West-Gedenken an die Schicht im Schacht!
Verfasst am: 2018-12-22 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Dieter Recksiegel
Es ist ein Freitag, nicht der 13., sondern der 21. Dezember 2018. Dafür milde 13 Grad Celsius. Ort des Geschehens: das schmucke Freilicht-Mini-Bergbau-Museum am ehemaligen Rathaus Rumeln-Kaldenhausen. Der Arbeitskreis Bergbau-Gedenken Wilhelmine Mevissen/Rumeln setzt Zeichen.
In allen Medien überschlagen sich die Berichte über die finale Schicht in Bottrop, der Bundespräsident bekommt den letzten Klumpen Ruhrpott-Steinkohle ever. Aus die Maus, Schicht im Schacht. Prosper-Haniel, der letzte Pütt, ist Geschichte.
Für die ehemaligen Zeche Rumeln-Kumpel Schrägbauhauer Alfred Pipiolek, Elektroobersteiger Jürgen Schmidt und Grubensteiger Walter Stärk Grund genug, sich spontan mit den Bergbau-Freunden Abdullah Altun, Heinz Billen und Ferdi Seidelt zu treffen, um in der national wichtigen Stunde auch für die ehemaligen Zechen Diergardt (Asterlagen), Wilhelmine Mevissen (Bergheim) und Fritz (Rumeln) ein kleines, symbolisches Zeichen zu setzen. Ein Kumpel hat Schmalz-Stullen mitgebracht, ein anderer Käse-Dubbel, ein dritter eine Pulle Schnaps.
Heinz Billen „befördert“ mit Blick auf die jüngere Vergangenheit (Bau der Mini-Museen in Rumeln-Kaldenhausen und in Bergheim) und anstehender Projekte Walter Stärk zum „Fachberater ohne Begrenzung“ des Arbeitskreises Bergbau-Gedenken, freut sich über die enorme Resonanz in der Bevölkerung. Ferdi Seidelt berichtet, dass Billen im Frühjahr auf die Rückseite des Rumeln-Kaldenhausener Denkmals ein großes Zechen-Gemälde malen wird. Und dass in Zusammenarbeit mit der IGBCE Rumeln-Kaldenhausen ein Erlebnispfad zwischen Denkmal und Schachtdeckel Zeche Rumeln geplant ist. Auch Unterrichtsstunden für Schüler und Radtouren zwischen den Zechen-Memorials in Rumeln-Kaldenhausen und Rheinhausen wird es geben.
Dann ist auch mit dem Reden Schicht im Schacht, das Steigerlied ertönt, gemeinsam werden die Stullen vertilgt und obendrein ein, zwei Schnaps gekippt. Auf dass die Kumpel-Tugenden - Gemeinsinn ohne Wenn und Aber, Heimatverbundenheit, Integrationskraft, Solidarität, Offenheit und Toleranz - auch künftig Markenzeichen für das Miteinander über Tage sind!
Zum Bild (zum Vergrößern bitte anklicken):
Walter Stärk, Jürgen Schmidt, Heinz Billen, Alfred Pipiolek, Abdullah Altun und Ferdi Seidelt (vl) versprechen zu historischer Stunde weitere Aktivitäten, um die Bergbau-Ära lebendig zu halten.
Ein Weihnachtsmarkt wie vom Himmel gefallen
Verfasst am: 2018-12-15 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Das große Fest, der 19. Weihnachtsmarkt Rumeln-Kaldenhausen, ist vorüber. Zeit das Wesentliche zusammenzufassen, Bilanz zu ziehen. Um es gleich am Anfang zu sagen: Eine solche Veranstaltung fällt nicht einfach so vom Himmel, sie muss hart erarbeitet werden. Hinzu kommt, dass diese Veranstaltung von Beginn an größtenteils selbstlos unterwegs ist. In ungezählten Stunden bereiten sich die Teams des Runden Tisches und der Evangelischen Kirchengemeinde auf „das“ Großereignis vor, der rege Besuch ist denn auch der verdiente Lohn. Rechnet man alle Fest-Elemente zusammen besuchen mehrere tausend Menschen das adventliche Spektakel im Schatten der Evangelischen Kirche.
Veranstalter müssen das Wetter nehmen wie es ist. Das wissen auch die Macher des Rumeln-Kaldenhausener Weihnachtsmarktes. Nicht von ungefähr bauen sie große Aufenthaltszelte und begehbare Aussteller-Wigwams auf und belegen das Gelände umfangreich mit Gummimatten. Ein wichtiges Moment in der Wetter-Bewirtschaftung ist das Gemeindezentrum, wo es immer kuschelig warm ist.
So verwundert es nicht, dass der Weihnachtsmarkt eine feste Größe ist und sich viele, viele hundert Gäste an den verschiedenen Angeboten delektierten. Gekonnt verarbeitete die DLRG höchst schmackhaft 20 große Eimer mit Reibekuchen-Teig, die Kuchen-Frauen im Gemeindehaus meldeten letztendlich „Ausverkauft!“, auch Zwiebelbraten, Grillwürstchen, Fisch und Pute gingen weg wie warme Semmeln – alles Indizien, dass sich die Besucher auch von zum Teil peitschenden Regen nicht ausbremsen ließen.
Doch die Menschen kamen nicht nur wegen Glühwein und Backfisch. Gemeindehaus, Außengelände und Kirche lockten parallel oder alternierend mit hochwertigen Darbietungen. Der Nikolaus erfreute über 300 Kinder mit persönlichen Worten und je einem Geschenk. Ein großes Dankeschön ging an die vielen Familien, die noch gut erhaltenes Spielzeug gespendet hatten. Mit viel Applaus bedacht wurde die Nachricht, dass weitere 300 Geschenke an und über die Duisburger Tafel verteilt werden. Derweil der Nachwuchs beschäftigt war, probierten die Mamas, Papas, Omas und Opas das reichhaltige Angebot auf der lukullischen Meile.
