In Rumeln und Kaldenhausen wird munter gebaut!
Verfasst am: 2022-03-30 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt, Bauträger
Ein solches Richtfest hat der Bauträger Steinbau in seinen 24 Jahren noch nicht erlebt. Wenn auch der Rahmen wie gewohnt fröhlich, kurzweilig war, so war der Krieg in der Ukraine immer dann ein Thema, wenn es in den Gesprächen um Preise, Materialien und Termine ging. Klar, wenn der Ölmarkt verrücktspielt, hat das auch Konsequenzen auf die Kosten und Verfügbarkeit von Öl-Produkten wie Styropor und Schweißbahn. Und auch auf den Ablauf der Dinge – zum ersten Mal in ihrer Existenz wird die Steinbau leicht verspätet die Schlüssel übergeben.
Sei’s drum, im Rahmen des zweiten Bauabschnitts an der Ulmenstraße in Kaldenhausen entstehen drei baugleiche 9-Familienhäuser, für das erste Haus stand jetzt das Richtfest an, mit der Fertigstellung der drei Gebäude ist im Sommer 2023 zu rechnen. Die bereits verkauften Wohnungen sind barrierefrei erreichbar – mit einem Aufzug von der Tiefgarage bis hoch in alle Stockwerke. Die Hybrid-Heizungsanlage mit Luft-Wasser-Wärmepumpe und Fußbodenheizung in Kombination mit dreifachverglasten Wärmeschutz-Kunststofffenstern gewährt allen 27 Wohnungen ein behagliches Wohngefühl.
Nun, während Steinbau-Chef Arne Thomsen die künftigen Eigentümer und die Handwerker über den Istzustand und die nahe Zukunft der Immobilien informierte, wurde vorne an der Ulmenstraße unermüdlich Beton für Erdgeschossdecken angerührt. Die städtische GEBAG sorgt hier für 33 öffentlich geförderte Wohnungen mit Wohnflächen von 41 bis 91 Quadratmetern, auf dem Gelände der ehemaligen Fröbelschule errichtet sie zwei dreigeschossige Mehrfamilienhäuser. Es entstehen Zwei- bis Vierzimmerwohnungen, die über Terrassen und Mietergärten (Erdgeschosse) beziehungsweise großzügige Balkone in den oberen Etagen verfügen. Für die Anmietung der Wohnungen benötigt man einen Wohnberechtigungsschein. Der Mietpreis liegt voraussichtlich bei 5,80 Euro/Quadratmeter plus Nebenkosten. Der Neubau wird voraussichtlich im Frühjahr 2023 fertiggestellt sein, die GEBAG investiert über acht Millionen Euro in das Projekt.
Sind die beiden Projekte fertiggestellt beziehungsweise bezogen, wird das ehemalige Schul-Gelände, was die Ausgestaltung des öffentlichen Freiraums betrifft, dem Areal nebenan, wo sich bereits 43 Familien niedergelassen haben, angeglichen. Kurzum: Zwischen der Senioren-Wohnanlage „Ulmenhof“ und der Birkenstraße beleben 103 Familien eine Fläche, ein Areal, das noch vor wenigen Jahren eine Katastrophe war und nun zu dem Feinsten zählt, was Rumeln-Kaldenhausen aufzubieten hat.
Etwas weiter nördlich ein ähnliches Bild. Der Bauträger Drifte-Brink errichtet an der Kapellener Straße 3 ein Projekt in höchster Qualität und umweltfreundlicher Bauweise. Die 18 Einheiten kosten zwischen 220.000 und 415.000 Euro und sind seit längerer Zeit alle in festen Händen. Angeboten wurden Erdgeschosswohnungen mit Garten, aber auch ein luxuriöses Penthouse mit Dachterrasse. Die Wohnungen sind zwischen 58 und 109 Quadratmeter groß. Wie auch bei ihren schmucken Erstlingen an der Düsseldorfer Straße/Schulallee (14 Wohnungen) ist der Lift, der die Menschen in alle Ebenen des Hauses bringt, kein Highlight, sondern eine Selbstverständlichkeit. Das Fahrzeug kann bequem in der zum Haus gehörenden Tiefgarage abgestellt werden.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Mit dem zweiten Bauabschnitt fügt der Bauträger Steinbau seinen 43 Wohnungen in der Ulmenstraße 27 weitere hinzu (Darstellung Bauträger).
