Neu am Runden Tisch – der FC Rumeln-Kaldenhausen!
Verfasst am: 2017-02-22 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Archiv/Verein
Mit dem FC Rumeln-Kaldenhausen sitzt nun eine weitere Vereinsgröße am großen Familientisch in Rumeln-Kaldenhausen. Was ihn besonders auszeichnet: Gleich zwei mal, einmal 2000/2001 im Zuge des Steuer-Fiaskos rund um die Fußballerinnen und einmal ab 2010 wegen der dubiosen Kunstrasenplatz-Finanzierung eines sogleich geschassten Geschäftsführers, stand der Verein am finanziellen Abgrund. Doch bei ersterem war es eine wahrlich selbstlose Tat der damaligen Vorsitzenden Marlis Hollingshausen und beim zweiten Crash ein jahrelanger, unglaublicher Überlebenskampf der Klub-Aktiven, dass es die Gemeinschaft auch heute noch gibt.
Im Briefkopf führt der jetzt von Daniel Stöpke geführte Verein vornehmlich die Erfolge seiner Fußballerinnen auf (bis 2001), doch auch die Männer sind mit dem Gewinn des Kreispokals 2014 (als normalerweise chancenloser B-Ligist!) prominent vertreten. Der Blick zurück zeigt: Der „FC Rumeln-Kaldenhausen“ wurde am 9. Januar 1955 von Karl Eisel, Karl Engels und Josef Hanus in der Kaldenhausener Gaststätte „Ratskeller“ ins Leben gerufen. Zug um Zug entsteht die Anlage an den Wieen, zuerst der Ascheplatz (1959), dann die Flutlichtanlage (1972), das Vereinsheim (1973). Unter diesen prosperierenden Vorzeichen entwickelte sich die 1977 gegründete Frauenabteilung (siehe auch Sport vor Ort, MSV-Frauen, Chronik) zu einem schillernden Bundesligisten (1993), ein Jahr später kickten die Männer in der Landesliga.
Nach der Ausgliederung des Frauenfußballs (2001) war es eine Frage der Zeit, bis der sich 1997 aus Gründen des nationalen Marketings in „FCR Duisburg 1955“ umbenannte Verein 2009 wieder so nannte wie es die Gründer einst vorsahen. Nach dem oben angedeuteten Desaster um den Kunstrasenplatz und der Rettung 2012 setzten die Macher eine spektakuläre Aktion nach der anderen um. 2013 gab es ein vielbeachtetes Happening mit der vom FC Rumeln-Kaldenhausen in den 80er Jahren entdeckten Maren Meinert. Die spätere Top-Nationalspielerin und heutige Bundestrainerin U20/21 fühlte sich an der Stätte ihrer ersten Großtaten sichtlich wohl. Im gleichen Jahr strömten rund 1000 Fans herbei, um sich die MSV-Traditionsmannschaft anzuschauen. Die verspätete Platzeinweihung war aber nicht der einzige Coup mit den Zebras. Ebenfalls 2013 gastierte erstmals die Bernard Dietz-Fußballschule bei den Grün-Weißen. Gut 100 begeisterte Teilnehmer sorgten dafür, dass „Ennatz“ seitdem mit seiner Crew regelmäßig in Rumeln-Kaldenhausen aufkreuzt (aktueller Termin 11. bis 13. April 2017). In diesem Jahr ist auch erneut, als besonderer Leckerbissen, die Fußballschule der Königlichen, die Fundación Real Madrid Clinic zu Gast (23. bis 27. Oktober). Hala Madrid!
Der Verein kümmert sich momentan um die Sportarten Fußball, Kampfkunst, Tischtennis, Reha- und Breitensport. Für die Kicker stehen ein Rasen- und ein Kunstrasenplatz zur Verfügung. Der FC Rumeln-Kaldenhausen möchte in Zukunft noch weitere Sportarten aufnehmen, um somit allen Alters- und Neigungsgruppen eine Möglichkeit zu schaffen, „ihre“ Sportart auszuüben. Für Ideen oder mögliche Aufnahmen von Spielgemeinschaften ist der Klub stets gesprächsbereit (Kontakt: 0171/3067081, Daniel Stöpke).
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
Im gerade nicht Höhepunkt-armen Jahr 2013 begrüßt der FC Rumeln-Kaldenhausen die MSV-Traditionsmannschaft zu einem Gastspiel. Auf unserem Bild schreibt Zebra-Ikone Ivo Grlic geduldig Autogramm um Autogramm – die verdienstvolle Marlis Hollingshausen sieht es gerne.
Die - nach elf Jahren Pause – 2012 neu gegründete Mädchenabteilung (begonnen wurde mit einer U 11/U13-Mannschaft) freut sich 2013 mächtig über den Besuch von Bundestrainerin Maren Meinert. Doch leider gibt es nicht, wie 1977, eine nachhaltige Vorwärtsentwicklung.
