Portrait Pro Turan Ugurlu – eine gute Adresse

Verfasst am: 2022-01-10  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Portrait Pro Turan Ugurlu – eine gute AdressePortrait Pro Turan Ugurlu – eine gute Adresse

Abends sagt es der Tagesschau-Sprecher. Ob grauer Lappen, rosa Pappe oder weiße Plastikkarte. Bis 2033 muss jeder Führerschein, der vor dem 19. Januar 2013 ausgestellt wurde, in den neuen EU-Führerschein umgetauscht werden. Das geschieht stufenweise. Die erste Frist endet im Januar 2022, wegen Corona gibt es für den ersten Schritt, die Jahrgänge 1953 bis 1958, eine sechsmonatige Fristverlängerung. Also, gültiger Personalausweis oder Reisepass, alter Führerschein und biometrisches Passfoto einpacken – und ab zum Bürgerservice Rheinhausen, Termin machen, gut ist.
Für ein angemessenes Äußeres sorgt in Rumeln-Kaldenhausen sogleich einer der zehn Friseursalons (neu am Start ist wieder, quasi als Themen-Comeback, der Standort Hochfeldstraße 52 mit den Haar-Künstlerinnen Verena Elbers und Janine Fischer), aber wo bekomme ich ein Behörden-genehmes Pass-Foto? „Beim Turan, danke für den Tipp!“ Also, 0176-96 59 99 53 anrufen, Termin machen, Bonertstraße 1, Fotostudio „Portrait Pro“.
Soweit die epische Vorgeschichte! Eine gute Gelegenheit für den Berichterstatter, einmal die Geschichte des kleinen Lädchens vorne an der Bonertstraße zusammenzutragen. 2002 hat Cosima Töpfer, die in ihrem Haus seit den 80er Jahren sehr erfolgreich eine Damenmoden-Boutique betrieben hat, das Gebäude an Turan Ugurlu verkauft. Nunmehr wird der Laden mit viel kreativem Esprit von Jutta Schwerdtfeger geführt (Boutique „Colori“), es folgt eine Phase mit der Boutique von Regina Müller, dann der trendige Friseur-Salon „Cafuné“ (Stefanie Bialkowski und Sevilay Satilmis). Letzerem geht jedoch aufgrund der unsäglichen Dauerbaustelle „Sanierung Moerser Straße“ die Luft aus. So kommt es, dass Ugurlu im Januar 2016 selbst das Lokal übernimmt und seine Leidenschaft, die schöne Fotografie, zum Gelderwerb ausbaut.
Nun, aktuell leuchtet von Dienstag bis Freitag zwischen 14 bis 17 Uhr das Leucht-Display „open“, jedoch sind nach Terminabsprache Foto-Wünsche jeglicher Art erfüllbar. Dass momentan bei Turan die biometrischen Passfotos die Renner sind (dauert keine zehn Minuten, Kosten: günstige 10 Euro) ist, siehe oben, klar und das eine. Andererseits sind – natürlich – die obligatorischen Familien-, Hochzeits- und Freunde-Fotos möglich. Vor die Linse dürfen gerne auch große und kleine Tiere, wer seinen edel herausgeputzten Traktor nebst stolzen Besitzer vor dem richtigen Hintergrund und für die Ewigkeit abgelichtet haben will, kein Problem! Auch zeitaufwändige Aufträge wie „vom Standesamt bis zum Mitternachtstanz“ werden, wenn möglich, angenommen. Das alles hat natürlich nichts mit der 3. EU-Führerscheinrichtlinie zu tun. Die war nur schuld an der Recherche.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Lange Zeit war hier eine Boutique für Damenmode zu finden, dann über eine kurze Zeit ein Friseursalon, heute ist hier ein Foto-Studio daheim (Foto Ferdi Seidelt).
2 – Sie, Isabelle Leschzok aus Neukirchen-Vluyn kommt auf Empfehlung nach Rumeln, braucht Portraitfotos – er, Turan Ugurlu, fertigt sie (Foto Ferdi Seidelt).


