„Rock in Church“ wieder auf sozialen Pfaden
Verfasst am: 2017-06-02 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Foto/Repro: „Musikprojekt-M“, Beate Banse
Ein Jahr ist vergangen und nun steigt zum zweiten Mal ,Rock in Church' in Rumeln-Kaldenhausen! Anknüpfend an das Motto vom letzten Jahr („Flüchtlinge sind willkommen“), befasst sich dieses Jahr der Wort-Gottesdienst mit dem Thema „Heimat“. „Rock in Church“ findet am Sonntag, 11. Juni 2017, um 17 Uhr in der Kirche St. Klara, Düsseldorfer Straße 127, Kaldenhausen, statt.
Der Chor: „Wieder möchten wir mit den Besuchern Brücken bauen, von Mensch zu Mensch, von Spender zu Empfänger.“ Anschließend gibt es im Garten des Pfarrhauses St. Klara die Möglichkeit zu einem geselligen, aber auch interessanten Beisammensein. Mittlerweile sind im ehemaligen Pfarrhaus minderjährige Flüchtlinge untergekommen. Den Besuchern erwartet an diesem Abend Live-Musik vom ansässigen „Musikprojekt-M“ der Großgemeinde St. Matthias.
Der Chor über sich selbst: Nach der Fusion der vier Gemeinden im Duisburger Westen (St. Klara Kaldenhausen, St. Marien Rumeln, St. Joseph Friemersheim und St. Marien Schwarzenberg) war es den Gemeindemitgliedern wichtig, sich kennen zu lernen und zusammen zu wachsen. Aus dem Projektchor St. Klara wurde deshalb im Jahr 2016 das „Musikprojekt-M“.
Die Musik wird in den Gemeinden seit Jahrzehnten groß geschrieben. Seit 1930 besteht der traditionelle Kirchenchor, der heute noch über 50 Mitglieder hat. Doch mit den Jahren hat sich die musikalische Begleitung in den Kirchen verändert und die Gemeinden stehen zunehmend vor der Herausforderung, Familien, Berufstätige und vor allem junge Menschen für einen Gottesdienst zu begeistern. Die Musik ist ein Medium, das Emotionen auslöst und für viele Menschen ein ausschlaggebendes Kriterium darstellt, einen Gottesdienst zu besuchen.
Aus verschiedenen Anlässen entstanden zum einen die „Musik-Combo St. Marien“ und auch der „Projektchor St. Klara“, die hauptsächlich neue christliche Lieder spielten. „Musikprojekt-M“ ist eine Weiterentwicklung, eine von Herzen kommende Bewegung, die sich zur Aufgabe gestellt hat, die Fusion zur Großgemeinde zu leben und die unterschiedlichen Gefühle der Gemeinden in gemeinsame Musikprojekte zu verbinden. Denn mehr Menschen bewegen gemeinsam mehr.
Das Projekt am Sonntag, 11. Juni 2017, 17 Uhr, ganz konkret: Der werte Gast kann zum Gottesdienst mitbringen Fahrräder (!), Hefte, Stifte und Schulmaterial, gut erhaltene Kleidung, Töpfe, Pfannen, Geschirr, Gläser, Besteck, haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Kaffee. Gesammelt werden diese Dinge für das Sozialzentrum St. Peter in Duisburg-Hochfeld und für minderjährige Flüchtlinge, die von der Pfarrei St. Klara betreut werden.
Zu den Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Das „Musikprojekt-M“! Die musikalische Leitung hat Sandra Plönnes-Berns, die mittlerweile einen vielstimmiger Chor mit zahlreichen Musikern aufstellen kann.
2 - Ein Plakat wie es alternativer kaum sein kann! Menschen irren auf dem Globus herum, an anderer Stelle wird um eine Spende für das Allernotwendigste gebeten.
Das Bienenmuseum – informativ und kompetent
Verfasst am: 2017-05-31 • Autor: Ferdi Seidelt/WA • Fotos: Ferdi Seidelt (2), Wolfgang Neiß
Als das Bienenmuseum noch im ausrangierten Gebäude der ehemaligen Kirchfeldschule residierte, war eine Mitgliedschaft im Runden Tisch geradezu selbstverständlich. Nach dem spektakulären Umzug in den Pavillon am Albert-Einstein-Gymnasium und der Neuformierung des Vorstandes (Michael Vedder folgte dem verdienstvollen Udo Schmelz im Amt) wird von den Verantwortlichen vergleichbar gedacht: Da Bienenmuseum gehört zum Ort, passt super in die große Familie des Runden Tisches!
Was ist so besonders am Bienenmuseum, wem „gehört“ es? Nun, der Kreisimkerverband Duisburg betreut seit 1959 das Bienenmuseum, seit 1997 befindet es sich in Rumeln-Kaldenhausen. Imkerinnen, Imker und alle, die sich für eine zeitgemäße Bienenhaltung interessieren, werden hier durch ein breites Seminarangebot für eine erfolgreiche Imkerei und Bienenhaltung unterstützt. Darüber hinaus informiert das Bienenmuseum ausführlich über die Verwandten der Honigbiene und deren Bedeutung für Mensch und Natur.
