FC Rumeln-Kaldenhausen: Flüchtlinge welcome!

Verfasst am: 2017-02-07  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Seidelt, dfb

FC Rumeln-Kaldenhausen: Flüchtlinge welcome!FC Rumeln-Kaldenhausen: Flüchtlinge welcome!

Es ist nasskalt, 19 Uhr, Training, ein ganz normaler Abend beim FC Rumeln-Kaldenhausen. Normal? Nicht ganz! Denn gleich werden gegen den Ball treten die A-Jugendlichen Adil Zaytouni aus Marokko und Amin Hosseni aus Afghanistan. In Betreuer-Kreisen geht ein Formular in arabischer Schrift von Hand zu Hand. Ein Gespräch mit den Eltern des siebenjährigen Muhsen aus Aleppo (Syrien) steht an, das Papier soll beim Erstkontakt helfen. Dann ist da noch Yasin Alahavi ein Thema, auch er spielt gerne Fußball.
Wenig später ein gern gesehener Gast. Jakob Kremers, der Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Moers, ist da. Er kommt nicht mit leeren Händen, einen Scheck über 500 Euro hat er mit. Damit sagt er Danke im Namen des DFB, der Bundesregierung, der Bundesliga und Kooperationspartner Deutsche Kinder- und Jugendstiftung beziehungsweise der „Initiative Kinderträume“.
Worum geht es? Die nach DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun benannte Stiftung fördert mit einer lobenswerten Aktion und im Rahmen der „Initiative Kinderträume“ Fußballvereine, die sich speziell für Flüchtlinge engagieren, Ideen zur Integration von Flüchtlingskindern entwickelt und konkrete Hilfsmaßnahmen ergriffen haben. Die Bundesliga-Stiftung unterstützt und begleitet darüber hinaus im gesamten Bundesgebiet Willkommensbündnisse zur Schaffung von speziellen Sport- und Bildungsangeboten für Flüchtlinge, Kooperationspartner ist dabei die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.
Mit einer Starthilfe von 500 Euro gefördert werden zum Beispiel ein Spielangebot auf dem Vereinsgelände ohne Mitglied zu sein, die Verabredung einer speziellen Schulpartnerschaft, eine kostenfreie Mitgliedschaft im Verein, die Bereitstellung von Trainingstextilien, die Begleitung bei Behördengängen, die Organisation von Fahrdiensten aus den Unterkünften zum jeweiligen Verein oder Besuche in Übergangswohnheimen.
Die jungen Flüchtlinge wohnen in Rumeln-Kaldenhausen und werden vom „Verein für Lebensorientierung“ (Leo) betreut. „Leo“ ist ein Träger der freien Jugendpflege, der sich professionell im sozialpädagogischen Bereich engagiert. Beim FC Rumeln-Kaldenhausen ist die Aussage von Bundestrainer Joachim Löw unausgesprochen zu spüren: „Akzeptiert eure neuen Nachbarn genauso, wie jeder Spieler in einer Mannschaft seinen Mitspieler akzeptiert und respektiert! Als Mensch, als Freund, als jemanden, der vielleicht anders ist, aber auch besonders.“

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
DFB-Präsident Reinhard Grindel und Staatsministerin Aydan Özoguz, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, betonen unisono: „Menschen fliehen zu uns, weil Krieg, Gewalt und Verfolgung in der Welt nicht enden wollen. Die Menschen haben unvorstellbares Leid erlebt und brauchen unseren Schutz.“
Bei der Übergabe der Anschubfinanzierung (vl): FCR-Schatzmeister Willi Reiser, FCR-Vorsitzender Daniel Stöpke, Kreis-Ehrenamtsbeauftragter Jakob Kremers, Adil Zaytouni (Marokko), FCR-Jugendabteilungsleiter Thorsten Wegner, FCR-Trainer Sascha Kopecky, Amin Hosseni (Afghanistan) und FCR-Trainer Daniel Opitz. Das Banner soll den Stellenwert des Ehrenamts beim FC Rumeln-Kaldenhausen belobigen.