2 x Bergbau in memoriam – eine Erfolgsgeschichte

Verfasst am: 2021-12-22  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Samed Altun, Ferdi Seidelt

2 x Bergbau in memoriam – eine Erfolgsgeschichte2 x Bergbau in memoriam – eine Erfolgsgeschichte

Mit der Förderung der letzten Steinkohle ging am 21. Dezember 2018 eine Epoche der deutschen Industriegeschichte zu Ende. Bundespräsident Walter Steinmeier erhielt auf der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop das letzte Stück. Genau drei Jahre später traf sich der Arbeitskreis „Bergbau-Gedenken Zeche Wilhelmine Mevissen/Zeche Fritz“ mit Abdullah Altun, Heinz Billen, Ferdi Seidelt und Walter Stärk zur Bestandsaufnahme, waren es doch vornehmlich die vier Freunde, die vor drei Jahren mit der Schaffung gleich zweier (baugleicher) Zechen-Denkmäler, eines in Rumeln-Kaldenhausen, eines in Bergheim, für Furore sorgten.
Abduallah Altun fasst für „seinen“ Standort in Bergheim zusammen: „Täglich beobachte ich aus meinem Büro, wie Menschen vor dem nachgebauten Stollen stehenbleiben, die Tafeln lesen und das Bauwerk studieren – es waren sogar schon Besucher aus Berlin da.“ Gerne erinnnert sich Altun an den Besuch von NRW-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler, die zur Einweihung leuchtende Augen bekam, da auch ihr Vater als Bergmann dazu beitrug, dass sich Deutschland zu einer starken Industrienation emporschwingen konnte. Zudem hätten ihn Freunde gefragt, warum er für das für Rheinhausen so wichtige Denkmal etwa 30.000 Euro investiert hätte. Altun: „Ohne Kohle und Stahl kein Wohlstand – es ist für mich eine Ehre und Verpflichtung, etwas zurückgeben zu dürfen.“
Heinz Billen berichtet über das Denkmal in Rumeln-Kaldenhausen Ähnliches. „Die Leute verwickeln mich vor Ort gerne und immer wieder in Gespräche, sie interessieren sich selbst für Kleinigkeiten am Andenken. Es wird häufig fotografiert und ist irgendwie schon eine Landmarke.“ Wenn er vor Ort am Bauwerk oder an der benachbarten Remise arbeite, seien die Passanten schnell beim Thema. „Das hat mir schon etliche Stunden gekostet.“
In der Tat hat sich, nachdem Bezirksvertreter Ferdi Seidelt 2017 die Idee hatte, den heimischen Bergbau (1937 bis1973) speziell in Rumeln-Kaldenhausen sichtbar zu machen, eine Menge getan. Gleich zehn Sponsoren sorgten für zwei baugleiche Denkmäler, welche, so Ex-Steiger Walter Stärk, es in dieser Form bundesweit wohl kein weiteres Mal geben würde. „Wir zeigen auf neun Quadratmetern, was den Bergbau im Pott ausgemacht hat. In der Tat können speziell Schulklassen hier immer wieder Neues entdecken.“
Sprach es und überreichte Altun eine original Grubenlampe für seine Verdienste um die Bewahrung des Bergbau-Erbes. Altun hat übrigens auch eine Tafel anbringen lassen, die an das schreckliche Grubenunglück in seiner Heimat erinnert. In Soma starben im Mai 2014 über 300 Bergleute. Die Umstände, die zu diesem Unglück führten, und die staatliche Nachbearbeitung treiben dem überzeugten Humanisten noch heute Tränen in die Augen.
Freude verbreitet dagegen die Tatsache, dass von den vielen Utensilien, die die Bauwerke schmücken und den Bergbau untertage verdeutlichen, nichts entwendet wurde. Bis auf die Schnupftabak-Dose – die fand an beiden Standorten neue Besitzer.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Walter Stark, Heinz Billen, Abdullah Altun und Ferdi Seidelt stoßen symbolisch auf die Lebensleistung der Bergleute aus nah und fern an (Foto Samed Altun).
2 – Der vom Arbeitskreis mit einer Grubenlampe geehrte Abdullah Altun erinnert neben dem Bergbau-Denkmal an das verheerende Unglück in Soma (Foto Ferdi Seidelt).



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