Neues Angebot: Heimat-Café mit Heinz Billen!
Verfasst am: 2018-02-23 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: Ferdi Seidelt
Rumeln-Kaldenhausen ist ein spannender Ort. Insbesondere der Blick in die Vergangenheit hat viele Facetten. Große Verdienste bei der Aufarbeitung der Gemeinde-Geschichte haben der Rumelner Peter Wey (†) und der Kaldenhausener Heinz Billen. Doch wenn heute auch viel fundiertes Wissen über die Werdung von Rumeln (ab 898 n. Chr.) und Kaldenhausen (ab 1183 n. Chr.) zur Verfügung steht, gibt es noch etliche historische Schätze, die gehoben werden wollen.
Dabei drehte Heinz Billen schon 1983, zur 800-Jahr-Feier von Kaldenhausen, richtig auf. Der Historiker, Heraldiker und Heimatfreund schuf für das Jubel-Dorf ein prächtig recherchiertes Geschichtsbuch über Kaldenhausen, eine schmucke Postkarten-Serie, exklusives Prägewerkzeug für Medaillen und einen Sonderstempel der Deutschen Bundespost. Schon einmal unter Dampf schrieb er für das Stadtarchiv eine vielbeachtete Schulchronik und die Kirchengeschichte von Rumeln-Kaldenhausen. Später tat er sich mit dem Rumelner Heimatforscher Peter Wey zusammen und veröffentlichte Mitte der 80er Jahre drei Bildbände. Die erreichten mit ihren 6000 Exemplaren im Ort fast jeden Haushalt.
Doch Billen, mittlerweile 81 Jahre jung, hat noch nicht fertig. Unter der Schirmherrschaft des Runden Tisches wird der Unruheständler an wahrlich historischer Stätte das Heimat-Café Rumeln-Kaldenhausen anbieten. Im Hegger'schen Tanzsaal an der Dorfstraße 19a, heute Kulturspielhaus Rumeln, gibt es, so der Plan, einmal im Quartal an einem Montag, das erste Mal am 5. März 2018, 15.30 Uhr (Einlass 15 Uhr), einen kurzweiligen Vortrag. Gastgeber Tim Pügner kredenzt Kaffee und Kuchen, wer das Backwerk vertilgt hat, kann sich dann auch ein Gläschen Bier oder Wein gönnen.
Themen hat Billen wie „Sand am Meer“ . Los geht es mit den „äußeren und inneren Grenzen“ von Rumeln-Kaldenhausen. Im späteren Rohr sind Themen wie der Adel, das Wappen, die Denkmäler, der Bergbau, die Bauernhöfe, die Bürgermeister und und und!
Schon die erste Runde verspricht Kurzweil und Spannung pur: Wem „gehören“ die Toepperseen, wem das Schwafheimer Meer? Wo kreuzt die Moerser Stadtgrenze spitz diagonal den Sittardweg? Wo kann ein Bürger mit einem Bein in drei Städten stehen? Wie (und warum gerade so) verlaufen die Außengrenzen von Rumeln-Kaldenhausen? Dann der Evergreen: Was ist die ultimativ richtige Grenze zwischen Rumeln und Kaldenhausen? Ist sie identisch mit den innerörtlichen Dialekt- und Religionsgrenzen?
Karten (Eintritt: 5 € inklusive einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee) gibt es ab sofort im Büro der Freien Musikschule Rosenberger-Pügner, Dorfstraße 19, Ruf: 02151/40 41 49 (mo, di, do, fr 9 bis 12 und mo bis fr 14 bis 18 Uhr); Apotheke „Am Geistfeld“, Rathausallee 12/14; Klatt Reisen & Shop, Dorfstraße 62d; Optik Peerebooms, Dorfstraße 63.
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Heimatfreund Heinz Billen wird nicht müde, immer wieder nach Dokumenten zu suchen, die seine Forschungsergebnisse verfeinern oder auch korrigieren (Foto Ferdi Seidelt).
Ab den 80er Jahren präsentieren die Historiker Peter Wey (Rumeln) und Heinz Billen (Kaldenhausen) ihre Forschungsergebnisse. Billen (rechts vom Fotografen aus gesehen) und Wey freuen sich im Herbst 1985 bei der Vorstellung ihrer vielbeachteten Heimat-Bildbände (Foto Ferdi Seidelt).
Wer hat denn bei der kommunalen Neuordnung (oder wann auch immer) so niedlich gepennt? Der eine prächtige Acker geht (bleibt) in Duisburg, der andere in Krefeld – für die Moerser verbleibt ein katastrophaler Feldweg (Repro Ferdi Seidelt).
Drei Städte treffen hier zusammen! Während der DU-Kaldenhausener Heinz Billen auf dem letzten Meter der Traarer Straße steht, behauptet der Moerser Norbert Schröter„seine“ Wildstraße und grüßt „aus Krefeld“ Stefan Schröter von der Asberger Straße (Foto Ferdi Seidelt).
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Der Kampf hat sich gelohnt – Kanal-TÜV ade!
