10 Jahre Evangelisches Pflegeheim
Verfasst am: 2016-06-28 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Katja Thiele/Ferdi Seidelt
Wenn gute Menschen feiern hat auch Petrus ein Einsehen. Bei allerbestem Wetter blickte jetzt das Evangelische Pflegeheim Altes Rathaus / Rumelner Hausgemeinschaften“ auf sein zehnjähriges Bestehen. Die Vorgeschichte: Im Sommer 2002 erwarb die Evangelische Altenhilfe Duisburg (EAHD) die Immobilie und nahm sie nach umfangreichen Umbau- und Erweiterungsarbeiten im Frühjahr 2006 als zeitgemäßes Pflegeheim in Betrieb. „Schuld“ daran war der damalige EAHD-Geschäftsführer Johannes Eßmann, der sich, wie er sagte, in das Gebäude „verguckt“ hatte. Als Architekt der sehr ambitionierten Veränderung des ehemaligen Beamtentempels zeichnete Arno Kleinlützum verantwortlich.
Zurück zum Jubiläum: Das ganztägige Fest begann am Vormittag mit einer ökumenischen Andacht, die von den Pfarrern Walter Schwarz (evangelisch) und Andreas König (katholisch) sowie Diakonin Gertrud Heymann gestaltet wurde. Bürgermeister Erkan Kocalar überbrachte die Glückwünsche der Stadt Duisburg: „So bunt wie die Fassade ist, so bunt ist auch das Leben im Haus. In den zehn Jahren hat es einen sehr guten Ruf erworben. Das ist vor allem der ausgezeichneten Arbeit der Beschäftigten zu verdanken.“
Dann begann der Part mit den Geschenken: Der aktuelle EAHD-Geschäftsführer Peter Leuker überreichte dem Haus einen großen Flachbildschirm (auf dem die Bewohner aktuell die EM-Spiele verfolgen können) und eine wii-Spielekonsole für gemütliche und kurzweilige Nachmittage. Mit Dank und Anerkennung verbundene Glückwünsche gab es auch von Vertretern des Heimbeirates.
Am Nachmittag dann feierten Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige ein gemütliches Sommerfest, das ebenfalls durch eine Andacht eröffnet wurde. Zum Kaffee gab es eine schmackhafte Jubiläumstorte, der örtliche Posaunenchor und eine Gitarrengruppe spielten auf. Am späten Nachmittag klang der kurzweilige Tag bei Grillwurst und Reibekuchen aus.
Pflegedienstleiter Thomas Müller-Bußmann war nach dem Fest mehr als zufrieden, hatte ihm doch der Förderverein kurz vor der Party noch einen Herzenswunsch erfüllt. Ab sofort wird so schnell kein Festbesucher unter dem neuen und 1000 Euro teuren Großzelt mehr nass!
Die Wohneinrichtung für Senioren ist das erste Altenpflegeheim in Duisburg, das nach dem Hausgemeinschaftskonzept arbeitet. In kleinen Gemeinschaften leben maximal 13 Bewohner zusammen. Jede Hausgemeinschaft hat eine große Wohnküche, in der der größte Teil des Alltags stattfindet: gemeinsame Mahlzeiten und gemeinsame Aktivitäten. Durch eine gezielte Tages- und Alltagsstrukturierung ermöglicht das Hausgemeinschaftsprinzip eine noch individuellere Betreuung der Senioren. Angeboten werden 84 Betten in Einzel- und Doppelzimmern mit Fernseh- und Telefonanschluss, vier Plätze für Kurzzeitpflege, weitere Stichwörter sind Cafeteria, Bibliothek, Räume für Feiern mit den Angehörigen, exklusives Pflege-Wellness-Bad, Frisör, große Außenanlage mit Terrasse…
Unser Bild zeigt gute Laune pur mit von links Pflegedienstleiter Thomas Müller-Bußmann, Heimbeirat Gertrud Bretzki, Zentrale Heimleitung Petra Rathofer, Bürgermeister Erkan Kocalar und Geschäftsführer Peter Leuker. Das zweite Foto verdeutlicht den farbenprächtigen Umbau. Die ehemalige „Beamtenlaufbahn“ zwischen Rathaus anno 1957 (rechts) und Erweiterungsbau anno 1967 (links) befindet sich im blauen Abschnitt in Höhe der zweiten Fensterreihe.
