Glasfaser für alle – Hoffnung und viel Ärger!
Verfasst am: 2025-07-18 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: RT-Archiv



Der Glasfaseratlas auf www.duisburg.de sieht blendend aus. Überall geht es voran. Für Rumeln-Kaldenhausen aufnotiert sind die Netzeausbauer Westconnect und Telekom. Doch der Schein trügt. Bei der Umsetzung qualmt es gehörig, es zündelt gar. Wie das?
Von Anfang an! Digitalisierungsdezernent Martin Murrack hat die Idee, durch eine Aktivierung von privaten Anbietern den Breitbandausbau voranzutreiben. Den politisch abgesicherten Zuschlag für Rumeln-Kaldenhausen erhält die Westconnect, im Gepäck die E.ON. Parallel dazu verpflichtet der Bauverein Rheinhausen für seine nicht wenigen Wohnungen in Rumeln-Kaldenhausen die Telekom. Dazu gibt es das „Weiße-Flecken-Programm“ der Bundesregierung, das hilft, wenn der eigenwirtschaftliche Ausbau durch Unternehmen nicht rentabel ist. Die mittlerweile vom Land angebotenen Programme „Lückenschluss“ und „Graue-Flecken“ machen den Werkzeugkasten für eine digitale Highspeed-Zukunft voll. Soweit die Theorie.
In der Praxis sieht es so aus, dass die E.ON/Westconnect drei Dinge den Rumeln-Kaldenhausener Haushalten zugesagt haben: 1. Der Anschluss an das Haus, die Wohnung ist kostenfrei. Gespart werden die Baukosten in Höhe von 1547 €. 2. In das Glasfasernetz kann der Haushalt seinen bisherigen Vertrag einleiten lassen („Open Access“). 3. Die erstmaligen Anschlussaktivierungskosten in Höhe von 398,65 € entfallen, wenn bei Fertigstellung des Anschlusses dieser innerhalb von vier Wochen aktiviert wird. Eine exklusive Gunst, die Ferdi Seidelt der E.ON abringt, sozusagen als Goodie, da der Ort mit 65 Prozent Grundstückseigentümerzusagen einen neuen GEE-Rekord aufstellt. All das klingt großartig, doch das Ungemach folgt sogleich!


Kaum waren die ersten Baggerschaufeln im Boden gibt es Beschwerden, Die Handwerker beherrschen augenscheinlich ihr Handwerk nicht: Unternehmen 1 muss gehen. Bei Unternehmen 2 liegt das Problem in der Leitung. Am Bagger und am Vortrieb sind die Leute vorhanden, doch es fehlt an Bauleitern. Wieder werden offene Baustellen hinterlassen. Dann Funkstille. Seidelt spricht mit Falko König, Digitalisierungsleiter bei der Stadt. "Es stimmt, sehr ärgerlich. Es müssen noch rechtliche Dinge geklärt werden. Aber es geht im August 2025 weiter. Mit einer Firma, die in Duisburg einen guten Klang hat." Nun, Neustart zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich - das hat schon was!
Bleibt zusätzlich festzuhalten, dass sich die Vorvermarkter nach Rumeln-Kaldenhausen zuerst einmal weitere Standorte sicherten (unter anderem Bergheim, Asberg, Schwafheim, Meerbeck, Neukirchen, Vluyn, Lintfort) - beste Goldgräber-Methode, zuerst einmal die Claims abstecken! Dass dabei gemachte Terminzusagen auf einmal Schall und Rauch sind, ist nicht nur ärgerlich.
Der absolute Hammer kommt von der E.ON Highspeed selbst! Erinnern wir uns: E.ON/Westconnect verdienen auf drei Ebenen an einer Netz-Verlegung: 1. Investiertes Geld - und das ist nicht wenig - braucht nicht als Gewinn versteuert werden. 2. Wem das Glasfaser-Netz gehört, dem gehören für immer die Durchleitungsgebühren aller Dienste-Anbieter - eine Menge Holz. 3. Steht die E.ON gut da, wird möglicherweise der eine oder andere Haushalt auf einen attraktiven E.ON-Vertrag aufmerksam.
Nun, bei Punkt 3 wollen die Manager mehr Beute! Nachdem verwirrende Prospekte in die Haushalte gegeben wurden, laufen jetzt Berater von Tür zu Tür und verkaufen, als wären gemachte Zusagen nicht mehr selbstverständlich. So wird zum Beispiel suggeriert, dass nur mit einem E.ON-Vertrag die Baukosten entfallen - vom "Open Access" und von der kostenfreien ersten Inbetriebnahme ist keine Rede mehr.
Ferdi Seidelt unverdrossen: "Die Abläufe und Vorgänge sind alles andere als akzeptabel. Ich werde persönlich darauf achten, dass die gemachten Versprechen eingehalten werden. Und dass es endlich spürbar losgeht!"
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TV Kaldenhausen: Sport und Geselligkeit pur
Verfasst am: 2025-06-24 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Seidelt/TV Kaldenhausen