Verfasst am: 2018-02-21 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: RP-Online, Andreas Probst
Die Stadt macht es in ihrem internen Briefverkehr Ende Januar kurz und bündig: „Die Bezirksregierung Düsseldorf beabsichtigt, die Ordnungsbehördliche Verordnung zur Festsetzung eines Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Rumeln WG III der Stadtwerke Duisburg vom 13. Mai 1977 aufzuheben.“ Deshalb erbitte Düsseldorf eine Stellungnahme.
Schon präziser liest sich das diesbezügliche Schreiben der Bezirksregierung. Im Mai 1977 habe sie das Grundwasser im Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage Rumeln der Stadtwerke Duisburg AG vor nachteiligen Einwirkungen durch die Festsetzung eines „Wasserschutzgebietes“ geschützt. Die Wassergewinnungsanlage Rumeln wurde zum 10. Mai 2011 an die Niederrhein Gold Tersteegen GmbH & Co. KG veräußert.
Jetzt kommt ein Satz voller Brisanz: Geplant war „seinerzeit“ eine Belieferung der ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH, sodass das in der Wassergewinnungsanlage Rumeln geförderte Grundwasser weiterhin zu Zwecken der öffentlichen Wasserversorgung genutzt worden wäre. So die Formulierung aus dem Hause der Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher! Und weiter: „Da eine dementsprechende Nutzung derzeit nicht absehbar ist, ist die Aufrechterhaltung des Wasserschutzgebietes im Sinne des Wasserhaushaltsgesetzes nicht erforderlich.“
Hätte es nun einen „Deal“ zwischen der Fabrik und der ENNI gegeben (Tersteegen verkauft das eingekaufte Brauchwasser als Trinkwasser an die ENNI, die ENNI verrechnet diese Gunst irgendwie), dann wäre bei so manchem Betroffenen die Zornesader geplatzt. Denn zum einen hätte die ENNI, wenn sie denn Wassernot haben würde, über Duisburg Wasser ohne Ende bekommen können und zum anderen ertrinkt der Niederrhein geradezu im kostbaren Nass! Nun, beim absehbaren Wegfall des Wasserschutzgebietes (WSG) verändern sich folgende Dinge für die Bürger angenehm wie folgt:
„Kanal-TÜV“: Mit Auslaufen der Verordnung werden die besagten rund 2500 Haushalte, vornehmlich in Rumeln, aber auch in Vennikel und Schwafheim, viele Millionen € im Sinne der Dichtheitsprüfung nicht mehr investieren müssen.
Auflagen bei Ölheizung: Nur in einem WSG müssen Haushalte regelmäßig die in ihrem Haus befindlichen Öltanks (ab einer gewissen Größe) vom TÜV überprüfen lassen. Die außerhalb und unterirdisch platzierten Öltanks sind in einem WSG in sehr kurzen Abständen zu prüfen. Ergebnis: etliche hundert Euro je Haushalt mit großen oder Outdoor-Tanks.
Geothermie: In einem WSG sind bestimmte Formen der Erdwärmeförderung nicht erlaubt. Gestattet werden nur besondere Techniken. Für Umrüster oder Neubauer belaufen sich die Mehrkosten auf rund 10.000 Euro – Geld was in einem Nicht-WSG den Hausbau nicht zusätzlich verteuert.
Investitionen: Es mehren sich die gemeldeten Fälle, in den im straßennahen Bereich von Grundstücken (Vorgarten, Auffahrt) nicht investiert wird, da möglicherweise - bei durch den Kanal-TÜV festgestellten Defekten - zuerst einmal der Bagger anrücken muss.
Die zentrale Frage ab 2011 war: „Kann es sein, dass zugunsten eines gewerblichen Wasserwerk-Verwerters/Getränkeherstellers rund 2500 Haushalte nach wie vor mit dem Regelwerk der öffentlich-rechtlichen Trinkwasser-Schutzverordnung malträtiert werden?“ Hier zeichnet sich nach hartem Einsatz eine gute Antwort ab!
Bleibt die Frage, die in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung noch zu stellen ist. Zu erfragen ist, ob es noch irgendwelche Einwendungen der Nachbarstädte gegeben hat und ab wann genau das Wasserschutzgebiet erloschen sein wird! Begründung: Verschiedene Einrichtungen wie zum Beispiel der TÜV werden ihre Arbeit erst in dem Moment einstellen (modifizieren), wenn sich die Rahmenbedingungen amtlich verändert haben. Die betroffenen Haushalte wiederum haben mit den erbetenen Informationen endlich Planungssicherheit.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - 360 Mitarbeiter setzen bei der Tersteegen GmbH & Co. KG in Kapellen 440 Millionen Liter Saft und Wein pro Jahr um. Bei so viel Produktivität und Wasserbedarf lag es nahe, beizeiten auf die vakante Rumelner Wassergewinnungsanlage zuzugreifen (Foto RP-Online).
2 - Zwischen dem Wasserwerk Rumeln (Foto) und der Tersteegen-Fabrik in Kapellen ist eine zirka 3,5 Kilometer lange Leitung zum Transport von Brauchwasser verlegt worden. Jetzt steht fest, dass dies kein Nachteil für Rumeln ist oder sein wird (Foto Andreas Probst).
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