Hendrik Johann (REWE): „Nach wie vor gemeinsam!“
Verfasst am: 2020-07-22 • Autor: Ferdi Seidelt
Das Gespräch hat gerade begonnen. Ein Mitarbeiter fragt, ob er kurz stören darf. Klar doch, geschäftliche Abläufe gehen vor! „Eine Kundin hat Schwierigkeiten mit ihrem Auto, kann den Parkplatz nicht verlassen.“ Die Antwort von REWE-Chef Hendrik Johann ist freundlich und kundenorientiert: „Die Parkzeiterfassung für sie löschen lassen.“
Für den Leser, der jetzt inhaltlich „schwimmen“ sollte: Vor drei Wochen berichteten wir auf Homepage und Facebook über ein System, welches den vermehrten Missbrauch des REWE-Parkplatzes, Stichwort Dauerparker, milde korrigieren soll: Per Kennzeichen-Scan werden jedem Nutzer 75 Minuten Freiparken gewährt, darüber hinaus ist ein „Knöllchen“ fällig. Ob jemand nun bei REWE oder Malzer's einkauft, ein Paket bei der Post abgibt, ein Rezept in der Apotheke einlöst oder zum Arzt oder wer weiß wohin geht, nach wie vor egal! Ein Entgegenkommen, welches REWE vom ersten Tag an gestattete, alles andere als selbstverständlich. 75 Minuten – dabei belegen Untersuchungen, dass der Kunde eines REWE + Bäcker mit durchschnittlich 15 Minuten auskommt.
Die Diskussion konnte nicht umfangreicher sein. Der halbe Ort las den Beitrag, tausende Facebook-„Interaktionen“ wie Anklicken des Artikels, Liken oder Kommentieren machten den Artikel zum Renner. Parallel dazu wurden die umliegenden Betriebe und Praxen über die neue Technik informiert.
Die Beteiligung der Bürger an den etwa 250 Kommentaren war eindeutig. Das Gros der Teilnehmer zeigte sich mit dem Vorgang einverstanden, bedankte sich zudem für das (nach wie vor erlaubte) „Fremdparken“. Einige Diskutanten meinten, dass ein Arztbesuch schon einmal länger als 75 Minuten dauern könne, auch ein Kombi-Besuch bei REWE plus Plausch im Malzer's-Café bräuchte seine Zeit. Die Gegenmeinung kam stehenden Fußes: „In solchen Fällen nutze doch die anderen Parkplätze (Friedhof, Kirchfeld, Rathausallee).“
Noch eindeutiger die Ansage der Parkplatz-Nutzer, nachdem die Anlage „scharf geschaltet“ wurde. Tausende Pkw wurden gezählt, sie standen auf dem Areal durchschnittlich 14 Minuten. Gerade einmal vier Fahrzeuge überschritten das 75-Minuten-Limit, dann aber mit im Mittel 4,5 Stunden mehr als deutlich. Markanter Nebeneffekt: Auf dem REWE-Parkplatz sind jetzt selbst zu Haupteinkaufszeiten wieder Stellflächen frei. Im Gegenzug zeigen sich die Parkreihe am Friedhof und die Fläche vis-a-vis der Feuerwache knackig belegt.
Hendrik Johann: „Zuerst einmal werden wir das System so lassen. Erkennbar ändert sich nichts an dem Miteinander, das wir seit fünf Jahren praktizieren. Die Langzeitparker blockieren nicht länger etliche Stellflächen, jeder Kunde findet einen Platz. So soll es sein, so ist es normal. Mein Dank geht an die vielen Menschen, die sich Gedanken zum Thema gemacht haben und dies uns mitgeteilt haben.“
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Mit diesem Kennzeichen-Scan-System soll das missbräuchliche Langzeitparken auf Dauer unterbunden werden.
2 – Es sind wieder mehr Stellplätze frei, nachdem das Scan-System installiert worden ist. Das nützt sicherlich allen.
Juli 2020: Leinen los für die JSG Rumeln!
Verfasst am: 2020-07-17 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Thomas Michels
Das hat in der Tat eine historische Dimension: Die Kicker in Rumeln-Kaldenhausen rücken zusammen! Die Anfänge des Fußballs reichen bis ins Jahr 1949 zurück. Als nach dem 2. Weltkrieg die Wirtschaft wieder in Gang kam, mit den Jahren wurden allein für Zeche Fritz bis zu tausend Bergleute benötigt, fanden die Balltreter in ihren Reihen eine Heimat beim renommierten Rumelner Turnverein. Schon 1955, Deutschland war immer noch im Weltmeister-Taumel, gründete sich aufgrund der enormen Nachfrage der FC Rumeln-Kaldenhausen, die Balltreterei bei den Turnern ging zurück. 1976 wiederum wechselte eine komplette Männer-Mannschaft vom FCR zum RTV, der Waldborn hatte seine Fußballabteilung wieder. Spannungen waren vorprogrammiert, im Laufe der nächsten Jahrzehnte nahmen sie auch schon einmal bedenkliche Züge an.
Jetzt, 2020, trafen sich vor der Wappenwand Rumeln-Kaldenhausen (gemeinsames Signum) und unter dem Schirm des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen (lokale Dachorganisation aller Vereine) die Vorsitzenden der beiden Fußball anbietenden Klubs FC Rumeln-Kaldenhausen (Daniel Stöpke) und Rumelner Turnverein (Paolo Sabella), um zusammen mit den sie begleitenden Abteilungsrepräsentanten Silke Wegner (FCR) und Holger Schmidt (RTV) Schals und Urkunden auszutauschen. Damit ist die erstmalige, vollständige Verschmelzung der A- und B-Jugend-Potenziale der örtlichen Kicker-Szene verbindlich. Auch wurde so die Rivalität, die, wie gesagt, wiederholt über das gesunde Maß hinausging, symbolisch-offiziell beendet.
Unter den Mottos "Zwei Vereine, ein Ziel!", "Gemeinsam sind wir stärker!" und "Für eine erfolgreiche Zukunft" werden zuerst einmal die älteren Jugendlichen zusammen spielen, wobei der RTV die A-Fußballer und der FCR die B-Kicker verantwortlich betreut. Mit Blick auf die Anzahl der Jugendlichen und den Wunsch des FVN, möglichst alle Kicker auch aktiv auf dem Platz zu sehen, ist mit jeweils zwei Mannschaften zu rechnen. Die neue Ära wird zudem dadurch deutlich, dass neben dem Namen „Jugendspielgemeinschaft Rumeln-Kaldenhausen“ (kurz „JSG Rumeln“) die blauen RTV'ler und die grünen FCR'ler in strahlendem Weiß kicken werden. Klare Sache, dass jetzt noch Hausaufgaben anstehen: Funktionsteams bilden, Trainingspläne erstellen, Platzfrage klären, Trikotsponsoren suchen...
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Bei der historischen Stunde dabei waren vl Paolo Sabella (Vorsitzender RTV), Ferdi Seidelt (Vorsitzender Runder Tisch Rumeln-Kaldenhausen), Silke Wegner (Fußballabteilung FCR), Holger Schmidt (Fußballabteilung RTV) und Daniel Stöpke (Vorsitzender FCR).
2 – Die von Thomas Michels kreierte Gründungsurkunde zeigt das Logo der neuen Spielgemeinschaft und die Ziele der kollektiven Jugendarbeit. Je ein Dokument wird ab der Saison 2020/2021 das Clubhaus der Muttervereine schmücken.
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