Niederrheinische Wohngemeinschaft feiert die 50
Verfasst am: 2016-08-10 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: privat
In den 60er Jahren entdeckten die großen Industriewerke wie Krupp und Thyssen das lauschige Rumeln-Kaldenhausen. Hier ließen sich trefflich Häuser für Mitarbeiter bauen, Werkswohnungen also. Mal war es eine Eigenheimsiedlung wie die am Bonerthof im Westen oder eine reine Mietwohnanlage wie die beidseits der Bahnhofstraße im Osten der Doppelgemeinde. Beide gönnten sich umgehend eine Siedlergemeinschaft, wobei die in Rumeln-Ost jetzt auf 50 Jahre Non-Stop-Betrieb zurück blickt. Das Besondere an dieser rauen, aber extrem herzlichen Gemeinschaft ist die nun wirklich nicht alltägliche Tatsache, dass sie 50 Jahre allen Stürmen getrotzt hat und momentan auf einem guten Wege ist, das nächste halbe Jahrhundert anzugehen. Vorsitzende nach dem Gründer-Chef Reinhold Berger waren Manfred Knauth, Hans Dott, dann der unvergessene Rolf Bongart. Heute werden die Geschicke geleitet von Ilona Forner. Was die nach der „Niederrheinischen Hütte“ (Thyssen) benannte „Niederrheinische Wohngemeinschaft“ in all den Jahren auszeichnete, war ihre soziale Zuverlässigkeit im Sinne von „Gemeinschaft haben und leben“. Im Jahreskalender fing das an mit einer Tages-Busfahrt im Mai, es folgte das Siedlerfest im Hochsommer (Freitag mehr für die Großen, Samstag hauptsächlich für die Kleinen) mit Umzug, Musik und viel Tamtam, dann das Herbstfest. Bis in die jungen 90er Jahre stieg dieses im „Haus Waldborn“ - Heinrich und Heinz Dimmer mussten jeden Quadratmeter für diese kultige Veranstaltung zur Verfügung stellen. Danach ging es ins TVK-Heim und noch später in die Gaststätte „Zur Post“, der Mitgliederschwund verlangte Anpassung. Ein Klassiker im September ist seit Jahren die Ü 14-Kinderverabschiedung, in diesem Jahr wird sie von einem Essen und einem Besuch auf der Bowlingbahn oder im Kino eingerahmt. Sicherlich ein emotionales Highlight ist Nikolaus Werner Rölcke, der seit nahezu 40 Jahren die natürlich immer lieben Kinder bis vier Lenze besucht. Ab Sommer hat der Bart zu wachsen, der später silber-weise eingefärbt wird. Auch die Kinder zwischen vier und 14 Jahren werden bespaßt – es geht zur Nikolausfeier ins Kom'ma-Theater.
Interessant der Blick auf die Mitgliederlisten der Gemeinschaft: 1966 halfen 250 Familien (mit 280 Kindern) beim Start, die hier wie dort zu verzeichnende Unlust auf kollektive Aktionen brachte den Verein mit den Jahrzehnten nahe an die Schmerzgrenze von 30 Mitgliedschaften. Doch mit einem furiosen Zwischenstart wird momentan der Siedler-Flieger vor dem Aufschlagen bewahrt – 52 Familien mit 66 Kindern sind es mittlerweile wieder, Tendenz: stark steigend.
Die „Steh-auf-wenn-Du-am-Boden-liegst“-Mentalität, die beispielsweise völlig ausgepumpte Vereine wie den FC Rumeln-Kaldenhausen oder im Großen den MSV Duisburg vor dem Aus bewahrte, kommt auch bei den Siedlern nicht von ungefähr. Da gibt es eine Reihe verdienter Senioren um Chefin Ilona Forner und Vize Werner Rölcke, aber auch eine Handvoll „junger Wilder“ um Pascal Schneider. Gemeinsam bilden sie den Jubiläumsvorstand, wobei feststeht, dass im kommenden Jahr die Oldies einen Schritt zurück und die Youngster einen Schritt nach vorne machen werden.
Das Jubiläumsfest Nr. 50 steigt am 26. und 27. August auf der Festwiese Wilhelmstraße 19. Am Freitag werden die Großen mit Torwandschießen, Dart, Musik, DJ Marcel, Speis und Trank und am Samstag die Kleinen mit Ponyreiten, Kinderschminken, Stadtwerke-Spielmobil, dem Besuch von MSV-Maskottchen „Ennatz“ und Immeo-Marienkäfer „Theo“ verwöhnt. Viele weitere Aktionen wie eine Vorführung von Kampfsportler Angelo Reiff und eine tolle Tombola runden das Spektakel ab.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken):
Der Baustellen-Schnappschuss zeigt die unvergessenen Vorsitzenden Hans Dott (links) und Rolf Bongart, die wie selbstverständlich beim Bau des Gerätehauses (erster Spatenstich 20. April 1989) mit anpacken. Hier ist seit Jahrzehnten das Reich von „Zeugwart“ Ingo Forner. Die Nikolaus-Szene aus dem Jahr 1990 bildet Werner Rölcke ab, wie er den jungen Pascal Schneider und Schwesterchen Chantal zum Erinnerungsfoto umarmt.
