Awo Rumeln-Kaldenhausen – sozial im Herzen!

Verfasst am: 2016-06-13  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Awo Rumeln-Kaldenhausen

Awo Rumeln-Kaldenhausen – sozial im Herzen!

Die Lust am selbstlosen Tun ist hier wie da zu spüren. Die Räumlichkeiten der Awo Rumeln-Kaldenhausen an der Kapellener Straße sind seit Jahr und Tag soziales Handeln, Idealismus pur. Samstag, 11. Juni 2016 – die 70-Jahr-Feier des Ortsvereins steht an. Astrid Hanske und Team haben an alles gedacht. Häppchen und ein Gläschen Sekt für die Ehrengäste, „draußen“ nimmt das Fischfest Fahrt auf. Im Versammlungsraum führt die Vorsitzende gekonnt Regie, stellt die illustre Schar vor. Sogleich wird gesprochen. Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst erinnert an das Gründungsjahr 1946, an eine Zeit, wo es viel Not gab. Das Maisbrot war klebrig, alles andere als lecker. Dann Manfred Dietrich. Der Awo-Kreisvorsitzende betont in kämpferischen Worten den Wert der Awo im Ort. Dass es im Gründungsprotokoll keine Namen gibt, sei der Zeit geschuldet, die Awo-Aktiven hatten noch die Gräuel der Nazis gegen ihre Organisation im Hinterkopf. Als nächstes zieht Paul Saatkamp, verdienstvolle 62 Jahre in der Awo und Träger der Marie-Juchacz-Plakette, ein Ass aus dem Ärmel. Mit einem breiten Lachen im Gesicht zeigt er auf den 90-jährigen Hans Tönnissen. Der war von 1965 bis 1975 Kämmerer von Rumeln-Kaldenhausen, hatte und hat wesentlichen Anteil daran, dass die ehemalige Doppelgemeinde heute ein blühendes Gemeinwesen ist. Doch eines habe der Macher bis heute nicht vollzogen, Mitglied der Awo zu werden. Kaum sind die Worte verhallt, gibt es Applaus: „Hans“ ist Mitglied geworden! Unterbrochen von feinen Darbietungen der Musikschule Rosenberger-Pügner (sehr stark am Saxophon Lisa Pügner) geht es munter weiter. Bärbel Bas MdB schildert die aktuelle Situation in Berlin, kündigt den Besuch von Mahmut Özdemir an. Der MdB-Kollege habe in Sachen Armenien-Resolution zurzeit keine leichte Zeit. Natürlich kriegt sie die Kurve zum Festakt, ist sie ja selbst seit langem Mitglied der Awo. Dann richtet für die Mutterpartei Bezirksverbandsvorsitzender Reiner Friedrich Worte des Dankes an den Ortsverein, wenig später beglückt er die Vorsitzende mit einer Jubiläums-Torte. Sicherlich der „Aufreger“ ist das „Schlusswort“ von Ferdi Seidelt. Er gratuliert auch im Namen der Ortsgemeinschaft „Runder Tisch Rumeln-Kaldenhausen“. Seine Worte der Anerkennung für die Arbeit des Wohlfahrtsverbandes lässt er Taten folgen. Auch er ist ab sofort Mitglied der Awo Rumeln-Kaldenhausen.
Soweit zum offiziellen Teil. Dem feierlichen Akt schloss sich das beliebte Fischfest an. Dass hier die 60-seitige (!) Festschrift, von Astrid Hanske höchstpersönlich gewichtet, gestaltet und redigiert, gerne in die Hand genommen wurde, lag an der exzellenten Qualität. Selten hat der kleine Ort bei einem „runden Geburtstag“ eine solch prächtige Darstellung von gestern, heute und morgen präsentiert bekommen! Apropos morgen: Am Jubel-Tag, an dem keiner der „Helden von gestern“ wie die anwesenden Paul Saatkamp, Hildegard Lehmann, Anni Thurow, Egon Schotters und Hans-Walter Schuster vergessen wurde (den Verstorbenen gedachte der Ortsverein in der Festschrift), blickte die agile Chefin mit ihrem Team gerne nach vorne. Um die zehn neuen Mitglieder dürfte Astrid Hanske an diesem Tag geworben haben. Der 11. Juni 2016 war ja ein besonderer Tag.

Unsere Aufnahme zeigt den 2015 gewählten Vorstand nebst Revisoren, mithin das Führungsgremium im Jubiläumsjahr (vl): Helmut Herbst, Christel Wirtgen, Monika Adolphs (verstorben, Revisorin), Hagen Sattler (Kassierer), Heinz Gödde (Revisor), Ernst Junghans, Hilde Lehmann (Ehrenvorsitzende), Astrid Hanske (Vorsitzende), Paul Kuckling (Revisor), Ilse Grechza (Schriftführerin), es fehlen: Anni Thurow (2. Vorsitzende) und Herbert Lehmann.


