Warum Kaffee fair gehandelt werden sollte

Verfasst am: 2016-06-30  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Michael Harig

Warum Kaffee fair gehandelt werden sollte Warum Kaffee fair gehandelt werden sollte

Was eigentlich ist Idealismus? Gemeinhin wird dieser Zustand definiert als eine Weltanschauung, die großen Wert auf Ideale (und deren Verwirklichung) legt und diese höher schätzt als materielle Werte. Gerne wird diese abstrakt-theoretische Erklärung mit einem höchst zwiespältigen Satz verdeutlicht: „Jaja, harte Arbeit und wenig Bezahlung, zu einer solchen Tätigkeit gehört viel Idealismus.“ Für den „Weltladen“ der Evangelischen Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen klingt das wie Lohn und Hohn zusammen. Das „Danke!“ wird bescheiden angenommen, wenn die dem Menschen gegebene Dreifaltigkeit von Herz, Hirn und Hand einmal mehr Gutes bewirkt hat. Indes setzt gerade der „Weltladen“ immer wieder Zeichen, um die viel zu harte Arbeit bei viel zu wenig Lohn in nicht unerheblichen Bereichen der weltweiten Rohstoff- und Waren-Produktion zu geißeln. Der sozial fühlende, denkende und handelnde Mensch bezeichnet so etwas auch schlicht und ergreifend als „Ausbeutung“. Nicht umsonst ist eines der „Weltladen“-Schwerpunkte das Fair-Handel-Prinzip bei zum Beispiel Kaffee, Tee und Schokolade, aber auch bei Gewürzen, Reis, Nüssen, Honig und Orangensaft. Dieser Grundsatz gilt gleichwohl bei nicht-essbaren Produkten wie Schmuck, Handtaschen, Geldbörsen und Halstüchern.
Aktuell wird das Projekt „Rumeln-Kaldenhausen-Kaffee“ betrieben. Die selbstlose Vision: Ein Ort trinkt fair gehandelten Kaffee und setzt so Zeichen, dass Menschen in Produktionsländern ein würdiges Leben führen können, bei einem angemessenen Lohn für gute Arbeit. Letztendlich muss ein auskömmliches Leben her, mit ausreichend Ernährung, einer soliden Schulausbildung und einem möglichst umfangreichen sozialen Netz (Gesundheit, Pflege, Alter).
Der „Rumeln-Kaldenhausen-Kaffee“, übrigens eine nette Geschenkidee, wird angeboten nach den Gottesdiensten der Evangelischen Gemeinde jeden Sonntag in Rumeln sowie jeden ersten und dritten Sonntag in Kaldenhausen. Den „Weltladen unterwegs“ gibt es beim Sommerfest des Bienenmuseums, im Rahmen der „Offenen Pforten“ der Staudengärtnerei Diamant oder auch beim Weihnachtsmarkt am Wochenende des 2. Advents.
Was sich das Team des „Weltladens“, das viel Arbeit und Mittel in eine gute Sache steckt, in diesem Punkt am meisten wünscht? Schön wäre es, wenn bei möglichst vielen öffentlichen Veranstaltungen und zum Beispiel in Gaststätten der „Rumeln-Kaldenhausen-Kaffee“ Einzug halten würde. Nicht nur die Tatsache, dass der Ertrag von solchen Aktionen wichtigen Projekten zur Verfügung gestellt wird, sondern zudem das Wissen, dass wir im Überfluss auch deshalb leben, weil es anderen schlicht und ergreifend dreckig geht, sollten hier Herz, Hirn und Hand aktivieren.

Unser Bild zeigt selbstloses Handeln pur (von links nach rechts): Ingrid Hoffmann, Eva Weger, Jutta Harig, Amelie Wildtraut und Käthe Gentner.