Die „Erste“ gewinnt 2014 völlig unerwartet und nach hartem Kampf den Kurt-Blömer-Kreispokal gegen den SV Schwafheim (1:0 n. V.) und zieht in den Niederrheinpokal ein. Dafür gibt es ein schickes Motivationstrikot, einen prächtigen Pokal und zwei, drei Pilskes gegen den Stress.
Awo – „einfache Zufriedenheit“ als erstes Ziel
Verfasst am: 2017-02-17 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Christel Wirtgen, Ferdi Seidelt
Astrid Hanske atmete dankbar durch. Obwohl die Straßen und Gehwege von Schnee bedeckt waren, kamen rund 50 Mitglieder zur Hauptversammlung der Arbeiterwohlfahrt Rumeln-Kaldenhausen in den gastlichen Saal des BBZ an der Kapellener Straße. Die Vorsitzende hatte sogleich viel zu berichten - die fulminante 70-Jahr-Feier, die sozialen und geselligen Angebote sowie die Spenden-Aktionen zugunsten der Wasserretter hier wie dort, im Mittelmeer die SOS Mediterranée und am Toeppersee die DLRG Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen, waren die Höhepunkte 2016. Kassierer Hagen Sattler legte eine korrekte Kassenführung vor, sodass der einmütig entlastete Vorstand und die Versammlung nach einer kurzen Kaffee-und-Kuchen-Pause einen erstmals gezeigten Film von und über Paul Saatkamp genießen konnten.
Die Idee, die AWO einmal ganz persönlich und hautnah zu präsentieren, war entstanden, als nach der Wiedervereinigung die Ost-AWO gegründet wurde und Saatkamp in Potsdam über die im Westen tätige AWO referierte (das DDR-Pendant zur AWO war die „Volkssolidarität“). „Mein Anliegen war es, die AWO in ihrem Wirken als Idealverein zu dokumentieren“, führte Saatkamp in den Film ein. Da lag es nahe, seine eigene Vita zu kommentieren, denn der gelernte Metaller stammte aus einfachen Verhältnissen und die Gegebenheiten während des Krieges und direkt danach erforderten viel Selbsthilfe und Solidarität. Das Leben „rund um die freitägliche Lohntüte“ und die wie auch immer erzielte „einfache Zufriedenheit“ hingen ab von Vereinen wie der Arbeiterwohlfahrt, die in den 50er Jahren oft von engagierten Frauen geführt wurden. „Die Hilfe war sehr direkt und sichtbar. Hatte jemand ein Dach über dem Kopf, etwas anzuziehen und ausreichend zu essen?“
Der Solinger Saatkamp, der als Universalhärter begann, am Tag seiner Volljährigkeit bereits Betriebsrat war, bildete sich an der Universität als Sozialarbeiter fort. Seine dadurch mögliche Karriere, vom stellvertretenden Jugendamtsleiter in Duisburg bis hin zum Sozialdezernenten in Düsseldorf, hielt den mittlerweile in Rumeln-Kaldenhausen lebenden Sozialdemokraten nicht davon ab, stets für „seine“ AWO zu streiten und nun das inhaltsschwere Zeitdokument vorzulegen.
Danach wurde es noch einmal spannend. Hanske lud die anwesenden Neumitglieder zur Teilnahme an einer attraktiven Tombola ein. Beim gemütlichen Beisammensein wurde erneut deutlich, wie wichtig die AWO für das soziale Gefüge im Ort ist, das Mitglieder-Plus von 20 Prozent innerhalb eines Jahres zeugt zudem von neuer Attraktivität. Apropos Aktivitäten: Das AWO-BBZ lädt am Mittwoch, 22. Februar, 14 Uhr, zum Jecken-Ball mit Prinzen-Besuch. Karten gibt’s im BBZ, Infos: 02151/405084.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
Händeschütteln unter langjährigen Weggefährten der Wohlfahrtspflege – Paul Saatkamp (81, sitzend), Kreisvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt von 1965 bis 1973, begrüßt Hans-Walter Schuster (76), Saatkamps Nachfolger von 1974 bis 1986, rechts zu sehen ist Saatkamp-Gattin Sigrid (Foto: Ferdi Seidelt).
Vorsitzende Astrid Hanske (links) und die just beschenkten Neumitglieder Klaus von Wirth, Gisela von Wirth, Valentina Edich, Ilona Kietzmann, Helene Odendahl, Waltraud Schrade, Paul Kuckling (der Mann an der Lostrommel), Joseph Schmitt, Helga Schmitt, Helga Biefang, Ingrid Renoth, Christa Grenz sowie Inge Bartolucci (Foto: Christel Wirtgen)
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