1938 - Der Beruf gehörte noch zur Adresse!

Das Adressbuch für Rumeln (Kaldenhausen) von 1938 hat Heimatforscher Peter Wohlgemuth der Geschichtswerkstatt zur Verfügung gestellt. Ein Zeitdokument der besonderen Art!

Alte Adressbücher von Rumeln-Kaldenhausen

Es handelt sich bei unseren Ausführungen um Auszüge aus dem Adressbuch für den Kreis Moers von 1938. In der statistischen Übersicht (Seiten 22 und 48) wird als Ort Rumeln genannt. Die Gemeinde trug wie schon bei ihrer Gründung 1934 im kommunalrechtlichen Sinne nur den Namen Rumeln, beinhaltete aber auch Kaldenhausen. 1938 zählte die Ortschaft Rumeln 1482, die Ortschaft Kaldenhausen 1295 Einwohner, die Gemeinde Rumeln wies also 2777 Seelen auf. 1946 beantragte der Gemeinderat bei der britischen Militärverwaltung, dass der Ort künftig "Rumeln-Kaldenhausen" heißen möge. Es dauert bis 1950 - dann war es so weit: Die Doppelgemeinde war auch im Namen eine solche.

Alte Adressbücher von Rumeln-Kaldenhausen

Die Adressenliste (A-E, E-H, H-K, K-M, M-S, S-V und V-Z) zeigt, dass 1938 noch keine räumliche Gliederung durch benannte Straßen bei den Adressen insgesamt vorlag, sondern die Häuser zum großen Teil noch durchlaufend nummeriert waren. Besonders im Bereich Kaldenhausen gab es allerdings bereits benannte Straßen, die heute noch existieren und sich im Adressbuch wiederfinden. Leider trugen zu dieser Zeit auch in Rumeln und Kaldenhausen einige Straßen die Namen von "NS-Größen".

Alte Adressbücher von Rumeln-Kaldenhausen

In der Adressenliste sind jeweils auch die Berufe der Haushaltsvorstände angegeben. Dies lässt einige Rückschlüsse auf die Bevölkerungsstruktur zu. Es ist erkennbar, dass zu dieser Zeit keine Berufsgruppe markant überwog, wenn auch bereits ein hoher Anteil Arbeiter ansässig war. In welchen Betrieben oder Branchen diese Arbeiter beschäftigt waren ist nicht weiter erkennbar. Nach dem Abteufen des Schachtes Rumeln 1937 gab es in Rumeln zunächst erst wenige Bergleute, das änderte sich aber in den 50er Jahren (s. Adressbuch für 1957).

Alte Adressbücher von Rumeln-Kaldenhausen

Wir leben heute in einer Demokratie, deren Grundlage die Freiheit der Menschen ist. 1938 war alles anders, Menschen wurden wegen ihrer Religion, Herkunft oder Meinung angegriffen und sogar getötet. Wie lebten Menschen in einer Welt, die von Zwang und Diskriminierung beherrscht wurde? Wie schaute das Leben im Nationalsozialismus aus? Das Adressbuch atmet ein wenig diese Zeit.



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