Markt Rumeln - immer wieder donnerstags
Verfasst am: 2017-04-08 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Es ist noch nicht richtig hell, doch auf dem Marktplatz herrscht reges Treffen. Gut 30 Händler bauen erstaunlich schnell ihre Stände auf, jeder Handgriff sitzt. Ab 8 Uhr strömen die Menschen herbei. Imposant die vielen laufenden Meter Obst und Gemüse von Ralf Haustein. Der engagierte Händler ist der Kümmerer für den Rumeln-Kaldenhausener Wochenmarkt und er ist Urgestein. Großvater Wilfried hatte den Betrieb in den 60er Jahren aufgebaut. Als Sohn Dieter aufhörte, war klar, dass Ralf die dritte Generation einläutete. Zufrieden zeigt er auf die erste Stände-Reihe hier in Rumeln, „Qualität und Frische pur“ sagt er. Kartoffeln, Eier, Obst, Gemüse, Fleisch, Geflügel, Fisch. Die örtliche Händler-Elite gibt sich ein Stelldichein. Da die Backwaren von Peter Wiedemann, hier die Fleisch- und Wurst-Spezialisten von Metzger Heinen (Christian Schulz), daneben der Schlesier Tomasz Boruta, dort frischer Fisch von Petra Müller-Mehrholz. Um nur einige zu nennen. In der zweiten Reihe und vor Kopf wird das Bild noch vielfältiger. Blumen und Pflanzen, Miederwaren und Damenoberbekleidung, dazu der eine oder andere Exot.
Obwohl im Ort die nationale Versorger-Phalanx Rewe, Edeka, Aldi, Lidl und Netto ein breit aufgestelltes Warenangebot feilbietet und dabei kaum eine Marktchance auslässt, hat sich der donnerstägliche Handelsplatz gut behaupten können. Natürlich merken die Frische-Spezialisten, dass „ihre“ Waren auch reichlich bei den niedergelassenen Kollegen zu haben sind, doch es gibt einige Dinge, die wohl nur in der Kultur des Open-Air-Treibens gedeihen. Wie selbstverständlich wird der eine oder andere Hinweis auf eine nicht alltägliche Frucht verbunden mit der Weitergabe einer Rezeptidee, der lässige Plausch und das Umgarnen der „jungen Frau“ und des „werten Herrn“ sind obligatorisch. Das Tauschgeschäft „Ware gegen Geld“ wird zelebriert wie schon seit Jahrhunderten. So verwundert es nicht, dass der Besuch des Wochenmarktes insbesondere für Frauen und die reife Generation zum Pflichtprogramm gehört.
Duisburg Kontor-Chef Peter Joppa liefert gerne den philosophischen Überbau für die insgesamt 58 Veranstaltungen je Woche auf 30 Marktplätzen im Stadtgebiet: „Einkaufen von Mensch zu Mensch! 900 Vertragsunternehmen (wie Ralf Haustein) mit zirka 3.000 Beschäftigten präsentieren an etwa 26.000 laufenden Metern Waren in exzellenter Qualität.“ Natürlich kann Rumeln-Kaldenhausen den Top-Wochenmärkten Hamborn und Hochemmerich nicht das Wasser reichen, aber um die 30 Angebote sind ja auch schon mal was. Duisburg Kontor sagt: „Mitten im Herzen des Duisburger Stadtteils Rumeln erwartet Sie jeden Donnerstag ein wahres Einkaufserlebnis. Auf dem bunten und geselligen Wochenmarkt sind vielerlei frische Waren, freundliche Händler und fröhliche Marktbesucher zu finden.“
Ungeachtet dessen, dass ein echter Markthändler den immer mehr werdenden Papier- und Behördenkram hasst wie die Pest, der langwierige Ausbau der benachbarten Moerser Straße den Umsatz heftig schmälerte und die Handelsriesen unverdrossen aufrüsten, hat Haustein doch eine Sorge weniger. Mittlerweile definitiv vom Tisch sind die Pläne, den Marktplatz zur „Neuen Mitte Rumeln-Kaldenhausen“ zu verlegen. Zum einen, so Haustein, lebe der Wochenmarkt ja von den einwohnerstarken Bereichen in Steinwurfnähe, zum anderen könne der Markt gut mit dem Bus oder dem Pkw angefahren werden. Und außerdem hätten sich die Rumeln-Kaldenhausener über viele Jahrzehnte an ihren Marktplatz gewöhnt. Immer im Eck Verbindungsstraße/Dorfstraße und immer am Donnerstag.
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Auch ortsansässige Betriebe sind auf dem Rumeln-Kaldenhausener Wochenmarkt zu finden.
Immer wieder donnerstags - der sehr gut bestückte Wochenmarkt im Herzen von Rumeln.
Beste Ware gegen gutes Geld - Kümmerer und Obsthändler Ralf Haustein mitten bei der Arbeit.
