Das Wappen von Rumeln-Kaldenhausen ist da!
Verfasst am: 2016-07-04 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Katja Thiele/Ferdi Seidelt
Erstaunlich, wie sich die Übergabe der Wappen-Anlage an die Bevölkerung in eben dieser herumgesprochen hatte! Noch während die letzten Festvorbereitungen liefen, füllten sich die Sitzbänke, die unter großen Zelten des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen auf der Wiese vor dem ehemaligen Rathaus aufgestellt waren. Doch den Regenschutz hätte es nicht bedurft, das Wetter blieb trocken, angenehme Temperaturen, ein wenig Sonne, alles schön.
In seiner Begrüßung meinte Runder Tisch-Vorsitzender Ferdi Seidelt vor gut 200 Festgästen, dass das Kulturbuch des Bezirks viele Kapitel aufweise, ein neuer Abschnitt in der Rubrik Geschichte & Heimat werde gerade geschrieben. Sogleich begrüßte er Stadt-Bürgermeister Volker Mosblech, Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst, aus dem Rheinhauser Rathaus deren Chef Carsten Alberts und die Kulturverantwortliche Gudrun Tomberg, etliche Vertreter der Parteien aus Rat, Bezirksvertretung und Ortsgruppen, für das Pflegeheim EAHD-Geschäftsführer Peter Leuker und Pflegedienstleiter Thomas Müller-Bussmann sowie als ganz besondere Ehrengäste den legendären Rathaus-Rumeln-Kaldenhausen-Mann Hans Tönnissen und den letzten Gemeindedirektor der selbstständigen Doppelgemeinde, Helmut Wegner. Zudem wurden Vertreter aus der hiesigen Vereinswelt (Rumelner TV, Arbeiterwohlfahrt, VdK, Förderverein Freiwillige Feuerwehr, Männer- und Frauenchor, ASV Gut Biss) herzlich willkommen geheißen. Lobende Worte gab es für die Handwerker und Händler des Runden Tisches, ohne deren Sponsoring die Anlage in diesen Ausmaßen nicht möglich wäre. Ferdi Seidelt dankte den Unternehmen von Klaus Jobst (Baugrube, Fundament), Arne Thomsen/Steinbau (Mauerwerk), Frank Rentzsch (Sponsor Dachpfannen, Satteldach), Thomas Michels (Lehr-Tafeln), Michael Hass (Zuwegungen), Hendrik Johann (Speisen, Sekt), Marco Kolo (Bier), Heinz Schäfer (Zelte-Dorf) und auch dem Bergheimer Architekten Rüdiger Kaleschke, der eine Palette wertvoller Reichsformat-Feldbrandsteine gestiftet hatte.
Duisburg-Bürgermeister Volker Mosblech betonte in seinem Grußwort, wie wichtig das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort ist, Rumeln-Kaldenhausen sei hier ein leuchtendes Beispiel. Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst zeigte sich „mehr als angenehm überrascht“, was der Runde Tisch Rumeln-Kaldenhausen aus einer doch recht kleinen Anschubfinanzierung des Etats „Pflege des Ortsbildes“ gemacht habe. Beide nahmen je eine Literflasche Rumeln-Kaldenhausen-Bier mit nach Hause, „obwohl wir uns in Rumeln-Kaldenhausen nicht gerne von Bier trennen“.
Zentraler Wortbeitrag der Feierstunde war das Referat von Heraldiker und Heimatforscher Heinz Billen. Er fasste den Werdegang der Doppelgemeinde von einer losen Ansammlung von Bauernhöfen zu einer aufblühenden Kommune innerhalb einer Viertelstunde gekonnt zusammen, die Langversion, so hieß es am Rande, werde es bald in einem Heimatfreunde-Treffen geben. Das Wahrzeichen, das erst am 28. Januar 1958 den „wappenlosen“ Beamten des gerade in Betrieb genommenen Rathauses offiziell an die stempelnde Hand gegeben wurde, sei ein „Hochzeitswappen“ und bilde Insignien aus Rumeln (Grafschaft) und Kaldenhausen (Kurköln) ab. Leider habe es dieses nur 16 Jahre, 11 Monate und 3 Tage gegeben, dann setzte die Kommunale Neuordnung das Erkennungszeichen außer Kraft.
Dann der Moment, auf den die Initiatoren wochenlang hingearbeitet hatten: Die ehemaligen Rathaus-Größen Hans Tönnissen und Helmut Wegner zogen ein Tuch hernieder und enthüllten so die schmiedetechnische Meisterleistung von Heinz Billen. Am 1. Juli 2016, also am Geburtstag der Doppelgemeinde, hatte die Bevölkerung um Punkt 19 Uhr ihr Wappen wieder!
Bleibt zu berichten, dass die Rathaus-Geschichte ebenfalls gewürdigt wurde - in einem Holzständer-Werk, das fortan eine Lehr-Tafel nebst QR-Code zeigt. Und dass dorthin der alte Rathaus-Weg anno 1957 freigelegt wurde, der mit den Jahren extrem und blickdicht zugewachsen war. Und dass sich das Pflegeheim über die ebenfalls wappengeschmückte Sitzbank im Rücken der Mauer mehr als nur freute. Und dass die Anlage im Herbst noch illuminiert wird. Und und und...