2 – Steinbau-Geschäftsführer Arne Thomsen informiert am 29. März 2022 die künftigen Bewohner über den Stand der Dinge (Foto Ferdi Seidelt).
3 – Ebenfalls an der Ulmenstraße - die städtische GEBAG engagiert sich mit 33 sozial geförderten Wohnungen (Darstellung Bauträger).
4 – Bauträger Drifte-Brink sorgt mit 18 Wohnungen für eine weitere Bereicherung im Segment des hochwertigen Wohnens (Foto Ferdi Seidelt).
5 – So wird es aussehen, das neue Werk aus der Urban-Living-Schmiede von Hakan Yildirim, Annette Drifte-Brink und Till Brink (Darstellung Bauträger).
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Ukraine-Benefiz beim RTV – ein „Dingen über Nacht“
Verfasst am: 2022-03-23 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Kirsten Blaschke, Gabi Lintz, Claudia Seck, Ferdi Seidelt
Normalerweise braucht eine Großveranstaltung mindestens drei Monate Vorlauf. Viel gibt es zu besprechen, zu planen, zu organisieren, zu beantragen und dann vor Ort zu realisieren. Das fertige Konzept soll spätestens sechs Wochen vor dem Termin bei den städtischen Behörden entscheidungsreif vorliegen. Doch nicht immer sind die Zeiten normal, der traumatische Krieg gegen das ukrainische Volk verlangt schnelles Helfen.
Als Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß den Benefiz-Tag „Frieden für die Ukraine“ kreierte, gab sie sich und den noch nicht bekannten Mitstreitern gut zwei Wochen Vorbereitungszeit. Die zuerst angedachte Rheinhausen-Halle schied wegen der nicht unerheblichen Mietkosten aus, flugs ging der Gedanke zum RTV-Sportgelände am Waldborn, wo Liß im vergangenen Sommer zu einem kurzweiligen Bürgerfest eingeladen hatte. Vorsitzender Paolo Sabella sagte zu, bevor die folgenreiche Frage ausgesprochen war – Menschen zu helfen ist halt sein Dingen. Fehlte nur noch helfendes Potenzial, am besten gleich eine ganze Armee. Hier war nur ein Wimpernschlag nötig, der Runde Tisch Rumeln-Kaldenhausen unter Leitung von Ferdi Seidelt ist die gesuchte Wunderwaffe – 145 Mitglieder, darunter alle wichtigen Vereine.
Nun geht es Schlag auf Schlag. Erste Sitzungen face-to-face werden ersetzt durch Video-Konferenzen - das spart Kapazitäten und Zeit. Im Rathaus selbst tut sich Wundersames, viel jenseits der Dienstzeiten. Liß konzipiert eine Tombola, 400 Preise fluten nach einer E-Mail-Kette beim Runden Tisch das Amtsgebäude. Viele Telefonate und Handgriffe, Liß als Schirmherrin ist auch Schaltzentrale. Die sympathische Rathaus-Security stellt sich später in den Dienst der guten Sache, übernimmt beim Fest viele Aufgaben, die zusätzlich erbetenen Octeo-Kollegen "machen die RTV-Tür", ehrenamtlich, es gilt 3-G.
Derweil fertigen die Tischler Jörg de Vries und Rainer Lintz meisterlich schmucke Sammelboxen, der Verkauf am Tag selbst soll ausschließlich und sicher über Spenden erfolgen. An anderer Stelle wird ein Glücksrad in ukrainische Farben getaucht, während Veranstaltungsmeister Heinz Schäfer, trotz der von ihm technisch begleiteten Duisburger Tanztage, für Bühne, Zelte und und und im Einsatz ist. Wie ein Derwisch wirbelt Paolo Sabella über den Platz, seine Stellvertreterin Andrea König koordiniert, managt, tut und macht. Derweil geht in vielen Haushalten die Post ab, der beste Kuchen für die Cafeteria soll es sein.
