Das Wappen-Projekt geht zügig voran!
Verfasst am: 2016-02-15 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Das Schmiedefeuer ist heiß, sehr heiß. Fauchende Druckluft sorgt dafür, dass die Fettnuss auf Temperatur kommt. Bis zu 1100 Grad Celsius braucht der „Herr der Eisen“, um mit der sogenannten Warmumformung das Metall zu formen. „Dem Eisen Leben geben“, sagt seit über 60 Jahren Kunstschmied Heinz Billen aus Rumeln-Kaldenhausen. Über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus bekannt beherrscht er wie nur noch ganz wenige das Hand-Schmieden, also die „schlagartige spanlose Druckumformung von Metallen durch mehrere bis viele Werkzeugschläge zwischen zwei Werkzeugen unter örtlicher Änderung der Querschnittsform“.
Da Heinz Billen zudem lokaler Geschichtsforscher und Heraldiker ist, war es selbstverständlich, ausschließlich an seiner Tür zu klopfen, um eine ganz besondere Arbeit zu besprechen: die erstmalige Präsentation des Wappens von Rumeln-Kaldenhausen im öffentlichen Raum. Der Auftrag der Stadt Duisburg beziehungsweise der Bezirksvertretung ließ denn auch die Augen des Heimatfreundes leuchten.
Nun, die haben wir letzte Woche auch bei einem Lokaltermin gesehen, mittlerweile sehr weit gediehen ist die handwerkliche Schmiedearbeit des fast mannshohen Wappens mit umrandenden Verzierungen, in der Heraldik-Sprache „Mantel“ genannt. Grund genug für Heinz Billen, das Zwischenergebnis und die Fein-Planungen bei „lodernder Flamme“ vorzustellen.
So soll das Wappen in eine Schau-Mauer integriert und das Ganze in unmittelbarer Nähe des Rathauses aufgestellt werden. Eingeweiht wird die Arbeit unter der Leitung des Runden Tisches am 1. Juli des Jahres, also am Geburtstag der Doppelgemeinde Rumeln-Kaldenhausen (1. Juli 1934). Neben dem Wappen-Standort verrät ein benachbarter Schaukasten ab dann noch mehr über die Ortsgeschichte. Ein ebenfalls dort platzierter Smartphone-fähiger QR-Code wird die ganze Historie (und auch die Festrede von Heinz Billen am 1. Juli 2016) jederzeit online repetieren.
Unsere Bilder zeigen zum einen eine der aufwendigen Detailarbeiten (Rosen der Herrlichkeit Friemersheim stehen für den Rumelner Teil des Wappens) und schließlich den Schmiede-Stand der Dinge in metallener Version.
2016 ff – 12 Projekte für Rumeln-Kaldenhausen!
Verfasst am: 2016-02-04 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Um es vorweg zu sagen: Wer die genaue Bezeichnung der drei Konjunktur(förderungs)pakete (KP) aus dem Ärmel schütteln kann dürfte auch bei Günther Jauch ziemlich weit kommen. Nun, das „KP I“ (Dezember 2008) bezeichnete sich als „Maßnahmenpaket Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“, während das sogleich folgende „KP II“ vom Januar 2009 „Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland zur Sicherung der Arbeitsplätze, Stärkung der Wachstumskräfte und Modernisierung des Landes“ genannt wurde. Bei letzterem besonders spektakulär: die „Abwrackprämie“ in Höhe von 2500 € je Auto. Dieses Doppel-Paket sollte die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf die Realwirtschaft mildern und die schwere Rezession im Winterhalbjahr 2008/09 überwinden.
Im Sommer 2015 erschien ein weiterer, milliardenschwerer Stern am Berliner Förder-Firmament. Diesen nennen politische Insider nicht ganz zu Unrecht auch „KP III“, das „Kommunalinvestitionsförderungsfonds-Errichtungsgesetz“. Mit diesem sollen gezielt finanzschwache Kommunen unterstützt werden: Städte investieren, bei einem Eigenanteil von 10 %, in längst überfällige Projekte und entlasten, unter anderem durch energiesparende Effekte, ihre angespannten Haushalte. In Zahlen: Von den 3,5 Milliarden € bundesweit bekommt NRW 1,126 Milliarden €, Duisburg wiederum davon 73 Millionen Euro, schlussendlich gelangen, so die Planungen, 4.548.996 € in den Bezirk Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen, unser Ort ist mit 1.724.490 € dabei.
Die Projekte für unseren Ortsteil:
1.
Bereits beschlossen ist der Vollausbau der Kirchfeldstraße von der Rathausallee bis Parkplatz mit einer lärmmindernden Fahrbahn, barrierefreiem Umbau von Gehwegen und Querungsstellen. Die Maßnahme wird 200.000 € kosten, wobei nach dem Kommunalen Abgabengesetz (KAG) 180.000 € von den Anrainern zurückverlangt werden, die Stadt nur noch mit 20.000 € beteiligt bleibt und hiervon der Bund 90 % dank „KP III“ fördert.
2.
In diesem Jahr soll auch das weitere Stück der Kirchfeldstraße bis zur Friedhofsallee durchgeplant, etatisiert und zeitnah in gleicher Qualität ausgebaut werden. Diese Arbeiten kosten 184.000 €, wobei die KAG-Beiträge 165.600 € betragen, vom Rest übernimmt Berlin 16.560 € und die Stadt 1840 €.
3.
Neu im Haushalt ist der Karl-Matull-Platz von der Straße „Am Volkesberg“ bis zur Bergwerkstraße. Hier wollte die Verwaltung 140.000 € platzieren (KAG: 126.000 €, Berlin: 12.600 €, Duisburg: 1.400 €). Die Bezirksvertretung akzeptierte in ihrer Januar-Sitzung aber nur die südliche Hälfte (ohne Stichstraße Am Volkesberg).
