Sommerfest Runder Tisch „nullt“ mit einem Knüller
Verfasst am: 2018-08-23 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: Ferdi Seidelt
Wie doch die Zeit vergeht! Das sagen sich die Vorarbeiter des Runden Tisches und freuen sich auf das mittlerweile 20. Sommerfest am Samstag, 1. September, auf der Moldenhauer-Anlage am Sittardweg. Ähnlich gut passt dieser Ausruf auf eine vor vier Jahrzehnten in Kaldenhausen gegründete Band. In deren Namen finden sich der Chef, dessen aktionistische Kolleginnen und Kollegen sowie die Fan-Gemeinde gleichermaßen wieder: „Teddy Technik & Effekthascher + Steiler Zahn Verein“. Gründer und Mentor Werner Browatzki ist zwar verstorben, seine Ideen leben aber in der Kult-Formation „Teddy Technik's Effekthascher“ weiter.
Und so kommt es nicht von ungefähr, dass das offizielle Jubiläumskonzert „40 Jahre“ der stets umjubelten Rock'n'Roll-Band von den Machern des Sommerfestes nach Rumeln-Kaldenhausen geholt wurde. Übrigens: Der Eierschalen-gedämmte Probekeller am Bremweg 75 anno 1978 und die Sommerfest-Bühne am Sittardweg 17 anno 2018 liegen nur kleine 550 m Luftlinie voneinander entfernt!
Von Anfang an: Die Sommerfeste des Runden Tisches, immer am ersten Samstag im September, fanden zwischen 1999 und 2007 am Schulzentrum statt. Aufgrund des enormen technischen Aufwands und hoher Kosten dort wurde gerne das Angebot angenommen, ab 2008 auf das weitläufige Gelände der Baumschulen Moldenhauer (heute: Gartenprofis Moldenhauer) zu wechseln. Die sympathische Gastgeber-Familie Moldenhauer und die lauschig-durchgrünte Veranstaltungsfläche sorgten rasch dafür, dass das sommerliche Flaggschiff des Runden Tisches auch hier von Erfolg zu Erfolg segelte.
So wird es auch am Samstag, 1. September, sein, wenn die Fete um 15 Uhr traditionell mit der Kaffee-und-Kuchen-Tafel begonnen wird. Ebenso vertraut sind die Frauen, die für das feine Backwark sorgen. Vom ersten Tag ist es das Team um Renate Faure, das zuerst für den Förderverein des FCR 2001 Duisburg und seit 2014 für die zum MSV gewechselten Fußballerinnen benefiz die Tafel ausrichtet.
Derweil wartet draußen die tolle Spaß-Aktion „Last Man Standing“ . Hier spielen bis zu sieben Personen nach dem Prinzip „Wer am längsten auf dem Podest steht, hat gewonnen!“ Die Spielfläche ist 7 x 7 Meter groß. Bei diesem Wettbewerb muss sich der Teilnehmer geschickt und richtig bewegen, entweder springen und bücken, die Geschwindigkeit der sich drehenden „Mähbalken“ kann stufenlos eingestellt werden.
An anderen Stellen werden sich die Freiwillige Feuerwehr Rumeln-Kaldenhausen und die Kindernothilfe Duisburg präsentieren. Erneut angeboten wird das beliebte Ponyreiten und wie selbstverständlich dabei sind örtliche Händler, Handwerker und Dienstleister mit ihren Aktionsständen. Gegen 18 Uhr der erste Höhepunkt: Die Kult-Musiker von „Teddy Technik's Effekthascher“ werden Rock'n'Roll und „halbstarke Schlager“ im Stil der 50er Jahre mit deutschen Texten zum Besten geben!
Seit 1978 begeistert die siebenköpfige Gruppe bei Auftritten im TV und Radio, aber auch auf Tourneen bis nach China, Litauen und ins benachbarte Ausland. Live und im Studio wurde eine Reihe von CD's und DVD's eingespielt. „Teddy Technik's Effekthascher“ begeistern mit musikalischer Qualität, geballter Power und kurzweiligem Entertainment. Das gesamte Programm ist 100 % live und ohne Playbacks. Miss Chris Carrera, Hatti Hammer, Fred Tornado, Georgio Marotte, Günter Sax, Mucki Maserati und Diddy Trommel bringen die wilden Zeiten zurück auf die Bühne!