Hans Tönnissen ist Mr. Awo Nummer 3000

Verfasst am: 2016-06-30  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Hans Tönnissen ist Mr. Awo Nummer 3000 Hans Tönnissen ist Mr. Awo Nummer 3000

Als Astrid Hanske die Leitung der Arbeiterwohlfahrt Rumeln-Kaldenhausen übernahm, 2013 kommissarisch und seit 2014 offiziell, hatte ihr Ortsverein rund 100 Mitglieder. Heute sind es 70 Männer und Frauen mehr, mehrheitlich gingen diese der umtriebigen Menschenfischerin ins soziale Netz. Dabei half ihr - und zwar am Tag der 70-Jahr-Feier am 11. Juni 2016 - der verdienstvolle Awo-Matador Paul Saatkamp. Jener erspähte im Rahmen der Jubelstunde den nicht minder rühmenswerten Hans Tönnissen und schlug ein Ass der Extraklasse. Er berichtete, dass sein langjähriger Tenniskollege zu Zeiten der selbstständigen Doppelgemeinde Rumeln-Kaldenhausen ein „hohes Tier“, zuletzt der Kämmerer der Kommune war, nur zu einer Awo-Mitgliedschaft wollte es weiland nicht kommen. Saatkamp bugsierte darob seinen Freund charmant in den Ortsverein, wenig später schlug die Statistik punktgenau zu: Hans Tönnissen ist das 3000. Mitglied des Awo-Kreisverbandes Duisburg.
Kreisvorsitzender Manfred Dietrich und Paul Saatkamp überreichten jetzt in einer Feierstunde ein ganz spezielles Jubiläumsgeschenk – ein Trikot mit der Rückennummer 3000. Das neue Mitglied wird damit zugleich zum Werbeträger. Der 90-jährige Tönnissen will das T-Shirt beim Training in „seinem“ TC Rumeln-Kaldenhausen tragen und auf die Frage nach der Bedeutung der Zahl sicherlich nicht sagen, dass das die gewonnenen Spiele in seiner Tennis-Karriere seien!
Dann wurde es würdevoll wie einst bei einer Ratssitzung im Rumeln-Kaldenhausener Rathaus. Tönnisssen bedankte sich für die Ehre, seine Mitgliedschaft sei eine Anregung, es ihm gleich zu tun. Eine so segensreiche Arbeit wie die der Awo unterstütze er gern. Dann ging er auf die Kommunalpolitik der 60er und 70er Jahre ein, sprach mit Respekt von der Arbeit der beiden großen Volksparteien. Diese hätten letztendlich für ein so schönes Rumeln-Kaldenhausen gesorgt.
Gastgeberin der Feierstunde im Awo-Begegnungs- und Beratungszentrum an der Kapellener Straße war die Ortsvereinsvorsitzende Astrid Hanske. Auch sie erhielt vom Kreis-Chef Glückwünsche. Im vergangenen Jahr hatte sie für 20 neue Mitglieder gesorgt, allein während der Jubiläumsfeier hatten ihr zehn Männer und Frauen nicht nein sagen wollen. So war es kein Wunder, dass das Mitglieder-Registriersystem bei einem Rumeln-Kaldenhausener laut Hurra rief – der vom Awo-Kreisverband ausgerufene Durchbruch der Schallmauer von 3000 Mitgliedschaften war gelungen. Bleibt zu berichten, dass der Aufwärtstrend anhält und auch „nach Tönnissen“ etliche Menschen den Wert einer Awo-Mitgliedschaft erkannt haben. Kreisvorsitzender Manfred Dietrich: „Wir sind nach wie vor attraktiv, unsere Werte wie Solidarität und Toleranz haben weiterhin ihren Stellenwert in Duisburg.“
Wer nun Mitglied der Awo Rumeln-Kaldenhausen werden möchte, schaut möglicherweise zuerst auf die Homepage www.awo-rumeln-kaldenhausen.de. Oder er schreibt an die Vorsitzende Astrid Hanske (Bonertstraße 32, 47239 Duisburg, hanske99@gmx.de).

Unser Bild zeigt zum einen, wie Astrid Hanske „ihren Hans“ mit Kaffee und Kuchen beglückt. Bei unserem zweiten Bild musste sich der Fotograf extrem hoch auf die Fußspitzen stellen, wollte er doch die Schrift auf der Jubiläumstorte mit auf die Aufnahme bekommen. Zu sehen sind von links Kreis-Chef Manfred Dietrich, Ehrenmitglied Paul Saatkamp, Mitglied 3000 Hans Tönnissen und Ortsvorsitzende Astrid Hanske.



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