50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!

Verfasst am: 2021-06-21  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: HSG, Gruppe C / Photography Studio Duisburg

50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!

Es war und ist schon ein Leid: Die Pandemie sorgt auch beim Sport für Stillstand. In Rumeln-Kaldenhausen läuft nicht viel, erst recht nicht im Mannschaftssport, schon gar nicht in der Halle. Voll getroffen wird auch die Kult-Sportart Handball - aus Rumeln, Kaldenhausen und Vennikel nicht wegzudenken. Wir sprachen mit Sascha Gerlach, Manager der HSG Ve-Ru-Ka:
Frage: Hallo Sascha, 2021 sollte für die HSG ein Jubeljahr werden. Doch das pandemische Jahrhundertereignis stellt alles auf den Kopf. Fangen wir zuerst einmal in unserem Fakten-Check an mit der Saison 2020/2021, die einfach nicht zu Ende gespielt werden konnte.
Antwort: Hallo Ferdi, das ist leider richtig. Wie bereits 2019/2020 konnten wir wieder die Saison nicht zu Ende spielen. Lediglich vier Partien absolvierten unsere 1. Herren und ließen mit 7:1 Punkten kurz aufblitzen, welches Potential die Mannschaft um Mirko Szymanowicz und Rainer Puchala hat. Leider kamen unser Jungs auch nicht in den Spiel-Rhythmus, da zwischenzeitlich Corona-bedingt auch noch zwei Partien vom Gegner abgesagt wurden. Unsere 1. Damen bestritten immerhin noch sechs Spiele und holten 6:6 Zähler.
Der Saisonabbruch war aufgrund der Pandemie mit Sicherheit richtig, jedoch natürlich aber auch für alle Beteiligten, ob auf oder neben dem Feld, frustrierend und ernüchternd: die lange Vorbereitung, Schweiß und Arbei im Training, die Zuschauer und Hygienekonzepte, alles umsonst! Ganz zu schweigen von den vielen enttäuschten Kindern und jugendlichen Spielern, dazu den finanziellen Einbußen, die der erneute Saisonabbruch mit sich brachte.
Es ist fantastisch, wie die Verantwortlichen vor und hinter der Bande geschlossen zur HSG stehen. Motto: Heute schon das Morgen gestalten.
Ja, das ist schon unglaublich, mit wie viel Herzblut Trainer, Mannschaft und meine Vorstandskollegen bei der Sache waren und sind. Gerade bei der 1. Herrenmannschaft haben wir mit Tobi Dickel nur einen Spieler, der in „Altersteilzeit“ geht. Tobi bleibt der Mannschaft aber als Stand-by-Spieler erhalten und hält sich auch weiterhin mit der Mannschaft fit, aus familiären und beruflichen Gründen tritt er jedoch kürzer. Alle anderen (!) der Mannschaft 2020/2021 bleiben unverändert der HSG erhalten und werden noch ergänzt durch zwei in Rumeln und Umgebung bekannten Spielern. Der langjährige Wunschkandidat Jan „Roschi“ Roschig bringt eine Menge Erfahrung aus höheren Ligen mit, die er vor allem beim VfB Homberg und zuletzt beim Ligakonkurrenten Hülser SV zeigte. Der zweite Neuzugang ist Tristan Moritz, ebenfalls kein Unbekannter (OSC Rheinhausen, VfB Homberg, zuletzt VfL Rheinhausen). Tristan ist ein dynamischer Linkshänder und stößt als Ersatz für Tobi Dickel zu uns. Ich kann hier unserem 2. Vorsitzendem Uli Nepicks, Trainer Mirko Szymanowicz, aber auch der gesamten Mannschaft nur ein riesen Kompliment für die gute Arbeit und den großen Zusammenhalt in dieser für alle harten Zeit aussprechen.
Turbulenter ging es bei unseren Damen zu. Hier mussten Trainer Klaus Pannenbecker und Damenwartin Gabi Rouland sechs Abgänge kompensieren. Lisa Pfeiffer und Kristina Erlbeck befinden sich in Babypause und stehen nicht zur Verfügung; Lina Tome, Lene Ebner, Sabrina Weber und Laura Harlinghaus suchen eine neue Herausforderung. Katharina Zweig und Jacqueline Behr wechseln vom SC Bayer Uerdingen nach Rumeln. Annika Brunotte, Schwester unseres Spielers Marius Brunotte, steigt nach einer Pause bei Ihrer letzten Station SV Neukirchen wieder ein und wird die fehlende Torhüter-Position ergänzen. Madalena Brunzel kommt vom TV Kapellen zur HSG und last but not least schließt sich mit Leah Labitzke (Fortuna Düsseldorf) ein junges Rückraumtalent den „HSGirls“ an. So können wir bei unseren Mädels sehr positiv nach vorne schauen. Auch hier mein Kompliment an die Macher. Und allen Neuzugängen ein herzliches Willkommen bei der HSG.
Unabhängig vom leidenschaftlichen Bekenntnis zum hochwertigen Handball bei Männer und Frauen, Jungen und Mädchen war in diesem Jahr noch ein Datum wichtig. Am 5. April 1971 gründete sich unter der Leitung von Ewald Puhle unsere Handballsportgemeinschaft.
Ja das stimmt, Ferdi. Der 5. April 1971 ist für den Handball in Vennikel, Rumeln und Kaldenhausen mit Sicherheit historisch. Seither hat sich viel getan und ist viel bewegt worden in und rund um die HSG. Hervorzuheben ist da mit Sicherheit neben den Gründern ohne Frage unser 1. Vorsitzender Herbert Dickel, der seit fast 30 Jahren unseren Handball mit viel Herzblut und Geschick leitet. Er hat die HSG zu der gemacht, die sie heute ist!
Egal, ob Covid 19 oder was auch immer! Wir können doch nicht einfach ein so wichtiges und wertvolles Datum wie "50 Jahre" ersatzlos, kampflos ausfallen lassen.
Auf keinen Fall! Leider hat es Corona unmöglich gemacht, für 2021 auch nur ansatzweise etwas zu planen oder gar zu realisieren. Aber wir werden keinesfalls „unseren“ 50. Geburtstag einfach so streichen. Der HSG-Vorstand wird sich, sobald die Vorbereitungen auf die kommende Saison vollends abgeschlossen sind, eingehend damit befassen. Es sind viele Ideen in unseren Köpfen - im Rahmen des Saisonabschlusses, der Saisoneröffnung oder eines Sommerfestes, Prognose unmöglich. Eines ist jedoch sicher, es wird ein würdiger Rahmen für alle Freunde, Mitglieder und Gönner der HSG werden, aber natürlich auch für alle Bürger und Mitglieder der Stammvereine Rumelner TV, TV Vennikel und TV Kaldenhausen.
Lieber Sascha, jetzt noch ein wichtiger gesellschaftlich relevanter Aspekt. Wenn durch die Pandemie nicht wenige junge Menschen dem Vereinssport den Rücken zukehren, was können wir tun, um die Unverzichtbarkeit des Sports im Vereins zu betonen?
Der Sport nimmt aus meiner Sicht in unserer Gesellschaft einen enorm wichtigen Stellenwert ein. Soziale Kontakte in unseren Vereinen bilden die Basis für ein soziales, gemeinschaftliches Zusammenleben - unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Ausrichtung. Kinder und Jugendliche in unseren Vereinen, unabhängig von der Sportart, lernen in Ihren Mannschaften Dinge wie Sozialkompetenz, Zusammenhalt und einen respektvollen Umgang miteinander. Oftmals werden Mannschaften oder Verein zu einer zweiten Familie und Stütze für Kinder und Jugendliche. Es ist aus meiner Sicht wichtig, nach dem langen Lock-Down Kinder und Jugendliche wieder für den Sport zu begeistern, damit all diese sozialen Komponenten weiter vermittelt werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen, die durch Home-Schooling, Kontaktbeschränkungen und Gruppensportverbote und dem dadurch resultierendem Bewegungsmangel gelitten haben. An dieser Stelle sind wir alle gefordert, Vereine, Eltern, Schulen und auch die Kommunalpolitik.

