Der Kranich in der „dritten Generation“

Verfasst am: 2023-12-27  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Anke Adolph, privat

Der Kranich in der „dritten Generation“Der Kranich in der „dritten Generation“

Es gibt nicht viele, oder besser: Es gibt nur wenige Namen, die bei Ihrem Abschied einen ähnlich großen Fußabdruck produzierten, wie ihn die Apotheker-Eheleute Schüren-Hinkelmann nun hinterlassen werden. Heiner und Heike hatten sich Anfang der 80er Jahre beim Pharmaziestudium in Düsseldorf kennen- und lieben gelernt. Sie, die Studentin Heike Weiland, stammte aus der Kleinstadt Halver, ein westlicher Ausläufer des Sauerlands, ein verwunschenes Multi-Ortslagen-Bündel mit mächtig viel hügeliger Fläche. Er aus dem niederrheinischen, deutlich kleineren, aber umso selbstbewussteren Rumeln-Kaldenhausen, das auf eine lange bäuerlich geprägte Zeit und knapp vier Jahrzehnte Bergbau blickte. Beide also gut geerdet, seelenverwandt.
Nach erfolgreichem Bestehen aller Pharmazeutischen Prüfungen war es klar, dass beide die Approbation zum Apotheker beantragten (die Approbation berechtigt den Apotheker zum Führen seiner Berufsbezeichnung und erlaubt ihm, seinen Beruf uneingeschränkt auszuüben). Es folgten erste Arbeitseinsätze in Moerser Apotheken. Im September 1988 übernahmen sie in der Dorfstraße die Kranich-Apotheke von Ursula Hütten, die diese 1966 eröffnet hatte. Der zeitgemäße, größere Anbau erfolgte 2000.
Heiner und Heike unisono: „Eine Mitarbeiterin hatte schon bei Frau Hütten ihre Ausbildung zur Apothekenhelferin gemacht und ist uns durch alle Lebenslagen treu geblieben. 1989 haben wir unsere erste Apothekenhelferin ausgebildet und auch sie unterstützt uns heute noch. Wir sind stolz auf unser Team. Die meisten sind schon viele Jahre dabei. Sie halten zusammen, helfen sich gegenseitig und lassen unsere Apotheke nie im Stich. Wir haben viele kompetente Mitarbeiterinnen, die sich unentwegt auf dem Laufenden halten mit Fortbildungen, Inhouse- und Onlineschulungen.“
Nachfolger Yasser Nasri wird die Apotheke wie bisher weiterführen. Die Kranich-Apotheke wird keine Filiale einer Kette, sondern er als neuer Inhaber wird sie persönlich leiten. 2015 kam er nach Deutschland, lernte Deutsch und beantragte die Anerkennung seiner Qualifikation als Apotheker. 2019 erhielt er seine Approbation und war seitdem in öffentlichen Apotheken in Neuss und Duisburg angestellt, zuletzt als leitender Apotheker in der Pelikan-Apotheke in Rheinhausen. Seine Ehefrau ist ebenfalls approbierte Apothekerin. Das Paar freut sich im Frühjahr 2024 auf ihr erstes Kind.
Zu unseren Bildern:
1 – September 1988 – Heiner und Heike Schüren-Hinkelmann am ersten Tag in ihrer Apotheke. Ihr Versprechen heute: „Das Team bleibt und auch wir sind nicht aus der Welt. Unsere Nachfolger unterstützen wir nach Kräften“ (Foto: privat).
2 – Yasser Nasri stammt aus Damaskus (Syrien). Nach seinem Studium war er einige Jahre in der Pharma-Industrie und als Krankenhausapotheker tätig. Unser Bild zeigt ihn und einen dankbaren Heiner Schüren-Hinkelmann (Foto: Anke Adolph).
3 – Eine verschworene Gemeinschaft - das (auf diesem Bild nicht ganz vollständige) Kranich-Team bedankt sich zusammen mit den scheidenden Eignern und unter Anwesenheit des Nachfolgers bei allen Kunden für ihre Treue (Foto: Anke Adolph).

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Der Kranich in der dritten Generation

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Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!

Verfasst am: 2023-10-31  •  Autor: Ferdi Seidelt, Peter Wohlgemuth  •  Fotos: Helmut Hülder, Sylvia Linn, F. Seidelt

Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!