Fünf Jahre nachdem in Rumeln ein Turnverein gegründet wurde, war es auch in Kaldenhausen so weit. Die Gründung des Turnverein Kaldenhausen 05 e.V. erfolgte am 27. Januar 1905 zur Verwirklichung und unter Zugrundlegung der Idee von Johann Friedrich Ludwig Christoph Jahn, bekannt als Turnvater Jahn. Er initiierte die deutsche Turnbewegung, die mit der frühen Nationalbewegung verknüpft war, um die deutsche Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung vorzubereiten. Mit viel Engagement wurden Turngeräte und eine Vereinsfahne für 650 Goldmark angeschafft – los ging es!
1923 hatte der Verein an der alten Ziegelei einen ersten Sportplatz – die seit Gründung vorhandenen Fußballer waren happy. Bis 1924, wo sie ausgegliedert wurden, da sonst der TV kein TV mehr hätte sein dürfen. Mit der Finesse als TuS (Turn- und Spielverein) war man wieder beieinander – und freute sich 1928 über einen Schwung gelernter Handballer, die aus Uerdingen durch eine dortige Auflösung auf der Suche nach einer neuen Heimat waren. Diese brauchte auch neu die von der NSDAP 1933 aufgelöste Orts-DJK (Deutsche Jugendkraft) – der Verein hatte nunmehr jede Menge Mitglieder.
Heute bietet der Verein an Fußball, Tischtennis, Handball, Volleyball, Kinderturnen, Rehasport, Gymnastik für Frauen und den Feldenkrais, der aus verschiedenen Blickwinkeln das Wohlbefinden fördert. Ein spannendes Kapitel für die Chronik liefern die Fußballer. Einst waren die „Roten“ eine starke Streitmacht und konnten durchaus mit den „Blauen“ und „Grünen“ im Ort mithalten, doch nach einem steten Aderlass wurde 2015 das letzte Team abgemeldet. Erst 2021 wurde mit der Gründung einer Bambini-Gemeinschaft ein neuer Anfang gemacht, ab 2025, also pünktlich zum Jubiläum, meldet der TVK erstmals wieder eine Männer-Mannschaft, die, so will es das Regelwerk, ganz unten in der C-Liga anfängt.

Doch zuvor wird präsentiert und gefeiert. Die Kaldenhausener zeigen sich anlässlich des Jubiläums bewusst sportlich. In der Turnhalle der Donkschule steigen in der letzten Juni-Woche mehrere Tischtennisturniere und ein Volleyball-Wettbewerb. „Auffem Platz“, also auf der TV Kaldenhausen-Anlage „Am Westrich“, gibt es am Freitag, 27. Juni, 18 Uhr, Alt-Herren-Fußball und am Sonntag, 29. Juni, 11 Uhr, Kinder-Kick, während im Klubhaus ein zünftiger Frühschoppen angeboten wird.
Glanzlicht "dazwischen" ist Samstag, 28. Juni, von 12 bis 18 Uhr das TVK-Familienfest (siehe auch das Poster rechts). Hier wird der Fußball durch die "zebra-kids" und Dietmar Schacht vertreten sein. Weitere Stichwörter sind Polizei, Feuerwehr, DRK, Tanzgruppen aus Köln und Rumeln, Hüpfburg, Fußball-Dart, Kinderschminken, Handmade-Stände, Popcorn, Zuckerwatte, Kaffee und Kuchen sowie Grill-Leckeres. Die 120-Jahre-Party klingt aus mit einem gemütlichen Beisammensein.
Zu den Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Nach Kriegsende 1945 waren Tauschgeschäfte wie "landwirtschaftliche Erzeugnisse gegen Sportausrüstungen" nötig, um wieder Fuß zu fassen. Zehn Jahre später saßen die Jubel-Gäste schon in geschmückten Autos.
2 - Das beliebte Osterfeuer hat am Westrich ebenso Tradition wie das nicht minder nachgefragte Sankt-Martin-Fest. So verbindet der Sportverein kulturelle und gesellige Termine zu einem bewusst gewollten Miteinander.
3 - Das farbenfrohe und einladende Poster verdeutlicht die "neue Vielfalt" eines Vereins, der schwierige Zeiten durchstanden hat und sich aktuell anschickt, wieder Zeichen zu setzen - das Sommerfest als Symbol.
4 - Während des Sommerfestes sind etliche Selfmade-Stände zu bewundern. Textilarbeiten, kreativ gefärbte Tassen, schicker Schmuck, Handtaschen, Geschenke-Tüten und vieles mehr können erworben werden.
5 - Die von Wirtin Petra Jacquemin-Grube geführte TVK-Gaststätte (di und fr ab 17 Uhr geöffnet) steht für die verschiedensten Feste und Feiern zur Verfügung. Infos unter 02151-409271 (TVK) oder 01632869465.
6 - Und wieder ein Erfolg! Die TT-Abteilung besteht augenblicklich aus 105 Mitgliedern, die Tendenz ist steigend. Aktuell befinden sich sechs Jugend-Teams und vier Senioren-Mannschaften im Spielbetrieb.
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