Direkt danach startet DJ Frank durch. Im vergangenen Jahr gab der Musik-Präsentator ein umjubeltes Debüt – Grund genug, den Song-Präsidenten erneut zu verpflichten.
Wo wir schon einmal bei Namen sind: Mit viel Liebe vorbereiten das Sommerfest die Selbstständigen Manfred Blechschmidt, Tanja Bünder, Claudia Bultmann-Müller, Gerhild Diamant, Sabine Heintz, Melanie Moldenhauer, Heike Schüren-Hinkelmann, Angelika Tordoir und Barbara Werner. Sprecherin Melanie Moldenhauer: „Ich denke, die Zusammenstellung des Festes wird wieder viele Menschen charmant ansprechen. Wir freuen uns auf fröhliche und entspannte Stunden.“
Ergänzend einige Ausführungen, wie die Gäste mit Speis und Trank versorgt werden. Unverzichtbar sind die beiden großen Bierstände sowie die Wein- und Sekt-Bar, wo ausschließlich Mitglieder und Freunde des Runden Tisches den Mundschenk geben. Ergänzt wird das Portfolio an Muntermachern durch die GG-Tropical-Cocktail-Bar. Für all' das gibt es an den Catering-Ständen entsprechende „Unterlagen“ von Lothar Möbius (Geflügel-Spezialitäten), Petra Müller-Mehrholz (Fisch-Köstlichkeiten) und dem FC Rumeln-Kaldenhausen (Grillwurst).
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Rückblick 2001: Bei den Auftritten auf der Bühne der Schul-Aula gab es immer, wie hier beim Konzert des Bayer Werksorchesters, interessierte Zuschauer und Zuhörer. Foto Ferdi Seidelt
2 – Rückblick 2005: Die Kult-Band „Teddy Technik & Effekthascher + Steiler Zahn Verein“ in Rumeln-Kaldenhausen, rechts am Bass Werner Browatzki, mitte Fred Tornado, links Sexy Hexy. Foto Ferdi Seidelt
3 – Rückblick 2007: Ein besonderer Knüller beim letzten Sommerfest am Schulzentrum Rumeln-Kaldenhausen war die Kindereisenbahn. Die zockelte durch den halben Ort. Foto Ferdi Seidelt
4 – „Teddy Technik's Effekthascher“ heute, das sind von links Georgio Marotte, Günter Sax, Diddy Trommel, Miss Chris Carrera, Mucki Maserati, Hatti Hammer und Fred Tornado. Foto Christoph Wojtyczka
5 – Beim Fun-Spiel „Last Man Standing“ muss sich der Teilnehmer geschickt und richtig bewegen, entweder springen und bücken, sonst mäht ein Balken ihn um. Foto Heiner Dünkelmann
6 – Teddy Technik & Effekthascher in Promotion-Formation - die Aufnahme aus dem Jahr 2010 zeigt links am Bass Gründer und Mentor Werner Browatzki. Foto Artist Eventainment
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Kaldenhausen war Finefrau und Bergheim Mausegatt
Verfasst am: 2018-08-18 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt (4), Heinz Billen
Wer auf der Bergbau-Denkmal-Baustelle mit Walter Stärk spricht, lernt schnell etwas dazu. „Unter Kaldenhausen haben wir in 280 Meter Tiefe das Flöz Finefrau abgebaut, 75 cm stark. Unter Rumeln war es das Sarnsbänksgen. Das eine war noch Eß-, das andere schon Magerkohle.“ Zwei Sätze nur, die erklärt aber mehrere Seiten füllen könnten.
„Finefrau“-Kohle ist wie das schwarze Geitling- und Mausegatt-Gold unter Bergheim eine Eßkohle, Sarnsbänksgen-Kohle dagegen eine Semi-Anthrazit-, eine Magerkohle. Das alles sind Begriffe, mit denen die Förderung klassifiziert wurde. Einfach ausgedrückt: Nehmen der Wasserstoff- und Sauerstoff-Gehalt sowie die flüchtigen Bestandteile ab, nimmt der Heizwert zu. Ess- und Magerkohle sind sich sehr ähnlich, zählen zu den höherwertigen Brennstoffen (im Gegensatz zur Gas- oder Flammkohle). Und mit „75 cm“ meint der ehemalige Steiger die Mächtigkeit der Lagerstätte (= Flöz). Doch damit nicht genug: „Das erste Flöz, das in Rumeln-Kaldenhausen erreicht wurde, war die Kreftenscheer-Eßkohle in 132,8 Metern.“ Alles klar?
