Chronik des Handballs in Rumeln,
Kaldenhausen und Vennikel

Handball beim TVV

Text: Ferdi Seidelt - Fotos: Archiv

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Über „seinen“ Handball in Vennikel berichtet Werner Lehnhoff kurz und knapp in seiner Mitte der 80er Jahre verfassten Chronik. 1923, elf Jahre nach Gründung des TV Vennikel, planierten Turner und Arbeitslose den alten Turn- und Spielplatz am Boschheideweg. Das gelang so gut, dass dort Handball gespielt werden konnte. In kurzer Zeit waren die Vennikel-Werfer dermaßen spielstark formiert, dass sie 1926 mit Schwafheim, Kapellen, Friemersheim, Rumeln, Vinn und Rheinhausen in der Bezirksklasse A um Tore und Punkte kämpften. Wenn auch der Turnsport beim TVV immer im Mittelpunkt des Interesses stand (siehe Bau der Turnhalle an der Schule 1957), wurde der in den 50er Jahren sehr populäre Feldhandball auch in Vennikel geschätzt.

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Eine Hiobsbotschaft der besonderen Art war 1951 der Abschied von der 1946 geschaffenen Spielfläche am Viertelsheideweg. Gottlob pachtete Landwirt Heinz Krüsmann 1961 ein Gelände am Boschheideweg an, mit dem Feldhandball ging es weiter. Die neu gebildete Männer-Mannschaft machte sogleich von sich reden und stieg Jahr für Jahr in die nächsthöhere Klasse auf, Höhepunkt war das Erreichen der Verbandsliga Ende der 60er Jahre.

Nicht unerwähnt sollte blieben, dass zu dieser Zeit der TVV auch eine erfolgreiche Frauen-Mannschaft hatte. Durch den schleichenden Niedergang des Feldhandballs und auch durch personelle Probleme bildeten die TVV-Handballer 1971 eine Spielgemeinschaft mit den RTV-Werfern.

In der prächtigen Festschrift zum 100-jährigen Bestehen des Großvereins im Moerser Süden fand ich eine faszinierend detaillierte Aufzeichnung von Dieter Pops, selbst erfolgreicher TVV-Werfer.

Er weiß, dass Bauer Scheidt 1946 in der Viertelsheide drei Morgen für einen Platz zur Verfügung stellte, Tore und Tornetze wurden von Franz und Fritz Hackstein gesponsert. Die Spielkleidung musste sich jeder Spieler selbst besorgen, den (einzigen) Lederball hatte Bauer „Weyen Dietz“. Ordentliche Schuhe waren selten, es herrschte noch große Armut. Typisch: Am Torgebälk hingen Tarnnetze der deutschen Wehrmacht, der rote Querstreifen auf den weißen Trikots stammte aus dem Stoff der Hitlerfahne. Der TVV bildete je eine Männer-, Frauen-, Jugend- und Schülermannschaft. Den Feldhandball unterstützten zu dieser Zeit die Hackstein-Brüder, Werner Lehnhoff, Dietrich Rick sen., Jakob und Peter Minhorst, die Brüder Kinderdick, Ernst Heiner, Dietrich Weyen, Alex Bauhaus, Leni Lehnhoff, um nur einige zu nennen.

1951 war's mit der Herrlichkeit vorbei, erst 1961, siehe oben, war es Bauer Krüsmann, der für einen Neustart sorgte. Auch jetzt sorgten die Schrotthändler Franz und Fritz Hackstein für die Tore (und die Rohr-Reeling rund um den Platz). Das war denn auch die Zeit von Spielertrainer Karl Puchala, der die erste Männermannschaft 1962/1963 mit Erwin, Friedhelm und Heinz-Willi Bauhaus, Dieter Pops, Hermann Bergs, Heinz-Gerd Schmitz, Adolf Hackstein, Heinz Theißen, Dietrich Rick, Karl Schroer und Jakob Bergmann anführte. Hier begann der fulminante Durchmarsch der TVV-Werfer, die 1965 in die Bezirksklasse, dann in die Landesliga und Ende der 60er Jahre in die Verbandsliga aufstiegen. Doch so steil der Höhenflug der Vennikel-Recken, so schnell verschwand der Feldhandball von der Bildfläche. Von heute auf morgen wurde nur noch in der Halle gespielt, 1971 fusionierte Vennikel mit Rumeln.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken): Das erkennbar historische Bild anno 1946 zeigt hinten von links TVV-Chef Heinrich Bergs, Herbert Müller, Dietrich Rick, Günter Bruckhaus, Dieter Bergs, Heinz Kinderdick, Werner Lehnhoff, mitte vl Peter Vennemann, Ernst Heiner, Heinz Bergs, vorne vl Heinz Schlobben, Franz Hackstein und Heinrich Wefers.

Das schon tiefenschärfere Foto zeigt die „betreute“ Mannschaft 1961/1962 mit hinten vl Dietrich Rick sen., Fritz Hackstein, Dietrich Rick jun., Hermann Bergs, Dietmar Pops, Heinz-Gerd Schmitz, Ernst-Gustav Biefang, Heinrich Schüpfer sen., vorne vl Willi Oppenberg, Alois Neuhaus, Heinz Schüpfer jun., Dieter Theissen, Franz Hackstein, Bernd Kotzur, Ludwig Fandrych und Hans Schmitz.


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