Schon zwei Jahre! Grillen für mehr Tempo!

Verfasst am: 2019-07-24  •  Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Schon zwei Jahre! Grillen für mehr Tempo!Schon zwei Jahre! Grillen für mehr Tempo!Schon zwei Jahre! Grillen für mehr Tempo!

Ein wenig Zahlen-Symbolik muss sein! So wie der 1902 gegründete MSV seine Versammlungen immer um 19.02 Uhr beginnt, so lud die Bürgerinitiative „Cölve-Brücke“ anlässlich des 2. Jahrestags (der Schließung des Viadukts am 18. Juli 2017) nun nicht nur exakt 2 x 365 Tage später, sondern präzise ab 18.07 Uhr zum Grill-Happening. Mit dieser lockeren Kenn­zeichnung erinnerte jetzt die Initiative an die mannigfachen Beeinträchtigungen für Bergheim, Rumeln und Schwafheim.
Die Veranstaltung stieg auf der „Bergheimer Seite“ der nur noch für Fußgänger und Radfahrer benutzbaren Querung, mithin auf Moerser Gebiet. Schon ist der Besucher mitten drin in der komplexen Thematik rund um Behelfsbrücke und Neubau für die Wegebeziehung Bergheim, Rumeln, Schwafheim! Merklich über hundert Gäste sind zusammengekommen, um daran zu erinnern, dass die Komplettsperrung der Cölve-Brücke die Menschen hier wie dort bereits zwei quälend lange Jahre belastet.
Die Stadt Duisburg ist vertreten in der Spitze durch Baudezernent Martin Linne, die Rheinhauser Bezirksbürgermeisterin Astrid Hanske und ihrer Stellvertreterin Katharina Gottschling. Moers und ihr Bürgermeister Christoph Fleischhauer, richten, da Urlaub-verhindert, liebe Grüße aus. Etwa ein Dutzend Ratsleute und Bezirksvertreter mischen sich unter die Leute. Parteiliches spielt keine Rolle, Hauptsache, alle ziehen an einem Strang.
Inmitten der Biertisch-Garnituren und Stehtische hat Allrounder Friedhelm „Freddy“ Drießen seinen Profi-Grill aufgebaut und brät mit kundiger Hand eine Wurst nach der anderen. Die haben in großer Anzahl Melanie und Rolf Feldkamp gestiftet. Ihr REWE an der Trompeter Straße spürt die Folgen der „dichten Brücke“ Tag für Tag. Neben Freddy steht Doris „Dodo“ Goebel. Die überzeugte Bergheimerin hatte kurz bevor die Brücke kollabierte, ihr Atelier „auf die andere Seite“ der Cölve verlegt. Wer heute die Künstlerin besuchen will, nimmt eine „kleine Rundreise“ auf sich. Die Brücken-Kämpferin schneidet Brötchen auf, reicht sie weiter, ist als Kopf der Initiative eine vielgefragte Gesprächspartnerin.
Unmut kommt in den Gesprächen immer dann auf, wenn die Rede auf die Abläufe kommt. Erst brauche es eine kleine Ewigkeit, bis die Stadträte hier wie dort die Kostenaufteilung beschlossen haben, dann würden beispielsweise für den Einsatz der Kampfmittelräumer vier Wochen veranschlagt. „Alle Aufzeichnungen und Fotos in den Archiven beweisen, dass hier nie eine Bombe abgeworfen wurde“, stellt BI-Akteur Heinrich Walpersdorf fest.
Insgesamt besteht aber die Gewissheit, dass es wohl keinen 3. Jahrestag geben wird und dass das Provisorium binnen eines knappen Jahres genutzt werden kann. „Behelfsbrücken sind vorhanden und könnten umgehend eingesetzt werden, wenn nicht dieser unselige Papier- und Genehmigungskram wäre“, ruft ein Gast in die Kolonne. In der Hand hält er eine eisgekühlte Flasche Bier, die ihm Wasserskianlage-Chef Michael König just kron-entkorkt hat. Die Gruppe nickt kollektiv, prostet sich zu.
Irgendwie ist die Stimmung entspannt, ja fröhlich. Doch der Eindruck täuscht. „Wir können auch kämpferisch“, verdeutlicht Gisela Furch vom Kaufladen Wohnaccessoires LuNeMa. Ihr Betrieb war wie der ihrer Kollegen auf der Trompeter Straße doppelt geschlagen – hier die Baumaßnahme am Impelmann-Kreisverkehr, dort die gesperrte Brücke. So wird die Initiative auch nach Fertigstellung der Behelfsbrücke „den Druck hoch halten“. Schließlich steht dann noch der Neubau der eigentlichen Brücke an. „Sonne echte Straße, so mit Begegnungsverkehr und mit ohne Ampel-Gedöns“, kalauert ein Gast auf pöttisch.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Grillmeister Friedhelm „Freddy“ Drießen und „Brötchen-Frau“ Doris „Dodo“ Goebel beköstigen die Gäste mit viel Elan – Stärkung für die anstehende Arbeit.
2 – Wer sich dieses Bild genauer anschaut, erkennt zwischen den Gästen so manch kommunalpolitisches Gesicht – das Miteinander hat durchaus Charme.
3 – Engagierte Gespräche an allen Tischen – für Motivation und Schlagkraft der Bürgerinitiative ist das Grill-Happening ein Team-bildendes Werkzeug.


