HSG Männer und Frauen – Mission Aufstieg
Verfasst am: 2024-01-24 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: HSG, FFS
Ein Blick in die Tabellen sagt es: Die Frauen der HSG dominieren die Landesliga, eilen zielstrebig dem Aufstieg in die Verbandsliga entgegen. Die Männer rangieren in der Tabellenmitte der Verbandsliga, sind aber nur eine Handtuchbreite vom Aufstiegsplatz entfernt. Was den Handball-Freund am Samstag, 27. Januar, in der sicherlich knisternden AEG-Arena erwartet:
Die Frauen werfen ab 17 Uhr gegen die Turnerschaft Grefrath, wollen den Platz an der Sonne verteidigen. Die Männer haben es ab 19 Uhr mit MTV Rheinwacht Dinslaken zu tun - ein Sieg muss her, um für die folgenden neun Partien eine nochmals bessere Position zu haben. In Sachen „Mission Aufstieg in die Oberliga“ sprachen wir mit Spielertrainer Mirko Szymanowicz und Manager Sascha Gerlach!
Frage: Mirko, Oberliga! Dem Handballfreund läuft das Wasser im Mund zusammen. Wie war das noch einmal mit dem Gruppen- und Aufstiegsmodus?
Mirko: Ferdi, das ist leider gar nicht so einfach. Aufgrund des Zusammenschlusses der Verbände Niederrhein und Mittelrhein zum Handballverband Nordrhein wird es definitiv einen vermehrten Aufstieg geben. Die Oberliga Nordrhein wird dann aus drei Staffeln bestehen, es wird also eine Staffel mehr sein (aktuell gibt mit den Oberligen Niederrhein und Mittelrhein zwei Staffeln). Die Anzahl der vielen verschiedenen Aufstiegsszenarien liegt an der Vielzahl möglicher Drittliga-Absteiger aus dem Verband Nordrhein (unter anderem TV Aldekerk, Interaktiv Ratingen, Bergische Panther, TuS Opladen). Zudem richtet sich die Zahl der Qualifikanten danach, ob diese Absteiger dem ehemaligen Verband Niederrhein oder Mittelrhein zuzuordnen sind. Aus den Verbandsligen Niederrhein gilt aktuell, dass mindestens die ersten vier Mannschaften sicher in die Oberliga aufsteigen werden. Maximal gehen die ersten sechs Mannschaften hoch und gegebenenfalls darf der Siebtplatzierte noch ein Relegationsspiel austragen.
Frage: Die Aufgabe ist groß, das Ziel fasziniert. Wie schaut es aktuell aus mit Tabellenstand und Kader? Alles gesund und munter?
Mirko: Die Tabelle ist aktuell noch unfassbar eng. Zwischen Platz 2 und 8 sind es gerade mal vier Minuspunkte Unterschied. Wir stehen mittendrin und gehören zu den Anwärtern auf die Plätze 2 - 6. Nach unserem schwierigen Saisonstart mit dem Kaderumbruch (Abgänge Brunotte, Gatza, Lutzer, Roschig, Kox, Müller), Reparaturarbeiten an der Halle, daraus resultierenden vermehrten Auswärtsspielen zu Saisonbeginn haben wir uns zuletzt stabilisiert und 9:3 Punkte geholt. Ein Vorteil kann sein, dass wir in den letzten 10 Spielen sieben Mal hier antreten werden - und da hoffen wir natürlich auf umfangreiche und lautstarke Unterstützung!
In Bezug auf unseren Kader haben wir aktuell wenig Probleme. Sebastian Brysch ist leider noch an der Hand verletzt und muss mindestens noch heute aussetzen. Dafür hilft uns in diesem Spiel mit Jens „Siggi“ Bothe ein ehemaliger Bundesliga- (HSG Düsseldorf) und Zweitligatorhüter (OSC Rheinhausen) als Backup zu Yannic Wächter aus. Wir sind sehr froh, dass „Siggi“ sich sofort bereit erklärt hat, uns zu unterstützen.
