Geschichtswerkstatt RK startet durch!
Verfasst am: 2024-10-21 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Hans Partenheimer, Ferdi Seidelt, Archiv
So etwas kann eine Herkules-Aufgabe werden. Und eine Sisyphus-Maloche zugleich. Auf jeden Fall ist es Heidenarbeit pur. „Wir bewahren für die Nachwelt die Historie von Rumeln und Kaldenhausen!“ Wer so etwas sagt, übernimmt Verantwortung für die Vergangenheit, für das Wissen um die Dinge von gestern.
Das Objekt: Die Gebietskörperschaft „Rumeln-Kaldenhausen“, die es de facto als Doppelgemeinde nur gut 40 Jahre, vom 1. Juli 1934 bis zum 31. Dezember 1974, gegeben hat. Und die Zeit davor, bis hin zu den ersten urkundlichen Erwähnungen der Dörfer und der Ära mit den ollen Römern noch viel früher. Aber auch die Jahre danach, in denen der selbst- und standortbewusste Stadtteil von Duisburg wie gewohnt Flagge zeigt.
Gesammelt, sortiert und aufbereitet haben dies zum Beispiel Peter Wey und insbesondere Heinz Billen. Weitere Menschen pflegen und hegen die Vergangenheit auf ihre Weise. Doch was ist, wenn der werte Horter und Hüter verstirbt? Was Opa so alles hat, dieser Messie! Die Blaue Tonne ist dann leider nicht weit. Die Gefahr besteht latent hier wie dort. Um dies zu verhindern, gibt es die Geschichtswerkstatt.
Sie spricht zu Lebzeiten die Menschen an und erbittet deren Wissen. Sie scannt Bücher und Broschüren ein und macht sie so unsterblich. Vergleichbares geschieht mit Fotos und Zeitungsausschnitten. Sie greift auf die Recherchen von Heinz Billen und seinen Mitstreitern zu, die sich in den Archiven in Krefeld, Moers, Duisburg und im Rheinland umgeschaut haben.
Letztendlich entsteht ein „elektronisches Buch“, welches auf der Homepage des Runden Tisches (www.runder-tisch.info) erstellt wird. Hier können junge und ältere Interessierte wühlen und stöbern nach Herzenslust. Das Team der Geschichtswerkstatt wird abdecken die Themen Adelsgeschichte, Bauern, Bergbau, Fabriken, Grenzen, Handel, Handwerk, Kirche, Kloster, Kriege, Krisen, Rathaus, Schule, Siedlungen und Vereine durch vorhandene Bücher, Bildbände, Filmaufnahmen und möglichst vielen Zeitdokumenten.
Das geschieht Zug um Zug, in etwa zwei Jahren dürfte der Job gemacht sein. Dabei spielen die Bürgerinnen und Bürger eine wichtige Rolle. Denn wer weiß, welche spannenden Schätze noch auf dem Dachboden oder in der legendären Zigarrendose vorhanden sind? Steht ein Thema an (zum Beispiel „Gaststätten“), erbitten die Heimatforscher leihweise Ausweise, Bilder, Briefe, Dossiers, Karten, Postkarten, Protokolle, Schriftstücke, Urkunden, Zeichnungen, Zertifikate und Zeugnisse. Das Material wird eingescannt oder abfotografiert – und schon ist die „Chronik Rumeln-Kaldenhausen“ um eine Zeitperle reicher.
Seidelt: „Mit einem Zuschuss aus dem Ortspflege-Etat der Bezirksvertretung konnten wir das technische Equipment anschaffen. Ich bin sehr glücklich, gleich vier Persönlichkeiten gefunden zu haben, die unser Rumeln-Kaldenhausen hochhalten. Das Online-Buch wird stetig wachsen. Abgespeicherte Themen können korrigiert und erweitert werden. Ein Vorteil, welches ein einmal gedrucktes Buch nicht hat. Und noch wichtiger: Das Internet kennt keine Blaue Tonne, das Internet vergisst nie.“
Bild 1: Sie bilden die „Geschichtswerkstatt Rumeln-Kaldenhausen“ (von links): Peter Wohlgemuth, Walter Stärk, Ferdi Seidelt (Sprecher), Heinz Billen und Peter Leuker. Foto Hans Partenheimer
Bild 2: Das denkmalwürdige Gebäude Düsseldorfer Straße 148 anno 1904, die ehemalige Schule der Kaldenhausener, birgt für die Forscher viele Geschichten. Foto Ferdi Seidelt
Bild 3: Familie Schrooten vor dem 1890 gebauten, späteren Schüren-Hinkelmann-Hof – das Foto entstand um 1900 und gibt einen Einblick in das Rumelner Bauernwesen. Repro Ferdi Seidelt
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90 Jahre Gemeinde und ein neuer Pfarrer
Verfasst am: 2024-09-26 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Gemeinde/Seidelt
Evangelische Pfarrer sind in einer Kirchengemeinde tätig und leiten Gottesdienste, feiern Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten oder das Abendmahl, halten aber auch Trauerfeiern ab. Sie unterstützen Menschen, die sich in Krisensituationen befinden und sind seelsorgerisch tätig.