Die von namhaften Unternehmen gesponserten Auftritte der Irish Folk-Formation „Fragile Matt“ am Freitag (REWE), der urigen Spaßkapelle „Göt Net“ aus den Niederlanden am Samstag (Steinbau) und „Hardy's Jazzband“ aus Gelsenkirchen am Sonntag (Sparkasse) machten die Showtime-Bühne zum Publikumsmagneten. 20 exquisite Aktions- und Verkaufsstände im Gemeindezentrum sowie ähnlich viele im weihnachtlichen Zelte-Dorf, fast alle benefiz, sorgten für ungezählte Gespräche und Begegnungen.
Gerne wird auch Thomas Patermann von den Wirtschaftsbetrieben Duisburg vernehmen, dass das Projekt „Abfallarmer Weihnachtsmarkt“ auf Kurs bleibt. In diesem Jahr konnten zweidrittel des Festes Überreste dem Recycling zugeführt werden. Die Aktion, verabredet zwischen Runder Tisch und WBD, wird auch künftig am hehren Ziel festhalten, möglichst kaum noch Restmüll zu produzieren.
Fazit: Der Weihnachtsmarkt Rumeln-Kaldenhausen ist ein Unterfangen, das Respekt verdient. Fünf Tage Aufbau, ungezählte Helfer-Stunden, jede Menge Ehrenamt - so etwas gibt es in der heutigen Zeit immer seltener. Und auf das Ergebnis kann die Veranstaltergemeinschaft - Evangelische Kirchengemeinde und Runder Tisch - zu Recht stolz sein.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Die international besetzte Irish Folk-Formation „Fragile Matt“ spielte aufgrund des Sauwetters mitten im zechenden Publikum und zudem unplugged – wie daheim im geliebten Pub.
2 - Von Tuten und Blasen echt Ahnung haben die Spaßmusiker „Göt Net“ aus Venray. Die niederländische Formation gastierte bereits zum dritten Mal in Rumeln-Kaldenhausen.
3 - Am Sonntag spielte Hardy's Jazzband, als Marching-Formation rockte sie zuerst das Zelte-Dorf und später das Gemeindezentrum. Das Quartett aus Gelsenkirchen brillierte mit Dixieland.
4 - Als die Jazzband das Gemeindezentrum enterte, gab es kein Halten mehr. Die Formation aus Gelsenkirchen wird sicherlich auf ein weiteres Engagement hoffen können.
5 - Die Kuchentafel im Gemeindezentrum ist eine Wucht! Am Ende des Tages hatten die Damen vom Kaffee-und-Kuchen-Team kein einziges Stückchen mehr übrig.
6 - Monika Tokarski fertigt das ganze Jahr über Handarbeiten zugunsten von „Herzenswünsche“, ein Verein, der schwer kranken Kindern lang ersehnte Wünsche erfüllt.
7 - Keine Berührungsängste hatten diese Kinder, als Nikolaus, authentisch dargestellt von Volker Kapala, sie in ein kleines Gespräch verwickelte.
8 - Zwo, drei, vier! Immer mit viel Beifall bedacht wurden die Kinder, die Lieder, Gedichte oder Geschichten zum Besten gaben.
9 - Typische Situation! Während Nikolaus dem Jungen mit dem „Heile-Pflaster“ alles Gute wünscht, blitzen die Handys - Nikolaus als most-wanted Motiv.
10 - Selbst große Kinder lieben Nikolaus! Nicht umsonst gibt es im Geschenke-Zelt auch Präsente mit der Altersempfehlung 6+ - Kinder sind halt Kinder.
11 - Keine Konkurrenz für die Mitra! Da staunt der Nikolaus nicht schlecht, als ihm Claudia Bultmann-Müller eine Bommelmütze in Nikolaus-Farben zeigte.
12 - Christiane Hagelgans wurde von Nikolaus und Engel Sonja wegen ihres ungewöhnlichen Programms „Weihnachtliches rund um den Hund“ besucht.
13 - Honig in allen Varianten und ein Fake! Nikolaus inspiziert seinen stummen Doppelgänger im Zelt von Goldimker Norbert Rynkowski.
14 - Die G-8-Gang des Abi-Jahrgangs 2019 des Albert-Einstein-Gymnasiums trug so manchen Euro für ihre Nach-Abitur-Aktivitäten zusammen.
15 - Warten, warten! Wir wissen nicht, ob die Kleinen auf den Nikolaus, eine Waffel, ein Crêpe, einen Kakao oder einfach nur auf Papa oder Mama warteten.
16 - Das Team von der Putenfarm Möbius kredenzte Putenfleisch aus tiergerechter Haltung, dazu die unverzichtbare Currywurst a la Loddar.
17 - Makrele oder Aal - Petra Müller-Mehrholz und Nicole Mehrholz präsentieren neben ihrem Highlight „Backfisch“ auch „naturbelassene Wassertiere“.
18 - Zwiebelbraten und selbstgefertigte Bratwurst - Christian Schulz (links) und Mitarbeiter machten ihrem Handwerk alle Ehre.
19 - Der Waffel-Spaß mit der Evangelischen Gemeinde (zweiter von links Pastor Andreas Stötzel) wurde für den guten Zweck angeboten.
20 - Reibekuchen! Die Lebensretter einmal anders! Auch an diesem Stand wurde professionell gearbeitet, der Erlös kommt indes der Arbeit der DLRG zugute.
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