Außerdem dürfen wir uns ab Anfang Februar über die Unterstützung von Henning Tervoort freuen. Henning ist mit sofortiger Wirkung vom TV Schwafheim zu uns gewechselt. Er ist im Rückraum variabel einsetzbar, deckungsstark und zudem ein waschechter Rumelner.
Frage: Oberliga macht sich nicht von allein. Die Gegner sind ausnahmslos schwere Kaliber. Muss da nicht noch entscheidend am Kader gearbeitet werden?
Mirko: Rainer (Puchala; Co-Trainer und ebenfalls mit der sportlichen Leitung betraut) und ich haben bereits mit unserem gesamten Kader die Gespräche geführt. Es gibt noch ein bis zwei kleine Fragezeichen im aktuellen Kader, aber die bekommen wir hoffentlich zeitnah ausgeräumt. Bis auf Helge Tervoort (HSV Dümpten) und Hendrik Bay (Pause) macht also wahrscheinlich der gesamte Kader weiter. Zudem dürfen wir mit Fabian Fenzel bereits den ersten Neuzugang für die kommende Saison begrüßen. Fabian wechselt vom Oberligisten TV Oppum zu uns zurück. Insofern sind wir mit den Planungen aus unserer Sicht auf Kurs.
Frage: Sportlich eine Klasse höher bedeutet auch bei den Kosten eine Klasse höher. Aktuell hat die HSG weitere Hochkaräter einwerben können.
Sascha: Ja, das ist richtig und wir freuen uns, mit dem Bauverein Rheinhausen einen weiteren großen Baustein in unserer Sponsoren-Struktur dazu gewonnen zu haben. Mit dieser Zusage konnten wir zudem das Arrangement unseres Partners Steinbau erweitern. Wir würden uns freuen, wenn wir in Hinblick auf einen möglichen Oberliga-Aufstieg noch weitere Unternehmen und regionale Partner für die HSG gewinnen können.
Frage: Auch der Zuschauer hilft, wenn er sich eine Eintrittskarte kauft und den kleinen, aber feinen „Beköstigungskiosk“ neben der Kasse besucht. Wie heißt es so schön: Jeder Euro zählt!
Sascha: Absolut Ferdi, unsere Zuschauer sind eine wertvolle Stütze. Mit den Eintrittsgeldern und dem Getränke-Speisenverkauf wird ein Großteil des Spielbetriebs der Jugendabteilung finanziert. Leider sind nach Corona die Fans nicht so zahlreich wie vor der Pandemie in die Halle zurückgekehrt. Gerade jetzt benötigt die Mannschaft jede Unterstützung. Also liebe Fans und Freunde, kommt ins AEG und unterstützt alle Mannschaften der HSG und seid wieder der achte Mann. Dann wird das AEG auch wieder sportlich eine Festung.
Frage: „Wir wollen den nächsten Schritt machen“, sagen Vorstand und Sportliche Leitung. Worauf darf sich der HSG-Fan freuen?
Sascha: Wir arbeiten an ganzheitlichen Konzepten, den Handball in VeRuKa auf eine hochklassige Ebene mit einem soliden Fundament zu stellen. Dem Zuschauer soll künftig an Heimspieltagen auch neben dem Spielfeld immer wieder ein guter Rahmen geboten werden. Das auf breiter Linie gut gearbeitet wird sieht man nicht zuletzt daran, dass in dieser Saison nicht nur die Herren I in die Oberliga aufsteigen können. Die Herren II werden als Aufsteiger ganz souverän den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen. Unsere Damen I sind klarer Tabellenführer der Landesliga und werden aller Voraussicht in die Verbandsliga aufsteigen. Nicht zuletzt die Damen II, die mehr als gute Chancen auf den Aufstieg in die Bezirksliga haben. Ein weiterer Fokus wird noch mehr auf die Jugendarbeit gelegt, wo künftig die Teams nach den Vorgaben und Konzepten des DHB aufgebaut und trainiert werden sollen.
