Chronik des Handballs in Rumeln,
Kaldenhausen und Vennikel

Vorwort

Text: Ferdi Seidelt - Fotos: Archiv

Die Handball-Chronik für Rumeln, Kaldenhausen und Vennikel kennt vier Geburtsstunden. Beim TV Vennikel ging es 1923 los, der erste Handball beim Rumelner TV wurde 1925 geworfen, beim TV Kaldenhausen war es das Jahr 1928. Die Handballsportgemeinschaft Vennikel-Rumeln entstand 1971, Kaldenhausen stieß 1990 hinzu.

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Frage an die Handball-Urgesteine: Wer weiß noch, dass 1948 und 1949 innerhalb der Mauern Rumeln-Kaldenhausens Handball-Schiedsrichtertagungen stattfanden, an denen jeweils die 30 besten deutschen Unparteiischen teilnahmen? Der Clou: Erarbeitet wurde die Einführung eines neuen Spielsystems im Feldhandball (30 m Abseitslinie und ganz ohne Abseits), um durch eine sich hieraus ergebende schnellere und flüssigere Spielweise das sportlich unsaubere Betonsystem zu verdrängen. Praktisch wurden diese Systeme in den Spielen Rumeln gegen Kaldenhausen (!) vorgeführt, um dann nach einem Jahr als allgemein gültige Spielregel des deutschen Handballs eingeführt zu werden.

Doch wo hat der Handball eigentlich seine Wurzeln? Das Handballspiel ist eine im 20. Jahrhundert in Deutschland entstandene Sportart, die in ihrem frühen Stadium zunächst nur als Feldhandball vorkam. Heute jedoch wird Handball fast ausschließlich als Hallenhandball gespielt. Obwohl der Geburtstag des Handballspiels genau auf den 29. Oktober 1917 datiert werden kann, ist die Sportart dann doch aus der unendlichen Tiefe des Zeitraums entstanden.

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Handball-ähnliche Spiele wurden bereits in der Antike gespielt. So berichtet Homer bereits im 8. Jahrhundert v. Chr. in seiner "Odyssee" vom "Urania-Spiel" der Griechen. Später erzählt Arzt Claudius Galenus (130 - 200 n. Chr.) von einem Ballspiel der Römer namens "Harpaston", welches Elemente des Handballs und des Rugbys vereinte. Eine weitere Nennung wird uns von Walter von der Vogelweide (1170 - 1230) verbrieft. Der Minnesänger rühmte in einem seiner Lieder ein Fangballspiel.

Der 29. Oktober 1917 gilt als das wichtigste Datum in der Geschichte des Handballs der Neuzeit. Max Heiser, Turnwart in Berlin, definierte erstmals ein festes Regelwerk für ein Torballspiel, das er später in Handball umbenannte. Ursprünglich betrachtete er Handball als ein Mädchenspiel, da es als weniger körperbetont galt als typische Jungenspiele, wie zum Beispiel Fußball. So entstand Handball zunächst aus einem Mangel an Gruppenspielangebote für Mädchen heraus. Auch ihnen wollte Heiser unter Berücksichtigung ihrer schwächeren Konstitution die Möglichkeit geben, sich auszutoben.

Der Handball erlebte sehr schnell einen Aufschwung und eroberte auch die Herzen des starken Geschlechts. Nach der Anpassung der Spielregeln an deren Ansprüche 1919 durch Carl Schelenz wurde es schnell zu einem beliebten Spiel für Jungen und Männer. Schelenz verkleinerte den Ball und erlaubte Zweikämpfe, was dem Spiel mehr Dynamik verlieh.

Unser historisches Bild (zum Vergrößern bitte anklicken) zeigt eine Mosaik-Arbeit in der Villa Romana del Casale (Sizilien), mithin das "Harpastum", die römische, verspielte Form von (Frauen)-Handball. Das Schwarz-Weiß-Foto zeugt von einem Sport, der bei entsprechendem Anlass viele tausend Menschen in die Arena zog.


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