Marlies Holm – die Böschhof-Chefin hat fertig

Verfasst am: 2019-07-18  •  Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Marlies Holm – die Böschhof-Chefin hat fertigMarlies Holm – die Böschhof-Chefin hat fertigMarlies Holm – die Böschhof-Chefin hat fertig

Das kommentierte Durchblättern der Kindergarten-Chronik von St. Klara wird zu einer kurzweiligen Rundreise durch Kaldenhausen und die dort lebenden Familien. Marlies Holm, die scheidende Leiterin der Einrichtung am Böschhof, weiß zu jedem Foto eine Episode. Dabei ist die Geschichte der leidenschaftlichen Erzieherin selbst Kaldenhausen pur. Geboren in Viersen als Marlies Kohnen geht es mit zwei Jahren gen Kaldenhausen – der Herr Papa ist Gerichtsvollzieher für Uerdingen und da hat die Familie denn auch dort zu wohnen.
Die Bruchstraße, heute „Am Waldsee“, ist die erste Adresse. Dann die Bayerstraße, die Giesenfeldstraße, später und bis heute die Düsseldorfer Straße, das ehemalige Pfarrheim. Die Schule „Am Kreuz“ ist 1968 durchlaufen, nun der Versuch, den richtigen Beruf zu finden. Ausbildung als Kran­kenschwester, später der Abschluss an der Rheinhauser „Fachschule für Hauswirtschaft“ (heute Willy-Brandt-Berufskolleg).
Doch Jung-Marlies kann sich nicht entscheiden: „Ne, ich will lieber zur Polizei!“ Die wiederum sucht in der Tat Personen mit fertigem Beruf, vornehmlich Erzieherinnen. Die Krefelder Fachschule für So­zial­pä­da­gogik sorgt für den nächsten Abschluss. Erste Station ab 1973 ist das Kinderheim St. Joseph Friemersheim, Außenstelle St. Hubert Kempen. 1975, mittlerweile verheiratet, der entscheidende Kontakt zu Helga Speicher, Leiterin des Kindergartens am Böschhof (1968 bis 1982). Sie sucht eine Erzieherin, Marlies Holm ist genau die Person.
Holm erinnert sich. „In der Tat, die Arbeit im Kinderheim hat mit der im Kindergarten nicht viel gemeinsam, im Kindergarten Böschhof bin ich verantwortlich für 25 kleine Charaktere, ein tägliches Lernen.“ Dazu kommt, dass die Eltern sie als die „Neue“, die „Kinderlose“ und als „jugendlichen Frischling“ bewerten, der das „Mütterliche“ schlicht und ergreifend fehlt. Als ihr 1982 der Kirchenvorstand die Leitung der Einrichtung überträgt, fragen die Eltern: „Ob die der Verantwortung gewachsen ist? Wer weiß, wie lange die das macht, schließlich ist sie verheiratet und will bestimmt Kinder!“
Nun, in ihrer fast 45 Jahre dauernden Tätigkeit im Kindergarten hat sie das „Mal so, mal so“ der Ele­men­tar­pä­dagogik in Kaldenhausen wesentlich mitgestaltet. Eine erste Umbaumaßnahme vergrößert die Einrichtung von 75 auf 100 Kinder, die logische Antwort auf die Bedürfnisse des flott wachsenden Kaldenhausen. Eine zweite Investition sorgt für jede Menge neue Räumlichkeiten, durch die intensive U 3-Betreuung sind es heute jedoch nur noch 55 Kids.
Das muntere Geschehen erlebten vier Pfarrer (Janßen, Schnieders, Monier, König), eine große Anzahl an Mitarbeiter(innen), viele, viele Kinder - und eine Marlies Holm. Ein herzliches Verhältnis hat sie zu Jutta Ghajati, die seit vielen Jahren die städtische Kindertagesstätte an der Düsseldorfer Straße (ehemalige Schule „Am Kreuz“) führt. „In unserem Beruf ist es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Dazulernen ist mein Lebensprinzip!“ Diese Einstellung sorgte dann auch für spannende Kontakte zur Donkschule und zum Malteserstift Veronikahaus.
In der Sache hat sich in den vielen Jahren jede Menge verändert. Waren schon damals die zu Unrecht belächelten „Spiel- und Basteltanten“ selbstverständlich top ausgebildete Pädagog(inn)en, so sind heute die Erzieher(innen) akademisch geschulte Spezialist(inn)en. Die Profis im Elementarbereich unterstützen die Er­zieh­ungs­be­rechtigten und festigen den Grundstein für die weitere Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder.
Das alles sagt Marlies Holm mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und klappt die Kindergarten-Chronik zu. In der sie 37 Jahren die Hauptrolle spielte. Ende Juli ist Schicht. Holm hinterlässt Spuren. Größere, als ihre Schuhgröße 37 erahnen lässt. Am 1. August übernimmt Dagmar Blondin. 30 Jahre ist sie im Beruf. Wetten, dass auch sie Akzente setzen wird?

Unsere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Die Abschlussklasse der Kaldenhausener Schule „Am Kreuz“ 1968, vorne 2. von links Marlies Kohnen, rechts Klassenlehrerin „Frau Kuchen“.
2 – Dieses Bild anno 1978 zeigt hinten links die Leiterin Helga Speicher und rechts die junge Marlies Holm geb. Kohnen mit ihren Schutzbefohlenen.
3 – Dagmar Blondin, seit 1989 Erzieherin, folgt der verdienstvollen Marlies Holm im Amt als Leiterin des Kindergartens St. Klara. Alles Gute!



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