Das Wappen-Tagebuch – eine Idee wird wahr
Verfasst am: 2016-06-26 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Montag, 20. Juni 2016: Pünktlich wie die Maurer geht es los. Zuvor hat der Verfasser dieser Zeilen sein Auto tiefergelegt und die ersten 100 Feldbrandsteine herbei geschafft. Die Maurer Waldemar Niemczewski und Uwe Wegener zaubern mit den historischen Schätzchen einen wilden Verband – die Stoß- und Lager-Fugen stehen im richtigen Verhältnis zum Stein, sieht verdammt gut aus. Davon überzeugt sich auch Hausherr Thomas Müller-Bußmann. Der Pflegedienstleiter des Evangelischen Pflegeheims „Altes Rathaus Rumeln-Kaldenhausen – Leben in Hausgemeinschaften“ freut sich sichtlich über die Zusatz-Idee, den Rücken der Wappen-Wand als Sitzbank-Nische für die Pflegeheim-Senioren zu nutzen.
Mittwoch, 22. Juni 2016: Sowohl am Dienstag als auch heute die gleiche Prozedur. 100 Steine müssen wieder her, um die Mauerabschnitte zwei und drei zu bauen. Unterdessen ruft Sponsor Arne Thomsen von der Steinbau an: „Alles klar? Was macht die Firma?“ Gut, dass Niemczewski und Wegener die Antwort nicht hören. Sonst wäre bei „Cheffe“ umgehend eine Lohnerhöhung fällig. Finaler Anruf bei Steine-Spender Architekt Rüdiger Kaleschke: „Wir kommen mit der einen Palette aus. Brauchst keine Steine mehr nachliefern.“
Donnerstag, 23. Juni 2016: Was für ein schwüler Tag. Der Mörtel für die Mauer und die kleinen Giebel ist gut hart geworden, Dachdecker- und Zimmerer-Meister Frank Rentzsch schaut vorbei, nimmt die Maße für das kleine Satteldach auf, die Maurer haben gut mitgedacht. Auch Michael Hass, Chef der Garten- und Landschaftsbau-Firma „Service Team Niederrhein“ bespricht seinen Part, er ist für das „ergänzende Gewerk am Boden“ zuständig.
Freitag, 24. Juni 2016: In der Werkstatt und im Schmiedeatelier von Heinz Billen wird gearbeitet. Der Meister legt letzte Hand an – die Bankirai-Bank ist fertig. Probesitzen bei einem Gläschen Wein. Sehr schön! Dann wird das kleine Wappen für die Sitzbank-Nische, eine weitere Leistung von Heinz Billen, aufgehübscht. Die Nieten halten, der Farbton blau passt. Gerne hört der Heimatforscher, dass nach seinem Festvortrag am Freitag, 1. Juli 2016, nicht nur zwei Bürgermeister kommen, sondern auch zwei Granden des ehemaligen Rathauses Rumeln-Kaldenhausen.
Samstag, 25. Juni 2016. Kelle und Fugeisen sind passé, jetzt sind Schüppe, Gummihammer und Rüttelplatte gefragt. Profi Michael Hass hat zwar die wohl kleinste Terrasse der Welt vor der Brust, doch auch diese wird fachmännisch geliefert. Nach der Auskofferung und der Einbringung der Splitt-Schicht werden 50 Gehwegsteine (40 á 10 x 20 und 20 á 10 x 10) vor die Sitzbank-Nische chic in den Boden konfektioniert, dann das Umfeld gesäubert und auch die Zuwegung vom Bürgersteig zum Schaukasten gecheckt. Auf der mächtigen Infotafel wird bald in kurzen Sätzen die Rathaus-Geschichte dargestellt werden. Thomas Michels von der Full-Service-Werbeagentur „trim-multimedia“ macht sich erste Gedanken. Doch das ist eine ganz andere Geschichte (wird fortgesetzt).
Zu unseren Aufnahmen:
Bild Nummer eins bildet die Maurerarbeiten von Waldemar Niemczewski und Uwe Wegener ab. Es ist schon eine Kunst, aus Abbruch-Feldsteinen eine ästhetisch schöne Wand zu bauen. Aufnahme Nummer zwei zeigt Thomas Müller-Bußmann. Der Pflegeheim-Leiter sorgt für gute Laune, ob er auch für handwerkliche Arbeiten eingesetzt werden kann ist nicht überliefert. Foto Nummer drei berichtet über die notwendigen Arbeiten „flach über der Grasnarbe“. Michael Hass sorgt dafür, dass die Benutzer der Sitzbank nicht ausrutschen können oder nasse Füße bekommen.
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