Runder Tisch – die Erfolgsstory gegen den Trend
Verfasst am: 2017-04-05 • Autor: Wochenanzeiger Duisburg • Fotos: Archiv
Während in vielen Stadtteilen das organisierte Miteinander von Selbstständigen und Vereinigungen stagniert oder rückläufig ist, blüht in Rumeln-Kaldenhausen der „Runde Tisch“ immer mehr auf. Stolze 128 Mitglieder zählt aktuell der Zusammenschluss, der sich 1999 im Nachgang zur fulminanten 1100-Jahr-Feier von Rumeln gegründet hatte.
Jetzt 2017 stand sie wieder an, die turnusmäßige Neuwahl des Vorstands. Und wie schon in den Jahren zuvor konnte sich Gründer Ferdi Seidelt nicht dem Ruf der Hauptversammlung entziehen, er wurde zum zehnten Mal Vorsitzender. „Im Gegenzug verhaftete“ er Melanie Moldenhauer von den gleichnamigen Baumschulen (2. Vorsitzende), Rechtsanwalt Arnd Grotstollen (Schriftleitung), Immobilienfachfrau Angelika Mausolff (Schatzmeisterin) und Apotheker Matthias Bähner für das Führungsgremium. Den Fachbeirat bilden jetzt Manfred Blechschmidt, Gerhild Diamant, Hendrik Johann, Michael König, Daniel Stöpke und Barbara Werner.
Nachdem knapp 50 Anwesende die traditionelle Begrüßungs-Currywurst genossen hatten, gab es im TVK-Heim jede Menge schöne Dinge zu hören. Absolute Renner waren einmal mehr das Sommerfest am ersten September-Wochenende auf dem Moldenhauer-Gelände und der mit der Evangelischen Kirchengemeinde gemeinsam organisierte Weihnachtsmarkt am 2. Advent-Wochenende. Dann erstrahlte an 40 Punkten eine schmucke Weihnachtsbeleuchtung und unterstützte der „Tisch“ zwei der drei „Hofkonzerte on tour“. Spektakulärer Höhepunkt war die Eröffnung der vom Verein geschaffenen Ortswappen-Wand, mittlerweile eine unübersehbare Landmarke im Ortsbild.
Was haben sich die Macher für 2017 vorgenommen? Angeboten wird an etlichen Stellen im Ort bald „freies Internet für jedermann“ und auch der kombinierte „Spazier- und Lehrpfad“ zwischen Aubruchsgraben und Sittardweg beschäftigt noch die Macher. Aufgrund der umsicheren Situation rund um die städtische Kulturförderung springt Rumeln-Kaldenhausen allen drei Hofkonzerten als Premium-Sponsor zur Seite. Dass diese von „Tisch“-Mitglied Tim Pügner hauptverantwortlich gemanagt werden sei nur am Rande erwähnt. Und als wäre es nicht schon genug - mit der singenden Tresen-Frau Tine Wittler präsentiert der „Runde Tisch“ auch ein eigenes Format.
Als traditionell die neuen Mitglieder 2016 begrüßt wurden gab es erstaunte Gesichter. Gleich 18 zusätzliche Freunde verzeichnet die Gemeinschaft binnen eines Jahres, unter ihnen auch fünf Vereine wie die beiden Bauvereine, die Awo, der örtliche Fußballklub und der benachbarte Schwimmverein Aegir Uerdingen.
Gerne hörten die Mitglieder, dass es in diesem Jahr wieder 10.000 seitenstarke Broschüren geben wird, jedes Mitglied wird hier ausführlich präsentiert. Der engagierte Gang durch die Online-Welt (Homepage, Facebook) ist mittlerweile ein wichtiges Instrument der Kommunikation geworden.
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Die Impression vom Sommerfest stammt aus dem Jahr 2002. Damals stieg die September-Sause noch am Schul- und Kulturzentrum, mittlerweile ist diese auf dem Gelände der Baumschul- und Garten-Profis Moldenhauer fest verwachsen. Tausende Gäste lassen nur einen Schluss zu: Die Familien-Fete kommt an!
Der Schnappschuss mit Nikolaus Volker Kapala ist 2011 entstanden. Gut zu sehen, wie der Weihnachtsmarkt, veranstaltet von Runder Tisch und Evangelische Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen, ankommt. Magneten sind die Angebote im Gemeindezentrum, in der Kirche und auf dem Außengelände.
Einer der Höhepunkte des Runden Tisches 2016 war die Übergabe der Wappen-Wand an die Bevölkerung. Unser Bild zeigt die Rathaus-Legende Hans Tönnissen (rechts), Kunstschmied und Heraldiker Heinz Billen (mitte) sowie Ex-Gemeindedirektor Helmut Wegner nach der Enthüllung des prächtigen Wappens.
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