Prophet Jesaja sagt: „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen und du bist mein!“ Der erste große Schriftprophet der hebräischen Bibel stand nicht umsonst im Fokus so mancher Ansprache, als jetzt in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche der Evangelischen Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen Pfarrer Johannes Berghaus offiziell in sein Amt eingeführt wurde. Die Leitlinie seines Denkens: miteinander, füreinander, zueinander.
Johannes Berghaus ist im Kirchenkreis Moers kein Unbekannter. Der Remscheider kam nach dem Theologiestudium in Wuppertal, Münster und Tübingen als Vikar nach Friemersheim. Anschließend war er in Schwafheim tätig und dann für 16 Jahre in der Gemeinde Essenberg-Hochheide, später auch im Evangelischen Schulreferat Duisburg / Niederrhein.
Im Jahr 2017 ging er nach Boppard, einer Gemeinde im Kirchenkreis Koblenz. Nach dem Tod seiner Frau und einer schweren Erkrankung ordnete er seine persönlichen und beruflichen Wege neu. „Ich wollte dort sein und arbeiten, wo die Menschen leben, die mir seit langem wichtig und nahe sind. Deswegen zog es mich zurück an den Niederrhein.“ Nach der Wiedereingliederungsphase in der Kirchengemeinde Rheinkamp war der 56-Jährige seit dem 1. Januar zur Unterstützung in der Evangelischen Kirchengemeinde Moers und in Rumeln-Kaldenhausen tätig und bewarb sich auf die ausgeschriebene Pfarrstelle.
„Ich freue mich, dass es geklappt hat und über das starke Votum des Presbyteriums bei der Wahl. Hier habe ich herzliche, offene Menschen kennengelernt und erlebe eine gute Atmosphäre mit meiner Kollegin Cornelia Brennemann, im Presbyterium und in der Gemeinde.“
Zur 90-Jahr-Feier! Jetzt Sonntag, 29. September, 17 Uhr, musiziert der Gospelchor (Leitung Jochen Kleinkorres) unter dem Motto „Happy Songs For Happy Years“ in der 1934 fertiggestellten Kirche. Ernsthaft wird es am Sonntag, 20. Oktober, 17 Uhr, wenn Prof. Dr. Okko Herlyn spricht über die „Barmer Erklärung“ - das theologische Fundament der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus.
Die eigentliche Festwoche wird begonnen mit einem Festgottesdienst am Sonntag, 3. November, 11 Uhr, und am gleichen Tag um 17 Uhr mit einem Heinz-Billen-Heimatabend, der in der Kirche „90 Jahre Evangelische Kirche Rumeln“ kurzweilig, wiewohl allumfassend thematisiert. Am Montag, 4. November, 14 Uhr, gratulieren die Kinder des Familienzentrums, um 18.30 Uhr steigt eine Öffentliche Probe nebst Ständchen des Posaunenchors (Alfred Schroeter).
Bleibt zu berichten vom Sonntag, 8. Dezember, 17 Uhr, wenn mit dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach ein besonderes Kultur-Schmankerl in der Kirche das Festjahr beschließt.
Bild 1: Doppel-Grüße vom Rathaus Rheinhausen und Runden Tisch Rumeln-Kaldenhausen (vl): Gratulant Ferdi Seidelt, Pfarrerin Cornelia Brennemann und Pfarrer Johannes Berghaus. Foto Emmaus-Gemeinde
Bild 2: Diese Aufnahme vom 5. Oktober 1933 ist – was die Qualität betrifft – den damaligen Möglichkeiten geschuldet. Sie zeigt die Grundsteinlegung der Evangelischen Kirche gegenüber dem Friedhof. Repro Ferdi Seidelt
Bild 3: 1933 und 1934 wurde fleißig gebaut, am 4. November 1934 das Gotteshaus seiner Bestimmung übergeben. Der wuchtige Turm mit der zierlichen kupfergedeckten Spitze ist 29 Meter hoch. Repro Ferdi Seidelt
Bild 4 (unten): Die Evangelische Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen wurde zum 1.Januar 1964 in den Grenzen der damaligen Kommunalgemeinde errichtet und hatte Ende 2022 4.795 Gemeindeglieder.
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