Inklusion via Fußball - Rumelner TV setzt tolles Zeichen!

Verfasst am: 2017-01-31  •  Autor: Ferdi Seidelt/Kai Vogt  •  Fotos: dfb

Inklusion via Fußball - Rumelner TV setzt tolles Zeichen!Inklusion via Fußball - Rumelner TV setzt tolles Zeichen!

Die Überschrift der aktuellen Meldung von RTV-Sprecher Kai Vogt lässt aufhorchen: Rumelner TV ruft Mannschaft mit besonderen Bedürfnissen ins Leben! Wie das? Nun, lange schon, so berichtet Kai Vogt, überlegten die Verantwortlichen des Rumelner TV, wie man Kinder mit besonderen Bedürfnissen in den Verein integrieren könne. Jetzt habe man endlich eine Lösung gefunden und die organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen. Mit sehr viel Stolz und Vorfreude berichtet der 1. Vorsitzende Paolo Sabella, dass man mit Stephan Ketels einen Betreuer gewinnen konnte und ab dem Frühjahr eine Fußballmannschaft für Kinder mit Einschränkungen ins Leben rufen werde.
Vogt: „Der RTV möchte diese Kinder voll in den Verein integrieren und ihnen die Möglichkeit geben, am Vereinsleben teilzunehmen. Aus diesem Grund suchen wir jetzt schon Jungen und Mädchen zwischen sechs und zehn Jahren, die Spaß an Bewegung, Vereinsleben und natürlich am Fußball haben. Den Kindern sollte es trotz ihrer Einschränkungen möglich sein, sich relativ frei zu bewegen, wobei es keine Rolle spielt, ob eine geistige oder körperliche Einschränkung vorliegt. Probieren geht dabei über Studieren und die Sache auszuprobieren ist immer besser, als zu Hause zu bleiben. Der Trainingsbetrieb ist zuerst einmal auf einmal wöchentlich festgelegt und findet ab April jeden Samstag in der Sporthalle Ulmenstraße in Rheinhausen statt. Die Kinder trainieren dann von 11 bis 12.30 Uhr. Wir hoffen auf viele Kinder, die mit uns gemeinsam dieses Projekt in Angriff nehmen und weiterentwickeln.“
Haben Sie noch Fragen? Dann kontaktieren Sie Ansprechpartner Stephan Ketels unter 0176-47624915 oder per Mail an rumelner-tv@t-online.de! An dieser Stelle bedankt sich der Rumelner Turnverein noch einmal ausdrücklich bei DuisburgSport und der Stadt Duisburg für die schnelle und unkomplizierte Hallenplanung.
Wir meinen: Fußball ist die Sportart Nummer eins in Deutschland, nicht nur für Menschen ohne, sondern auch für viele Menschen mit Behinderung. Damit behinderte Menschen ihren Lieblingssport ausüben können, ist es wichtig, dass Vereine ihre Tore für Menschen mit Handicap öffnen. Das tut der RTV nunmehr in vorbildlicher Weise. Danke, lieber RTV! Und: Ein wichtiger Akteur für die erfolgreiche Inklusion eines behinderten Menschen in einen Fußballverein ist der Fußballtrainer oder Betreuer. Er bietet den Fußballerinnen und Fußballern nicht nur ein regelmäßiges Fußballtraining, sondern fungiert häufig zusätzlich als Mentor, Freund oder manchmal auch als Seelsorger. Glückauf, lieber Stephan Ketels!

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
Wer sieht, mit welcher Leidenschaft Kinder mit Handicap kicken und sich mit ihren Mitspielern über eine gelungene Aktion freuen, der weiß, was für eine wichtige und wertvolle Arbeit beim RTV im Frühling beginnt.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Gedanken der Inklusion (= Wertschätzung eines jeden Menschen, unabhängig von eventuellen Behinderungen oder sonstigen individuellen Merkmalen) zu leben - Fußball ist eine davon.



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