Das Wappen-Tagebuch – die ersten Arbeiten

Verfasst am: 2016-06-10  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Das Wappen-Tagebuch – die ersten ArbeitenDas Wappen-Tagebuch – die ersten ArbeitenDas Wappen-Tagebuch – die ersten Arbeiten

Mittwoch, 1. Juni 2016: Architekt Rüdiger Kaleschke ruft an. In der Ortschaft Louisendorf im Kreis Kleve, mithin in der Pfälzischen Sprachinsel am Niederrhein, ist er fündig geworden: Er hat eine Partie, eine Palette Feldbrandsteine entdeckt, die eine ganz besondere Geschichte hat. Es handelt sich um Steine nach den strengen Regeln des „alten Reichsformats“: 1872 wurde in Deutschland per Gesetz das normierte „Reichsformat“ für Ziegel (heute „altes Reichsformat“) eingeführt: 25 cm x 12 cm x 6,5 cm. Einige Stunden später trifft die Charge auf dem Hof der Baumschulen Moldenhauer ein. Der Fahrer der Fuhre ist ein Profi, Maurer und Restaurator André Bojahr erläutert das Material, Seniorchef Fritz Moldenhauer und seine Söhne, Kay und Udo, nehmen die historischen Steine in die Hand, diese sind 140 Jahre alt, wunderbar anzuschauen im wilden Verband. Es wird der Tag kommen, wo die Moldenhauers die Steine zum Ort des Geschehens bringen werden. Gerne tragen sie ihren Teil zum Gelingen der Wappen-Aktion bei...

Donnerstag, 2. Juni 2016: Der Bauleiter der Evangelischen Altenhilfe Duisburg, Walter Dommen, hat die Unterlagen zum Bau der Wappenwand „plus“ geprüft und bespricht mit dem Vorsitzenden des Runden Tisches, Ferdi Seidelt, den genauen Standort der Anlage. Zum einen soll das Wappen im Kreuzungsbereich Düsseldorfer Straße/Rathausallee gut sichtbar sein, zum anderen soll die Rückseite der Mauer, eine durch Seitenwände und Dach aufgewertete Bank-Nische, hübsch den kleinen Wanderweg am Altenzentrum säumen. Hurtig werden vier Pflöcke in den Boden gekloppt, 200 x 60 cm soll die Grube werden, 80 cm tief.

Freitag, 3. Juni 2016: Frühmorgens, Dachdeckermeister Frank Rentzsch sammelt seine Leute ein, zeigt am Rande, womit er das kleine Mauer-Gebilde eindecken möchte: Er hat sich für einen rötlichen Ton-Hohlziegel aus dem Hause Meyer-Holsen entschieden. Das ist Manufaktur-Tradition pur. Beginnend beim Naturprodukt aus eigenen Tongruben, über die sorgfältige Produktion und Oberflächenveredelung bis hin zur persönlichen Klang- und Sichtkontrolle – man gönnt sich ja sonst nichts. Frank Rentzsch checkt die Lage: kleine Kopf-, Mittel- und Fußfette, die Menge der Ziegel, dazu die Reiter. Der Meister lächelt, verrät aber nicht, wie der „Kopf des Ganzen“ bald aussehen wird!

Dienstag, 7. Juni 2016: Kurzfristig findet sich beim mittelständigen Tausendsassa Klaus Jobst eine Lücke im Terminkalender. Das Besondere am Ur-Rumelner: Er hat einen Bagger! Tagsüber in Köln im Einsatz kann er auf dem Heimweg „per Boxenstopp“ ein Stündchen dranhängen. Die Fahrt ist ein Vabanque-Spiel. Auf der Autobahn ist er nicht allein und in Rumeln-Kaldenhausen schüttet es wie aus Kübeln. Um 18 Uhr hat Petrus ein Einsehen, Jobst ist vor Ort. Sein Mitarbeiter, Christian aus der ebenfalls Ur-Rumelner Familie Puhle, markiert, wo die Baggerschaufel zentimetergenau anzusetzen ist. Das geschieht denn auch exakt nach Vorgabe: 200 x 60 x 80. Dass in der „Tiefe“ so ein undefinierbarer Betonklumpen nervt ist nicht weiter schlimm, frostsicher und tragend wird das Fundament allemal sein (wird fortgesetzt).

Zu unseren Aufnahmen:
Bild Nummer eins zeigt die Ankunft der Steine. Zu sehen beim Fachsimpeln sind vl Kay Moldenhauer, Udo Moldenhauer, Steine-Sponsor Rüdiger Kaleschke und Fritz Moldenhauer. Auf Bild Nummer zwei präsentiert Sponsor Frank Rentzsch die Edelpfanne aus der Ton-Ziegelbrennerei Meyer Holsen, Bild Nummer drei verdeutlicht die Arbeitsweise an der Grube: Baggerführer Sponsor Klaus Jobst setzt die Vorgaben um, Christian Puhle korrigiert.



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