Rumeln-Kaldenhausen jetzt mit Tennis-Akademie
Verfasst am: 2022-06-29 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Kai Müller, Gruner & JahrWenn Olaf Merkel, langjähriger erfolgreicher Bundesliga-Spieler, Trainer und Teamchef, etwas macht, dann richtig. 45 Jahre lang prägt er in Krefeld die Tennisszene, führt den HTC Blau-Weiß in die nationale Spitze. Immer im Blick, die talentierte Jugend. Deshalb gründet er 2019 in Krefeld den Olaf Merkel Stiftungsverein Leistungstennis. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Zweck des Vereins ist die Förderung von leistungsorientierten Jugendlichen, die Optimierung der Talententwicklung und die Unterstützung des Spitzensports im Tennis.
Jetzt ändert „Mr. Tennis-Bundesliga“ die Adresse, wechselt die Stadt. Ab sofort ist der Verein gemeldet am Lohfelder Weg 91 in Rumeln-Kaldenhausen, mithin freut sich Duisburg über die unerwartet ins Haus geschneite Tennis-Akademie am kleinen Toepper. Merkel hatte fast zufällig entdeckt die in den 80er Jahren dank des Becker-Graf-Booms von der Stadt geschaffene, letztendlich verwaiste 6-Platz-Anlage für Jedermann, dazu in unmittelbarer Nähe die „See You“-Halle. Mit Michael König, Eigner der benachbarten Wasserskianlage und Pächter der Tennisplätze, fand er einen aufgeschlossenen Partner, Ähnliches gelang ihm mit den „See You“-Chefs Mevlüt und Enes Akkurt, sodass das ganze Jahr die Akademie „on fire“ ist.
Das Basistraining wird von den Eltern, verbunden mit den Förderzuschüssen der jeweiligen Clubs, für welche die Spieler ihre Ligaspiele bestreiten, übernommen. Top-Talente aus finanzschwachen Familien unterstützt die Stiftung hier gesondert. Turnierreisen ins In- und Ausland, Aufenthalte in international renommierten Camps, Teilnahme an Trainingswochen bei Weltklassespielern und Mentalcoaching-Seminare organisiert und fördert die Stiftung.
Für Nicht-Insider sicherlich überraschend ist die Teilnahme von Friedhelm Funkel an der Präsentation von Standort und Konzept. Der 405-fache Mittelfeldspieler von Bayer Uerdingen, Held des „Wunders von der Grotenburg“ (gegen Dynamo Dresden 7:3 nach 0:2), Trainer-Ikone und Mitglied des Stiftungskuratoriums, klärt auf: „Wenn ich auch seit 50 Jahre dem Fußball verbunden bin, so war Tennis immer ein Teil meines Lebens. Gerne unterstütze ich meinen Freund Olaf, im Rahmen eines sportlich fairen Miteinanders junge Menschen technisch, athletisch, mental und charakterlich nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Ferdi Seidelt, „der Sport-Bezirksbürgermeister“, ist für die Tennis-Elite-Schmiede der regionale Schirmherr, sodass auch hier wertvolle Kontakte garantiert sind. „Obwohl ich aktiv als Handballer und passiv als Frauenfußball-Funktionär bekannt bin, habe ich auch 20 Jahre Tennis gemacht.“
Gerne schaut Merkel, der momentan mit 25 Jungen und Mädchen gut ausgelastet ist und mit Matthias Wunner einen Cheftrainer und Sportlichen Leiter der Extraklasse hat, auf die natürlichen Ansprechpartner Schule und Verein. Ene Zusammenarbeit wird auch mit Duisburg-Sport, dem Stadtsportbund und der Fachschaft Tennis angestrebt (Arnd Grotstollen: „Ein hochinteressantes und wertvolles Projekt!“). „Der Tennissport in und um Duisburg wird von der Merkel-Schule profitieren“, fasst Seidelt zusammen.
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Bei der Präsentation auf der ehemaligen Tennis-Anlage der Stadt Duisburg (vl): Schirmherr Ferdi Seidelt, Olaf Merkel vom Stiftungsverein Leistungstennis, Kooperationspartner Michael König, Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß und Fußball-Legende sowie Merkel-Unterstützer Friedhelm Funkel. Foto: Kai Müller
2 – Sie beherrschten in den 80er Jahren die Titelseiten in Deutschland und auch anderswo. Boris Becker und Steffi Graf lösten nach ihren Erfolgen in Wimbledon einen nie dagewesenen Tennis-Boom aus. In Moers gründete sich 1983 der TC Blau-Weiß, in Bergheim reservierte die Stadt ein attraktives Gelände. Repro: Ferdi Seidelt