Die Rathausallee – das unbekannte Wesen?

Verfasst am: 2019-05-26  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Die Rathausallee – das unbekannte Wesen? Die Rathausallee – das unbekannte Wesen? Die Rathausallee – das unbekannte Wesen?

Rumeln-Kaldenhausen! Rathausallee! Was wird da gebuddelt? Soll hier nicht irgendwann einmal der Marktplatz hinkommen? Hat die Sparkasse Duisburg nicht konkrete Pläne, ihre Filialen hier zentral zu platzieren? Ist hier nicht der Platz für den so dringend benötigten weiteren Kindergarten? Die Rathausallee das unbekannte Wesen? Nein-nein, für alle Fragen gibt es klare Ansagen.
Bauarbeiten – Bekanntlich soll zwischen der Eurobau-Siedlung und der Rheinhausener Straße ein Landstreifen parallel zur Rathausallee „aufgelockert“ bebaut werden. Erste Vorboten sind jetzt archäologische Untersuchungen, denn historische Funde während der Bauarbeiten nerven. Die Forscher mutmaßen in Rumeln-Kaldenhausen römische Relikte, verlief doch die Marsch- und Transport-Route zwischen Gellep und Asberg in etwa auf der Trasse Düsseldorfer Straße-Moerser Straße-Römer­straße. „Auf dem Volkesberg bei Rumeln“ sind vor vielen Jahren, so die Historiker, Mauertrümmer mit römischen Stempeln gefunden worden. Heimat-Experte Heinz Billen sieht indes den Schwerpunkt der römischen Aktivitäten mehr westlich der besagten Route. Spektakuläre Funde im Mühlenwinkel (Ziegelsteine), auf dem Himberg (Urnen) und im Sittardbruch (militärische Ehren-Medaillons aus Silber­blech in einem Kupferkästchen) dienen ihm als Beleg. Eine dritte Warte zwischen „Gelduba“ und „Asciburgium“ schließen alle Experten, auch Billen, nicht aus.
Marktplatz – 2000 initiierte das Planungsamt der Stadt zusammen mit der Ortspolitik die „Ideenwerkstatt Rumeln-Kaldenhausen“. Ziel war es, „dem Volk aufs Maul zu schauen“ und so die Verfahren für die weitere Entwicklung der Ortsmitte zu beschleunigen. Eine schöne Broschüre entstand, doch so richtig Fahrt nahm der Ideen-Katalog der Bürger nie auf. Hartnäckig hielt sich nur der Vorschlag, den Marktplatz in Rumeln an die Rathausallee zu verlegen, um hier eine „Neue Mitte“ zu formen. Aus verschiedenen Gründen kam das Projekt aber nicht über Vorüberlegungen hinaus. Einmal waren es die unterschiedlichen Eigentümer des Areals, dann die Finanzierung eines Platzes, der kaum Rendite erzielt. Es gelangen zwar danach die Ansiedlungen von Lidl und REWE, die die in den 90er Jahren entstandenen Immobilien „Aldi“ und „Ärztehaus“ schmuck ergänzten, doch das Dingen mit dem Marktplatz wollte letztendlich so richtig keiner. Hinter den Kulissen reifte in den letzten Jahren der Plan, den Marktplatz zu verwerfen und stattdessen eine „aufgelockerte Wohnbebauung“ zu wollen.
Sparkasse – Das Geld- und Kreditinstitut, das wie die Volks- und Raiffeisenbanken zu de „Guten“ zählt, legte immer großen Wert darauf, in der Fläche vertreten zu sein. Gerne erinnert sich das damals noch kleinere Kaldenhausen daran, mit den Standorten Bremweg/Giesenfeldstraße (heute Pizzeria) und Düsseldorfer Straße (heute Physiotherapeut) gleich zwei Angebote zu haben. Verändertes Kundenverhalten, der Ausbau der SB-Systeme, aber auch die Zinslage verlangen von der Sparkasse kluge Lösungen. Nach der Schließung der SB-Station An den Siffen war zuerst der Neubau einer Zentrale an der Rathausallee angedacht. Da nicht absehbar ist, ob und wann überhaupt hier Bagger rollen werden (Stichwörter: Chempark, Abstandserlass, Störfallverordnung, Seveso-III-Richtlinie), entschied der Vorstand der Sparkasse jetzt um: Die Rathausallee wird aufgegeben, Kaldenhausen aufgefrischt und Rumeln zu einem SB-Standort herabgestuft, Kunden-Gespräche sind im gewohnten Umfang in Kaldenhausen möglich.
Kindergarten – Die Einwohnerzahl in Rumeln-Kaldenhausen steigt wieder und damit auch die Zahl der ganz jungen Erdenbürger. Mit der Schließung und dem späteren Abriss des Kindergartens an der Wagnerstraße sowie der Etablierung des U 3-Angebotes entstand speziell auf die Einrichtung an der Düsseldorfer Straße ein dermaßen großer Nachfrage-Druck, dass sich eine zweite städtische Einrichtung gewissermaßen selbst aufstellte. Erste Überlegungen, das Angebot auf dem LINEG-Land an der Pregelstraße anzubieten, scheiterten an der Grundstücksfrage. Für die Rathausallee gelten die gleichen Rahmenbedingungen wie für die Sparkasse: keine Planungssicherheit wegen Seveso-III. Momentan wird geprüft, ob die großen Freiflächen auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule (Kendel-/Pregelstraße) eine Lösung des Problems seien. Für mittelfristig denkende Eltern: Das Land ist städtisch, der Bau eines Kindergartens kann sehr schnell gehen...

Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Die Archäologen sind zwischen Bergwerksstraße und Rathausallee doppelt so tief in den Boden gegangen wie es ein konventioneller Pflug kann.
2 – Die Sondage (Probeschnitt) ist ein archäologisches Verfahren zur Abklärung von Schichtfolgen bei der Voruntersuchung eines Terrains, das zur Ausgrabung ansteht.
3 – Einen Marktplatz an der Rathausallee und damit weitere Geschäfte, die das flächenintensive Projekt hätten refinanzieren müssen, wird es nicht geben.
4 – Beratung muss sein! Gerne hätte die Sparkasse den Rumeln-Kaldenhausenern einen auf Zukunft angelegten Neubau spendiert, doch der Vorstand sieht da kein Land.

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