4.
Rund 100.000 € soll die Aufwertung des Bahnhof-Umfeldes (Harweg) insgesamt kosten. Vorgesehen war von der Behörde der barrierefreie Ausbau des Parkplatzes „zur Förderung des ÖPNV“ (Bus und Bahn) und „Reduzierung von Verkehr“. Da hier kein Geld zurückgeholt werden kann, löhnen die öffentlichen Kassen alles, Berlin 90.000 und Duisburg 10.000 €. Eine Variante brachte zudem die Bezirksvertretung in den Beschluss: Gefordert wird die vollständige Überplanung des Bahnhofs zur Schaffung von garantiert 23 neuen Stellplätzen.
5.
Am Toeppersee vorgesehen sind „barrierefreie Wege einschließlich Sitzplätze und Eingangsbereiche“. Mit „barrierefreien Wegen“ übrigens sind Pfade gemeint, die auch mit Rollstühlen und Rollatoren genutzt werden können, grober Rollsplitt und viele Pfützen-Löcher gehören nicht dazu (Investition: 47.000 €, Berlin: 42.300 €, Duisburg: 4.700 €).
6.
Das werden unsere Wasserratten gerne hören: Das Hallenbad bekommt ein eigenes Blockheizkraftwerk für 150.000 € (Berlin: 135.000 €, Duisburg: 15.000 €). Möglicherweise wird es dann doch noch bald zwei Wasserkreisläufe geben, einen wärmeren für den „Normalo“ und einen kälteren für den durchtrainierten Wasserballer.
7.
Die Düsseldorfer Straße von Haus Nr. 148 bis zum Ortsende vor Krefeld (Anschluss L 473 neu) kann sich über eine neue und lärmmindernde Fahrbahn im Wert von 330.000 € freuen, wobei die Anrainer mit 198.000 €, Berlin mit 118.800 € und Duisburg mit 13.200 € dabei sein werden.
8.
Ebenfalls die Düsseldorfer Straße, jetzt aber der Abschnitt zwischen Schulallee und Donkweg, betrifft eine weitere Aktion, die stolze 700.000 € teuer werden wird. Vorgesehen sind der Vollausbau mit lärmmindernder Fahrbahn, die Schaffung beidseitiger Radwege und neuer Gehwege, teilweise mit Längsparken. Hier wird die Stadt über 248.900 € KAG-Rechnungen stellen und selber 45.110 € berappen, die restlichen 405.990 € kommen aus Berlin.
9.
Im Schulgebäude-Sektor wird das Albert-Einstein-Gymnasium bedacht, wo für 228.600 € (Berlin: 205.740 €, Duisburg: 22.860 €) die Maßnahme „energetische Sanierung der Toilettenanlagen mit barrierefreiem Zugang und Behinderten-WC (Komplettsanierung Elektro, Heizung, Sanitär)“ ansteht.
10.
Bleibt zu berichten von der leidgeprüften Gerhart-Hauptmann-Schule. Hier gibt es neben der schon lange beklagten Schadstoffbeseitigung die „energetische Komplettsanierung der Sporthalle nach ENEV“ (Energieeinsparverordnung) sowie Sanierung von Fenster, Fassade, Dach, Heizung, Sanitär,Lüftung, Elektro). Kalkuliert sind 720.000 € Kosten insgesamt (Berlin: 648.000 €, Duisburg: 72.000 €).
11.
Eine ganz andere Kategorie ist die Absenkung von Bordsteinen im öffentlichen Raum. Nachdem die Fachverwaltung etliche Bordsteine in der Nähe des Malteser-Seniorenstiftes, insbesondere am Bremweg, zur Absenkung vorgeschlagen und die Bezirksvertretung noch weitere im dortigen Bereich ergänzt hatte, dürfte das Rollen in diesem Bereich bald zur puren Freude werden. Die Kosten betragen hier rund 30.000 € (Berlin: 27.000 €, Duisburg: 3.000 €).
12.
Das Dutzend voll macht ein von der Bezirksvertretung durchgesetzter Beschluss: Die Kreuzung Kapellener Straße/Niederfeld/Stichstraße wird dann rundum „berollt“ werden können, wenn die dortigen Ampel-Bordsteine abgesenkt worden sind (Kosten: 5000 €, Berlin: 4500 €, Stadt: 500 €).
Fertiggestellt werden sollten sein alle Maßnahmen bis 2018 (so will es Berlin), das meiste dürfte aber früher fertig werden. Wer nachgerechnet hat: 1.724.490 € der Bezirkszuwendung in Höhe von 4.548.996 €, also 37,9 %, kommen Rumeln-Kaldenhausen zugute. Plus dem kommunalen Anteil (191.610 €) und plus der KAG-Summen (918.500 €) sind es gar 2.834.600 €. Nicht schlecht für die Vorwärtsentwicklung unseres Rumeln-Kaldenhausen!
Zu unseren Bildern:
Sie zeigen beispielhaft eine Bordsteinkante am Bremweg in Kaldenhausen, die für Rollstuhlfahrer und Rollatoren-Nutzer kaum bewältigt werden kann.
Ferner ist zu sehen die sanierungsbedürftige Düsseldorfer Straße in Kaldenhausen in Höhe des Reisebüros von Mary Romero.
Schließlich zeigen wir den flotten Bauten-Fortschritt für das Mehrgenerationen-Projekt von W.I.R. und dem Bauverein Friemersheim, die Straßenanbindung geschieht „in time“.
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