Bevor der erste Euro eingenommen wird, klingelt bereits die Kasse. Mit großen Herzen spenden die Sparkasse Duisburg, die beiden auch in Rumeln-Kaldenhausen aktiven Rheinhauser Bauvereine, die Bauträger Steinbau und Drifte-Brink, die Awo, die Hafengruppe. Auch dinglich und personell gibt es pulsierende Bewegungen, Rumeln-Kaldenhausen ist in seinem Element. Unter dem Strich werden es hundert Helfer sein, die zum Erfolg beitragen.
Der Tag selbst: Der Stadtsportbund und die Sportjugend kommen mit Spielmobil und Hüpfburg, die Jugend der Freiwilligen Feuerwehr bietet einen Gerätewagen auf, die DLRG kredenzt Sirup-Wasser, dann die sich von Köstlichkeiten durchbiegende Kuchentafel, das Grillparadies von Metzger Heinen-Nachfolger Christian Schulz, das Glücksrad, die Getränke-Inseln, der Schwenkgrill des RTV, die Tombola-Arena mit Kirsten, Daniela, Joanna & friends, der komplette Körnerplatz, wie gesagt.
Auf der Bühne wird der Tag begonnen mit einem bewegenden Friedensgottesdienst von Pfarrer Johannes Mehring und Pfarrerin Beate Rosenbaum-Kolrep. Liß und Oberbürgermeister Sören Link bringen das Tagesthema auf den Punkt; von Mehmet Aslan organisierte Friedenstauben flattern östlich in Richtung Ukraine in die Lüfte. Die "musical kids" begeistern, später müssen die Sänger Jim Bob und Isaak Guderian gegen den zwischenzeitlichen Regen antreten. Barbara Laakmann thematisiert die Leiden der ukrainischen Zwangsarbeiterinnen einst und die Ängste der Frauen heute, Graffiti-Star Mark Roberz beginnt ein Friedenswerk, die Trampolin-Kids des RTV zeigen gekonnt synchrone Grobmotorik, "body balance"-Motivationswunder Neso Salijevic präsentiert unnachahmlich die Hip-Hop-Kids und die Band "Feinstaub-West" beendet punk-rockig das Programm.
Im wahrsten Sinne "by the way" kreuzt FCR-Chef Daniel Stöpke auf, übergibt eine mehr als großzügige Spende seines Kegelklubs, Ziethen-Vorsitzender Dr. Peter Maas steuert das Sammelergebnis eines Ponyreitens bei. Nicht erwartete Extra-Spenden der KG Rot-Weiß Rheinhausen und der "musical kids" folgen, die Zuwendungen nehmen kein Ende. Was nun als Ergebnis rein zahlenmäßig vermeldet werden kann und mit dem Friedenswerk von "Mr. Graffiti" wird? Darüber berichten wir - nach dem ultimativen Kassensturz und der "Weiterbehandlung" des Friedenswerks - nächste Woche.
Zu unseren Bildern oben (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Ungezählte Backöfen sorgen dafür, dass sich die Kaffee-und-Kuchen-Tafel gewissermaßen zuerst durchbiegt und so schnell nicht leer wird (Foto Ferdi Seidelt).
2 - Noch wissen Oberbürgermeister Sören Link und Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß nicht genau, wie das Kunstwerk von Mark Roberz werden wird (Foto Kirsten Blaschke).
3 - Elisabeth Liß bietet diese Torte zur amerikanischen Versteigerung an, wenig später landen schöne 100 Euro in einen der großen Spendenboxen (Foto Gabi Lintz).
4 - Das rührt an: Diese Kinder, hier mit einer Mami, sammelten in der Nachbarschaft mehrere hundert Euro für die Sammlung. Danke, Kinder (Foto Gabi Lintz)!
5 - Die fünf Macher des Ukraine-Benefiz-Day (vl): Paolo Sabella, Kirsten Blaschke, Daniela Lehmann, Ferdi Seidelt und am Mikrophon Elisabeth Liß (Foto Claudia Seck).
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