Wasserschutzgebiet – Schildbendweg – Aubruchkanal

Verfasst am: 2019-03-11  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Wasserschutzgebiet – Schildbendweg – AubruchkanalWasserschutzgebiet – Schildbendweg – Aubruchkanal

Weg mit dem Wasserschutzgebiet! Bauen am Schildbendweg? Naturschutz entlang des Aubruchkanals! Themen, die nun in einer Sitzung der ganz besonderen Art zur Sprache kamen. Im Rathaus Rheinhausen trafen sich die Volksvertreter aus Bergheim, Hochemmerich, Friemersheim und Rumeln-Kaldenhausen, um im Rahmen einer Sondersitzung „schwere Kost“ zu bekakeln. Besprochen wurden Planvorgaben mit all ihren Aspekten. Was da so ominös da­her­kommt, ist für Rumeln-Kaldenhausen jedoch alles andere als uninteressant.
Diskutiert wurde der neue „Regionalplan Ruhr“ (RPR). Der ist zuerst einmal nichts anderes als die Addition von den fünf Gebietsentwicklungsplänen, die das Ruhr­gebiet insgesamt skizzieren und die Räume ordnen. Der RPR nimmt eine vermittelnde Stellung zwischen ge­samt­staat­licher Planung (Landesentwicklung) und kommunaler Gemeindeformung ein. Ein Gebiets­ent­wicklungsplan ist die Klammer für mehrere Städte, die wiederum Flächennutzungspläne (FNP) produzieren. Aus diesen schließlich entwickeln die Kommunen konkrete Bebauungspläne. Soweit zum Regionalplan!
Wenn sich nun das örtliche Handeln am Flächennutzungsplan und dieser sich wiederum am Gebietsentwicklungsplan orientiert, ist darauf zu achten, dass „da oben“ nicht etwas festgeschrieben ist, was dann „da unten“ nicht gewollt wird. Oder auch nicht oder vielleicht doch...
Beispiel Wasserschutzgebiet Duisburg-Rumeln. Der Regionalplan listet es nach wie vor, legt es aber nunmehr in den „Kreis Wesel“. Wie das? Warum gibt es das Wasserschutzgebiet immer noch, wo doch seit Jahr und Tag in Rumeln kein Trinkwasser mehr gefördert wird, die Menschen in diesem Gebiet aber nach wie vor mit erhöhten Kosten und Auflagen zu kämpfen haben? Was soll das, wo doch ein Moerser Gewerbebetrieb die Anlage an der Bonertstraße lediglich als Brauchwasser-Pumpe nutzen darf? Warum „Kreis Wesel“? Wie dem auch sei, die zum x-ten Mal vorgetragene Forderung der Bezirksvertreter in Richtung Ruhr-Plan: „Das Wasserschutzgebiet Rumeln ist, da es nicht mehr der öffentlichen Trinkwasserversorgung dient, aus den Festlegungen des Plans zu streichen.“ Am Rande: Das Planfeststellungsverfahren zur Aufhebung des Wasserschutzgebietes läuft und läuft..
Im Visier auch der Bereich zwischen Bonertstraße und Schildbendweg, hinter den Terrassenhäusern! Hier soll kein „allgemeiner Siedlungsbereich“ möglich sein, sondern ausschließlich „allgemeiner Freiraum- und Agrarbereich“. Die Stadtentwicklungsstrategie „Duisburg 2027“ schlägt vor, dass die Fläche nicht bebaut wird. Dieser Wille wird im neuen, noch zu beschließenden Flächennutzungsplan Duisburg bald amtlichen, offiziellen Charakter bekommen. Folgerichtig betreibt die Kommune diese Sichtweise auch „eine Etage höher“, um jede Bau-Begehrlichkeit im Keim zu ersticken.
Themenwechsel! Was die Kaldenhausener seit Jahr und Tag als ihre „grüne Lunge“ wertschätzen, wird von der Stadt gegenüber dem Regionalplan nun noch einmal betont. Sie will einen spannenden Landstreifen in seiner Ursprünglichkeit definitiv geschützt sehen. Die zusammenhängende Grünstrecke beginnt am TVK, dann entlang des Westrichs, über die Giesenfeldstraße hinaus entlang des Akazienweges, immer dem Aubruchkanal nach bis zur Kapellener Straße. Dort geht das florale Band, das Kaldenhausen natürlich in zwei Siedlungsbereiche teilt, nahtlos in den landschaftlich wertvollen Bereich entlang des Aubruchsgrabens über, den Aubruchkanal stets an der Seite.
Das Wasser des Aubruchkanals, am Elfrather See „entsprungen“, bewegt sich bis zur Pumpstation an der Kapellener Straße. Hinter diesem Gebäude ist die Fließrichtung genau andersherum. Deshalb drängt die Station das Wasser gegen seinen natürlichen Lauf Richtung Grotepas-Hof, von dort geht es weiter zum auf Rumelner Gebiet liegenden Naturschutzgebiet „Schwafheimer Bruchkendel“, dann bis in und durch das Bettenkamper Meer, um schlussendlich in der Nähe der Aumühle vom Moerskanal vereinnahmt zu werden. In allen Abschnitten des bewegten Bachs gibt es Flora und Fauna-Spektakel pur. Das ist denn auch der Grund, warum Politik und Verwaltung die Rinne und ihre Gestade unbedingt geschützt haben wollen…

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Freiraum und Agrarbereich! Das Feld hinter den Terrassenhäusern soll die Grünfläche weiter westlich und jenseits des Schildbendweges ergänzen (Foto Ferdi Seidelt).
2 – Traumhaft! Der Verlauf des Aubruchkanals und seine Ufer sind besonders wertvolle Landschaftsbestandsteile und zudem eine „grüne Lunge“ (Foto Ferdi Seidelt).

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