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
Foto oben: Der bundesligaerfahrene Jens Bothe hilft für den an der Hand verletzten Sebastian Brysch im Tor aus. Foto mitte: Fabian Fenzel, Ex-OSC und aktuell beim TV Oppum, verstärkt in der nächsten Spielzeit die HSG. Foto unten: Spielertrainer Mirko Szymanowicz (mitte), Manager Sascha Gerlach (links) und Co-Trainer Rainer Puchala
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Der Kranich in der „dritten Generation“
Verfasst am: 2023-12-27 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Anke Adolph, privat
Es gibt nicht viele, oder besser: Es gibt nur wenige Namen, die bei Ihrem Abschied einen ähnlich großen Fußabdruck produzierten, wie ihn die Apotheker-Eheleute Schüren-Hinkelmann nun hinterlassen werden. Heiner und Heike hatten sich Anfang der 80er Jahre beim Pharmaziestudium in Düsseldorf kennen- und lieben gelernt. Sie, die Studentin Heike Weiland, stammte aus der Kleinstadt Halver, ein westlicher Ausläufer des Sauerlands, ein verwunschenes Multi-Ortslagen-Bündel mit mächtig viel hügeliger Fläche. Er aus dem niederrheinischen, deutlich kleineren, aber umso selbstbewussteren Rumeln-Kaldenhausen, das auf eine lange bäuerlich geprägte Zeit und knapp vier Jahrzehnte Bergbau blickte. Beide also gut geerdet, seelenverwandt.
Nach erfolgreichem Bestehen aller Pharmazeutischen Prüfungen war es klar, dass beide die Approbation zum Apotheker beantragten (die Approbation berechtigt den Apotheker zum Führen seiner Berufsbezeichnung und erlaubt ihm, seinen Beruf uneingeschränkt auszuüben). Es folgten erste Arbeitseinsätze in Moerser Apotheken. Im September 1988 übernahmen sie in der Dorfstraße die Kranich-Apotheke von Ursula Hütten, die diese 1966 eröffnet hatte. Der zeitgemäße, größere Anbau erfolgte 2000.
Heiner und Heike unisono: „Eine Mitarbeiterin hatte schon bei Frau Hütten ihre Ausbildung zur Apothekenhelferin gemacht und ist uns durch alle Lebenslagen treu geblieben. 1989 haben wir unsere erste Apothekenhelferin ausgebildet und auch sie unterstützt uns heute noch. Wir sind stolz auf unser Team. Die meisten sind schon viele Jahre dabei. Sie halten zusammen, helfen sich gegenseitig und lassen unsere Apotheke nie im Stich. Wir haben viele kompetente Mitarbeiterinnen, die sich unentwegt auf dem Laufenden halten mit Fortbildungen, Inhouse- und Onlineschulungen.“
Nachfolger Yasser Nasri wird die Apotheke wie bisher weiterführen. Die Kranich-Apotheke wird keine Filiale einer Kette, sondern er als neuer Inhaber wird sie persönlich leiten. 2015 kam er nach Deutschland, lernte Deutsch und beantragte die Anerkennung seiner Qualifikation als Apotheker. 2019 erhielt er seine Approbation und war seitdem in öffentlichen Apotheken in Neuss und Duisburg angestellt, zuletzt als leitender Apotheker in der Pelikan-Apotheke in Rheinhausen. Seine Ehefrau ist ebenfalls approbierte Apothekerin. Das Paar freut sich im Frühjahr 2024 auf ihr erstes Kind.
Zu unseren Bildern:
1 – September 1988 – Heiner und Heike Schüren-Hinkelmann am ersten Tag in ihrer Apotheke. Ihr Versprechen heute: „Das Team bleibt und auch wir sind nicht aus der Welt. Unsere Nachfolger unterstützen wir nach Kräften“ (Foto: privat).
2 – Yasser Nasri stammt aus Damaskus (Syrien). Nach seinem Studium war er einige Jahre in der Pharma-Industrie und als Krankenhausapotheker tätig. Unser Bild zeigt ihn und einen dankbaren Heiner Schüren-Hinkelmann (Foto: Anke Adolph).
3 – Eine verschworene Gemeinschaft - das (auf diesem Bild nicht ganz vollständige) Kranich-Team bedankt sich zusammen mit den scheidenden Eignern und unter Anwesenheit des Nachfolgers bei allen Kunden für ihre Treue (Foto: Anke Adolph).
(Bilder zum Vergrößern bitte anklicken)
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