Doch zurück zu den Baustellen in Bergheim und in Rumeln-Kaldenhausen! Während hinter den Kulissen „ergänzende Momente“ für die Ausgestaltung der Denkmäler beschafft wurden - von der Barbara-Statue über original Gezähe (Werkzeuge der Kumpel) bis hin zur Schnupftabak-Dose -, ging es hier wie dort mit viel Engagement weiter. Unter Anleitung von Bauleiter Heinz Billen vollendete eine Kolonne von Abdullah Altun in Bergheim die Optik des Rheinhauser Stollens. Billen sorgte mit seinem handwerklich-künstlerischen Können dafür, dass an der Vorderseite exemplarische Gesteinsschichten samt Flöz Mausegatt zu sehen sein werden.
In Rumeln-Kaldenhausen wird an einem noch größeren Werk gearbeitet. Hier steht Billen insbesondere Walter Stärk mit Rat und Tat zur Seite. Hinten werden platziert wie schon bei der Wappenwand eine lauschige Sitz-Ecke (samt Schlagwetter-fester Grubenlampe!) und eine Abbildung des Schachts Rumeln samt Gleise, vorne der Rumeln-Kaldenhausener Stollen samt geologischem Aufriss mit Flöz Finefrau. Auch das Dach hat eine eigene Geschichte. Kaum war die Kappe (des „Deutschen Türstocks“) übermauert, spendierte Mäzen Arne Thomsen (Steinbau) einen Beton-Rähm, auf das eine weitere Reihe Steine und ein verzinkter Winkelrahmen plus Verbretterung fixiert wurden. Sponsor Dachdeckermeister Frank Rentzsch spendierte Grundierung für den Kalksandstein, Schweißbahn und die Ausrüstung – fertig war die Flachdach-Pfanne. Hier werden die Förderer Kay und Udo Moldenhauer eine schöne Dachbegrünung schaffen – die Natur bedankt sich schon jetzt.
Eine kleine Sensation dürfte das Festprogramm in der Woche vom 22. bis zum 29. September werden. In sympathischer Zusammenarbeit von Arbeitskreis Bergbau-Gedenken Wilhelmine Mevissen/Fritz, IGBCE und Abdullah Altun wird es festliche Stunden mit viel Tiefgang geben. Sowohl in Bergheim als auch in Rumeln-Kaldenhausen. Hinzu kommen zwei Erzähl-Termine im Kulturspielhaus Rumeln und ein Tag der Offenen Tür im Bergheimer Bergbau-Museum (mehr Details später).
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Baustelle Rumeln. Die geologischen Schichten entstehen! Kunsthandwerker Heinz Billen arbeitet insbesondere mit Steinbruch. Der eignet sich vorzüglich zur Darstellung einer Schichtung. Foto Ferdi Seidelt
2 – Baustelle Rumeln. Walter Stärk arbeitet mit Bitumen am Flöz Finefrau, Heinz Billen schneidet die Schweißbahn. Am Ende des Tages steht die Lagerstätte und die Wanne für das Dachgrün. Foto Ferdi Seidelt
3 – Baustelle Bergheim. Ferdi Seidelt (links) und Abdullah Altun hatten die Idee, das rückzubauende Loren-Paar friedlich-schiedlich aufzuteilen. Dann überschlugen sich die Ereignisse. Foto Heinz Billen
4 – Baustelle Bergheim. Mit viel Kreativität und noch mehr Ideen zaubert Heinz Billen den geologischen Aufriss eines Berges. Im Mittelpunkt des Interesses – die Kohle, das schwarze Gold. Foto Ferdi Seidelt
5 – Baustelle Bergheim. Schon sehr weit fertig der „Rheinhauser Stollen“ mit Deutschem Türstock, Flöz Mausegatt und verschiedenen geologischen Lagen. Foto Ferdi Seidelt
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