Edmund Pilarczyk zum Gemeindedirektor vereidigt worden war.
2 – Karin und Helmut Wegner sind seit 54 Jahren Eheleute. Wusste damals die werdende Lehrerin, was für einen Schwerarbeiter sie heiratete?
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