Zu unseren Aufnahmen: Die Aufnahmen zeigen Heinz Billen (oben rechts) und einen Teil der aufmerksam zuhörenden Gäste sowie Hans Tönnissen (rechts), Heinz Billen (mitte) und Helmut Wegner nach der Enthüllung des prächtigen Wappens. Zudem zu sehen sind die Rücken der Wappenwand mit Sitzbank und der Lehrtafel-Anlage, vom ehemaligen Rathaus aus abgelichtet.
Das Wappen-Tagebuch – sehr gut im Endspurt!
Verfasst am: 2016-07-01 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Montag, 27. Juni 2016: Es sind noch Kleinigkeiten im Tiefbau vorzunehmen. Michael Hass vom Service Team Niederrhein wird gefragt, ob er nicht zwei, drei Trittplatten vom Bürgersteig zum Schaukasten in den kargen Rasen legen könne. Wenig später lacht der Experte. „Natürlich, immer, gerne, aber unter der Grasnarbe dürfte schon was sein.“ Wenig später ist die original Zuwegung zum alten Rathaus freigeschaufelt. Alles wird schön gereinigt. Jetzt sieht der „Vorplatz“ zum Schaukasten aus wie neu.
Dienstag, 28. Juni 2016: Thomas Michels von „trim-multimedia“ hat die Lehrtafeln fertig. Das Ganze ansprechend heimelig und in geschichtlichem Sepia. Kann gedruckt werden? Kurze Diskussion: Wird innerhalb eines Satzes die Kommunale Neuordnung nicht etwa klein geschrieben, also kommunale Neuordnung? Doch das Argument, dass es so ist wie beim Bayerischen Wald (= feststehender Begriff), überzeugt. Die Platten werden bedruckt und mit einer Schutzfolie überzogen.
Mittwoch, 29. Juni 2016: Trotz Dauerstress (das Unwetter bescherte der Firma Frank Rentzsch Arbeit ohne Ende) taucht das Zimmerer- und Dachdecker-Team gegen 18.30 Uhr auf. Zuvor war der Dachstuhl in der Werkstatt vorgefertigt worden. Das kleine Satteldach sitzt präzise an der vorbereiteten Stelle. Die Mitarbeiter Dominik Gasse und Marcel Schwarz legen die Ziegel auf. Der Ortgang, der das Ende der Traufe mit dem Dachfirst verbindet, passt.
Donnerstag, 30. Juni 2016: Heinz Billen ist einmal mehr vor Ort. Mit viel Feingefühl werden die den freien Blick auf die Bauwerke störenden Spannbänder wenig weiter weg neu mit Kabelbindern an den Metallzaun befestigt. Die Punkte, wo die Durchbohrungen für die Wappen-Anker zu setzen sind, leuchten in der Sonne. Wenig später ist die Bank, die im Rücken der Wand für die Senioren gestiftet wird, an Ort und Stelle und angekettet. Der Schlüssel wird dem Pflegeheim übergeben.
Freitag, 1. Juli 2016: Der letzte Tag, die letzten Stunden vor der Party, organisierter Endspurt! Frühmorgens greifen die Männer Waldemar Niemczewski und Uwe Wegener noch einmal zu ihrem Handwerkszeug. Der Dachstuhl wird beigemauert, die Anker-Löcher und auch der Wasserablauf für die Sitzbank-Fläche gebohrt. An anderer Stelle schraubt Thomas Michels die Lehrtafeln an das robuste Ständerwerk, eine vorne zur Straße, eine rückwärts für die Besucher der Pflegeheim-Wiese. Billen und die Steinbau-Maurer bringen die Wappen an, das große mit viel Mantel-Ornamenten vorne, ein kleines hinten. Alle Arbeiten werden sogleich verhüllt, soll ja nicht jeder zu früh etwas sehen! Dann fährt das Fahrzeug von Veranstaltungsmeister Heinz Schäfer vor. Drei Zelte müssen errichtet werden, eines für die Technik der Verstärker-Anlage, eines für Speis und Trank und ein großes für die Gäste. Kleines Hupen: Udo Moldenhauer von den gleichnamigen Baumschulen bringt Tische und Bänke. Dann wird es lebendig: Sponsor „trinkgut“-Chef Marco Kolo platziert die Zapfanlage und den edlen Gerstensaft, es soll ja später keiner verdursten! Wieder eine Anlieferung. Sponsor REWE-Rumeln-Inhaber Hendrik Johann hat, symbolisch gesprochen, Ramona Bonten im Gepäck. Die Fußballerin aus der bekannten FC RK-Familie und REWE-Mitarbeiterin wird später die Regie über die Ausgabe von Sekt, Saft und Wasser sowie kleinen Snacks führen. Soundcheck. Schon eine Stunden vor Beginn des Festakts sind die ersten Gäste da (wird fortgesetzt).
Zu unseren Aufnahmen:
Auf Bild Nummer eins ist Heinz Billen mit der Bankirai-Bank beschäftigt. Hinten zu sehen sind die beiden Wappen, das große für vorne, das kleine für hinten. Aufnahme Nummer zwei zeigt Dominik Gasse (rechts auf der Leiter) und Marcel Schwarz von der Firma Frank Rentzsch beim finalen Eindecken des kleines Satteldachs. Foto Nummer drei ist ein erster Blick auf die informative und von Thomas Michels sehr gefühlvoll gestaltete Tafel in Sachen Rathaus.
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