Kranich wacht seit 50 Jahren klug in Rumeln
Verfasst am: 2016-08-09 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Familie Schüren-Hinkelmann
Die wilden und schrillen 60er: Junge Frauen tragen Miniröcke oder enge Jeans, Männer lassen ihre Haare wachsen. Sie tanzen zu wilden Beat- und Rock-Rhythmen, hören Protestsongs von Bob Dylan und Joan Baez. Ganz anders die untere Dorfstraße, die Wiege von Rumeln. Noch zeigt sie sich beschaulich, wenn auch hier wie dort gebaut wird. Das stattliche Haus, in dem Apothekerin Ursula Karentz (später Ursula Hütten) am Mittwoch, 17. August 1966, mit sensationeller Resonanz die erste Rumelner Apotheke eröffnet, hat der Vater von Heiner Schüren-Hinkelmann im vorderen Teil des ehemaligen Nutzgartens seines Bauernhofes in nur zehn Monaten gebaut. Seine Vision: In der Dorfstraße wird es ein blühendes Geschäftszentrum geben. Gegenüber locken schon Betriebe, unter anderem die „Scheune“ der Familie Sonnenschein. Praktisch vor der Haustür bis weit in den Rumelner Osten hinein schafft die Hochfelder „Niederrheinische Hütte“ (Thyssen) jede Menge Wohnraum für ihre Mitarbeiter, Kundschaft für die Kaufleute...
Szenenwechsel und Zeitmaschine: Sohn Heiner studiert Ende der 70 Jahre in Düsseldorf Pharmazie, während seine Brüder Erhard und Gerd sich dem landwirtschaftlichen Geschäft zuwenden. Schön für Heiner, denn in der Rheinmetropole lernt er Mitstudentin Heike kennen, ein Glücksfall in mehrfacher Hinsicht. Am 1. September 1988 übernimmt das junge Paar die Kranich-Apotheke. Tags drauf geht der Umbau los, wohlgemerkt, während des laufenden Betriebs. Innerhalb kurzer Zeit hat die Apotheke eine andere Aura, heller, moderner, einladender. Mit den Jahren werden dem Apotheker-Ehepaar die Räume zu klein und es bekommt die sehr praktische Möglichkeit, am Haus zur Seite anzubauen. Am Montag, 15. Mai 2000, ist es soweit, die neuen Apotheken-Räume werden eingeweiht. Die alte Apotheke nutzt sogleich die „Rumelner Teestube“, heute befindet sich hier das Reisebüro von Beate Klatt. In Anerkennung der Teestuben-Philosophie führt die Apotheke heute viele der Teespezialitäten, die Heike Urban damals verkauft hat.
Natürlich ist die Familie Schüren-Hinkelmann nicht nur dabei, sondern immer mittendrin. Selbstverständlich präsentiert sich die Apotheke 1998 groß bei der 1100-Jahr-Feier Rumelns, stets greifen „H & H“ bei Maizauber und Lichterabend beherzt ins Geschehen ein. Als im Sommer 2007 der erste Bauabschnitt der Dorfstraße (Parkplätze und Gehweg auf der östlichen Seite) fertiggestellt ist, gibt es die erste gemeinsame Veranstaltung der Händler und Gewerbetreibenden der Dorfstraße - das Parkplatzfest am 1. September 2007. Alle Geschäfte sind mit blau-weißen Luftballons geschmückt und locken ihre Kunden mit besonderen Aktionen. Seit 2009 haben die Geschäfte in der Dorfstraße am Donnerstag vor dem ersten Advent länger geöffnet und laden zum „Lichterabend“ ein. Geboten werden besondere Aktionen, Geschenkideen, „Speis und Trank“ – sowie viel gemütliches Beisammensein. Im Winter 2011/12 wird der zweite Straßenbauabschnitt der unteren Dorfstraße in Angriff genommen. Es ist „Saure-Gurken-Zeit“ für alle Anlieger, denn welcher Kunde hat schon einen Helikopter? Die ultimative Fertigstellung wird munter gefeiert, es entsteht der „Maizauber“.
Jetzt am 17. August 2016, wir schreiben wieder einen Mittwoch, verwöhnt die Kranich-Apotheke jeden Kunden mit einem besonderen Präsent. Dazu steigt ein interessantes Schaufenster-Gewinnspiel: Bis zum 5. September gilt es zu erraten, wer seit wann in der Kranich-Apotheke arbeitet. Schöne Preise locken!
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken):
Die Eheleute Heiner und Heike Schüren-Hinkelmann starten im September 1988 voller Elan in ihr Apotheker-Leben.
Im Mai 2000 bietet sich dem Besucher der unteren Dorfstraße mit der doppelten Kranich-Apotheke ein nicht alltägliches Bild.
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