41 Jahre ist es her, als Hubert Haas, damals Vorsitzender des Bürgervereins Rumeln-Kaldenhausen, das erstrebenswerte Bürgerehrenwappen des Verbandes Duisburger Bürgervereine erhielt. Jetzt war wieder ein Rumeln-Kaldenhausener dran – Heinz Billen.
Tatort: Sitzungssaal des ehrwürdigen Rathauses Duisburg. Alle sind gekommen: bereits Geehrte, Gratulanten, Ehrengäste, Bürgermeister. Drei Persönlichkeiten werden ausgezeichnet. Laudator für Heinz Billen ist sein langjähriger Weggefährte Ferdi Seidelt. Er spricht nicht staatsmännisch oder pastoral, sein Metier ist die freie Rede, tiefschürfend, voller Wissen, aber immer kurzweilig. Er sagt, dass Billen richtig ungemütlich werden kann, wenn bei der Nennung des Ortes nur „Rumeln“ genannt, „Kaldenhausen“ aber fahrlässig geschlabbert wird. Das habe zu getrennten T-Shirts der „Stahlkind“-Textil-Designer geführt. Und lacht.
Seit vielen Jahrzehnten erforscht Billen die Ortsgeschichte der ehemaligen Gemeinde Rumeln-Kaldenhausen und die mit ihr im Zusammenhang stehenden regionalen räumlichen und historischen Bezüge. Sein Forschungsgebiet ist umfassend und deckt im besten Sinne alle heimatkundlichen und geschichtlichen Gesichtspunkte ab. Seine gesammelten Materialien und Erkenntnisse hat er in Büchern und heimatkundlichen Periodika publiziert. Dabei waren in den 80er Jahren auch von Seidelt verlegte Bildbände, die „im Ort verbreiteter waren als die Bibel“.
Regelmäßig hält er Vorträge zur Ortsgeschichte. Diese Veranstaltungen haben mittlerweile Kultstatus im Ort erlangt und müssen wegen des großen Andrangs häufig wiederholt werden. Dabei ist anzumerken, dass Heinz Billen es versteht, den Stoff sehr unterhaltsam und lebendig vorzutragen und die Besucher mit großem Vergnügen den Ausführungen folgen. Als die Pandemie das öffentliche Leben lahmlegte, nahm Content-Profiler Tim Pügner die Vorträge auf und stellte sie sensationell erfolgreich ins Netz. „Heinz ist mit seinen 86 Jahren möglicherweise der älteste Influencer ever“, sagte Seidelt.
Geradezu ins Schwärmen kam der Laudator bei einem weiteren Billen-Tätigkeitsfeld. In den letzten Jahren ist nach dessen Entwürfen und auch mit seinem persönlichen handwerklichen Einsatz ein kleines Freilichtmuseum in der Ortsmitte entstanden, das überregional Beachtung findet und auch dem WDR mehrere Beiträge wert war. Es fing damit an, als Rumeln-Kaldenhausen von der Bezirksvertretung wiederholt kleinere Summen aus dem Etat zur Pflege des Ortsbildes zugesprochen bekam. Damit sollte erstmals das Wappen der Doppelgemeinde öffentlich gezeigt, der im Ort vorhandene Bergbau posthum gewürdigt und auch der beherrschenden Rolle der Landwirtschaft der Dörfer „Rumeln“ und „Kaldenhausen“ gedacht werden. Dank der großartigen Unterstützung des Runden Tisches entstand so ein Freilichtmuseum, wie es das Ruhrgebiet sonst nicht kennt.
Doch Billen hat noch nicht fertig. Da muss noch die Zeittrommel in eine öffentlich zugängliche Vitrine, der Hochzeitsbogen am Körnerplatz verschönert und der Zaun am Krupp-Platz geschmückt werden. Dabei hat der dreifache Vater, dreifache Opa und „doppelte Ur-Opa“ mächtig viel Vier-Generationen-Verpflichtungen. Und auch die Esse, der Herd des Metallarbeiters, wird bei dem national bekannten Kunstschmied so schnell nicht kalt…

Bürgerehrenwappen für Heinz Billen! Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!

Zu unseren Bildern:

1 - Heinz Billen, der perfekte Heimatforscher und kundige Heraldiker, bei den Vorarbeiten für die Wappenwand des Heimatmuseums Rumeln-Kaldenhausen (Foto Ferdi Seidelt).
2 - Immer auf der Suche nach Zeitzeugen. Bauernsohn Heiner Sauels und Heinz Billen posieren mit einem Tuch, das über Jahrzehnte als verschollen galt (Foto Ferdi Seidelt).
3 - Auf Bauernhof-Spurensuche - die Heimatfreunde mit von links Walter Stärk, Heinz Billen und Erhard Schüren-Hinkelmann tragen Daten und Fakten zusammen (Foto Ferdi Seidelt).
4 - Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Runder Tisch-Chef Ferdi Seidelt war der wissende Laudator für den neuen Ehrenwappenträger Heinz Billen (Foto Sylvia Linn).
5 - Das "Dankeschön" fiel ungewöhnlich kurz aus - Heinz Billen war sichtlich gerührt, bei der anschließenden Feier aber "wieder der Alte" (Foto Helmut Hülder).
6 - Das begehrte Bürgerehrenwappen erhielten 2023 - siehe Bild unten von links - Norbert Geier (Werkkiste Meiderich), Heinz Billen und Thomas Diederichs, Volksbank Rhein-Ruhr (Foto Ferdi Seidelt).

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Bürgerehrenwappen für Heinz Billen!

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