1 – Manager Sascha Gerlach begrüßt Jan Roschig – der kraftvolle Rückraumspieler kann auf eine Menge Erfahrung in Regional- und Oberliga verweisen. - Foto HSG
2 – Routine pur. Annika Brunotte, zuletzt SV Neukirchen, beendete vor sechs Jahren zwischenzeitlich ihre Karriere, jetzt wieder im Kasten der Ve-Ru-Ka. - Foto HSG
3 – Leah Labitzke kommt von der A-Jugend von Fortuna Düsseldorf und fühlt sich insbesondere im Rückraum wohl. Sie ist das Nesthäkchen der HSG-Frauen. - Foto HSG
4 – Das HSG-Team 2021/2022 (oben vl): Sascha Gerlach, Wolfgang Klinz, Erik Schwarz, Steffen Langer, Marius Brunotte, Mirko Krogmann, Philipp Dickel, Rainer Puchala, Mirko Szymanowicz, unten vl: Dominik Gatza, Torben Nepicks, Hendrick Bay, Max Kraas, Sebastian Brysch, Bastian Müller, Marvin Euchler, Tobias Dickel, Philipp Kox, es fehlen Till Lutzer, Fin-Luca Siebert, Jan Roschig und Tristan Moritz (Foto: Gruppe-C / Studio Duisburg).