Erinnern Sie sich an diesen Zeichentrickfilm? Auf der Klatschmohnwiese wird im Bienenstock eine ganz besondere Biene geboren: Maja. Sie lacht, tanzt aus der Reihe und bringt die Königin mit ihren Fragen aus der Fassung. Soweit die Geschichte, besungen 1977 von Karel Gott und 2013 von Helene Fischer. Doch das gerade einmal 1 Gramm schwere, schwarz-gelb gestreifte Hautflügler-Mädchen würde, falls es gefragt werden würde, zeitgemäß sagen: „Alles Lüge, diese alternativen Fakten aber auch! Das sieht doch ein Blinder mit dem Krückstock – ich bin von der Farbe her klar und deutlich eine Wespe.“
Dieses und vieles mehr wird Menschen erzählt, wenn sie das Bienenmuseum (Schulallee 11, Rumeln-Kaldenhausen) besuchen. Wer unter der Rufnummer 02841 / 93453 den 2. Vorsitzenden des Vereins, Wolfgang Neiß, anruft, erhält alsbald einen Besuchstermin (gerne auch Gruppen). Formell geöffnet hat das Museum ansonsten mittwochs und samstags von 15 bis 18 Uhr, Besuche von Gruppen, Kindergärten oder Schulen, wie erwähnt, jederzeit nach Absprache.
Die Akteure des Bienenmuseums sind allesamt Imker und Naturfreunde aus Leidenschaft. Sie fühlen sich wohl in und mit der faszinierenden Bienenwelt. Dabei sind die Wild- und Honigbienen auch Besorgnis erregenden Bedrohungen ausgesetzt. Immer wollen die ehrenamtlichen Betreuer des Bienenmuseums zu verantwortungsvollem und Spaß bereitendem Mitmachen anregen. Kinder sind besonders willkommen.
Eine besonders schöne Beschreibung der Unverzichtbarkeit des drittwichtigsten Nutztiers (nach Rind und Schwein) der Welt lautet: „Honig kann man importieren, Bestäubungsleistung nicht.“ Irgendwie passend, dass das bundesweit (!) fast einzigartige Bienen-Kompetenz-, Ausbildungs- und Schau-Zentrum direkt neben dem Albert-Einstein-Gymnasium beheimatet ist. Einstein nämlich hat mit Blick auf die Öko-Systeme die Kausalkette formuliert: „Stirbt die Biene, hat der Mensch noch wenige Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr." Am Rande: Der volkswirtschaftliche Nutzen durch Bienen und das Bestäuben wird vom Bundesumweltministerium mit rund zwei Milliarden Euro pro Jahr beziffert. Und das muss hart erarbeitet werden: Die gemeine Honigbiene macht täglich bis zu 4400 Hausbesuche, kommt, sammelt Pollen und Nektar, bestäubt, fliegt weg.
In den Ausstellungsräumen und im umliegenden Freigelände lernt der Gast „alles rund um die Biene“ kennen, er kann Bienenhotels und die Bienenhaltung hautnah anschauen, in ein lebendes Bienenvolk sehen und vieles mehr.
Das Leitbild der Betreuer des Bienenmuseums Duisburg: „Wir setzen uns für den Erhalt sowohl der Honig- als auch der Wildbienen, aber auch der Hummeln, Wespen, Hornissen und der Ameisen ein. Wir fördern Initiativen zur Optimierung des Lebensraums unserer Bienen und bemühen uns um die qualifizierte, nachhaltige Aus- und Fortbildung der Hobbyimker, die bei uns nicht zuletzt den achtsamen und respektvollen Umgang mit der Honigbiene erlernen. Ein besonderes Anliegen ist uns die realitätsnahe Unterrichtung der Bevölkerung über die Lebenssituation besonders der Bienen und über die Möglichkeiten des Einzelnen, sie zu verbessern.“
Zu unseren Bildern:
1 - Besonders beliebt – die „Betriebsbesichtigung“ des Bienenmuseums. Auf unserem Bild zeigt Bienen-Experte Heinrich Jaixen (links) dem kleinen Samuel Dickmann und Opa Ulli Fuchs ein Bienenhotel, im Hintergrund freut sich der 2. Vorsitzende des Kreisimkerverbandes Duisburg, Wolfgang Neiß, über die Szene.
2 - Jung-Imker Florian Busch an einem Bienenstock, auch „Beute“ genannt. Der Holzrahmen, die Waben: Hier speichern die Bienen ihren Honig, ziehen die Larven groß. Die Zellen mit ihrer typischen, sechseckigen Form werden von den Arbeiterinnen aus Wachsplättchen gebaut, die sie aus der Bauchseite des Hinterleibs „heraus-schwitzen“.
3 - In der Regel hat es ein niederrheinischer Imker mit im wahrsten Sinne des Wortes handzahmen Bienen zu tun. Für eine Biene macht es eh keinen Sinn, die aggressive Version zu wählen. Denn nach dem Stich ist insbesondere ein Lebewesen mausetot – die Biene. So ist der spektakuläre Handschlag mit den Bienen ein kalkulierbares Risiko.
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