50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!

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Fritz Moldenhauer – ein Leben für den Baum!

Verfasst am: 2021-06-04  •  Autor: Ferdi Seidelt

Fritz Moldenhauer – ein Leben für den Baum!Fritz Moldenhauer – ein Leben für den Baum!

Zur Jahrtausendwende rief der Bund Deutscher Baumschulen mit ihrem Präsidenten Fritz Moldenhauer bundesweit auf, in möglichst jeder Stadt eine Baum-Allee anzulegen. In Duisburg waren es ein Dutzend Bürger und die örtliche Politik aus Rumeln-Kaldenhausen, die diesem Appell folgten. Entlang der Straße „Am Westrich“ entstand so eine Pflanzreihe junger Eschen, heute stehen hier stattliche Bäume. Die Zimmerei Günter Rentzsch & Sohn spendierte zur Erinnerung 2001 eine stattliche Schautafel-Stellage nebst schützendem Dach.
Mit der Zeit verblasste die Gedenktafel und die Lasur verabschiedete sich aus dem rustikalen Gebälk. Und wo die Nichtpflege augenscheinlich wird landen auch schon einmal Papieraufkleber und Schmierereien auf dem Gewerk. Das indes war nichts für den Vorstand des Runden Tisches, der die Erneuerung und inhaltliche Ergänzung der Lehrtafel sowie die Sanierung der Ständeranlage auf die Agenda 2021 setzte. Die Tafel kreierte sogleich Grafiker Thomas Michels, die Lasur steuerte bei Sabine Bongartz und Runder Tisch-Vize Melanie Moldenhauer griff zu Schmirgelpapier, Schleifklotz und Pinsel.
Jetzt übergab der Runde Tisch die runderneuerte Anlage der Öffentlichkeit. Fritz Moldenhauer, vom Baumschulverband mittlerweile zum Ehrenpräsidenten berufen, fand die Ausführung „optimal“ und das Engagement „wunderbar“. So wünscht sich der 88jährige Baum-Förderer, dass die Kaldenhausener Allee-Idee noch möglichst viele Nachahmer findet. Damit wäre eine persönliche Scharte der ganz besonderen Art ein wenig ausgeglichen. Denn Moldenhauer hatte mit dafür gesorgt, dass Duisburg zu Beginn des Jahrtausends mit der Ausrichtung der Bundesgartenschau 2011 beauftragt wurde, aber nach langem Hin und Her 2003 die Zusage sang- und klanglos wieder zurückzog.
Wissenswert: Ohne die Baumschulbetriebe wären wir heute vielerorts gar nicht mehr in der Lage, unsere Städte und Dörfer, unsere Parks und Wälder ausreichend und wirkungsvoll mit Gehölzen zu versorgen. In unseren Städten bedeutet dies nicht nur eine quantitativ angemessene Ausstattung mit Bäumen, sondern auch eine qualitativ hochwertige. Das quantitative springt schnell ins Auge: Wie viele Straßenbäume fehlen, sieht man an den zahllosen leeren Baumscheiben, die allerhöchstens mit Baumstümpfen besetzt sind. Oft fehlt schlicht das Geld, um Bäume nach zu pflanzen. Deswegen ist das hohe bürgerschaftliche Engagement, bei denen die Einwohner selbst für Bäume spenden, sie teilweise sogar eigenhändig versorgen, ganz besonders wertzuschätzen.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Die Sanierung ist geschafft, der Ideengeber hoch zufrieden. Unser Bild zeigt den Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Baumschulen, Fritz Moldenhauer, und Schwiegertochter Melanie Moldenhauer (Foto: Ferdi Seidelt).
2 – Dieser Tafeltext verdeutlicht zum einen die großartige Millenniumallee-Aktion der Bürgerschaft anno 2001 und nennt wichtige Fakten, warum der Baum für die Menschheit so unendlich wichtig ist (Repro: Ferdi Seidelt).



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