Abwasserleitungen - dicht sein für was?
Verfasst am: 2016-05-30 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Handwerk
Haushalte beidseits des ehemaligen Wasserwerks Rumeln müssen insgesamt nicht Millionen € ausgeben – und keiner sagt es!
Eigentlich muss nicht extra erwähnt werden, dass wir die Unversehrtheit von Luft, Boden und Wasser zu beachten haben. Wenn undichte Abwasserrohre das Grundwasser und den Boden verschmutzen, stellt dies gemäß Strafgesetzbuch § 324 gar eine strafbare Handlung dar.
Die Dichtheitsprüfung privater Abwasseranlagen ist in NRW seit 22 Jahren ein Thema. 1994 hatte die Landesregierung den § 45 Bauordnung verfügt (DS 11/7153). 1999 erfolgte eine Zeitvorgabe: in Wasserschutzgebieten sanieren bis 2005, sonst bis 2015 (DS 12/3738). Ende 2007 führte das Land die Regelung in das Landeswassergesetz (§ 61 a) über.
Mit den Jahren setzte sich die Erkenntnis durch, dass eine flächendeckende Muss-Vorschrift zu viel des Guten sei. So sagt die Satzung zur Dichtheitsprüfung der Stadt Duisburg heute, dass Abwasser-Leitungen, die nicht in Wasserschutzgebieten liegen, von der Prüfpflicht befreit sind!
Wasserschutzgebiete benötigen besonderen Schutz. hier bleibt es beim Gesetz. Deshalb mussten Abwasserleitungen, die dort vor 1965 auf Grundstücken verbaut wurden, bis Ende 2015 geprüft werden. Bei später verlegten Leitungen endet die Frist Ende 2020. Wird bei der Überprüfung ein Schaden festgestellt, muss der Eigentümer je nach Schwere der Defekte eine Sanierung innerhalb der nächsten zehn Jahre durchführen. So ist es in der Selbstüberwachungsverordnung Abwasser 2013 festgelegt worden (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW).
Was bedeutet das konkret für unsere Haushalte und im benachbarten Moers? Die Stadt nennt auf ihrer Homepage nach wie vor für das Wasserwerk Rumeln an der Bonertstraße eine Trinkwasser-Schutzverordnung vom 1. August 1977, die am 31. Juli 2017 (!) endet. Diese umfasst Rumeln nördlich der Kapellener Straße (in ihrem alten Verlauf) und westlich der Moerser Straße. In Moers betroffen sind weite Teile von Vennikel und einige Häuser-Gruppierungen im südlichen Schwafheim.
Der Clou für Rumeln: Es gibt hier seit 2011 überhaupt kein Trinkwasser förderndes Wasserwerk mehr, und wo kein Wasserwerk, da auch kein Wasserschutzgebiet und keine pflichtige Dichtheitsprüfung. Das wird tausende Grundstücks- und Hauseigentümer erfreuen, müssen diese doch – rechnet man alle Vorprüfungen und mögliche Reparaturen zusammen – nicht mehr eine insgesamt siebenstellige Summe in etwas stecken, was keiner gesetzlich mehr verlangen kann. Zur Information: Per Vertrag mit der Stadt Duisburg hat sich ein Getränkehersteller aus Moers-Kapellen das Reservoir in Rumeln gesichert und bekommt mittlerweile von dort Brauchwasser durch eine von ihm verlegte Rohrleitung.
Bekannt sind Fälle, wo eine Rentnerin einen Kredit aufnehmen musste, um ihrer angeblichen Pflicht Genüge zu tun. Das wäre bei entsprechender Information nicht geschehen, das ist das eine. Das andere ist, dass das Gros der Duisburger Haushalte von einer Pflicht befreit wurde, die keiner so richtig verstand. Dass das jetzt auch für das Umfeld des ehemaligen Wasserwerks Rumeln gilt, ist eine Tatsache. Schließlich geht es bei rund 2500 betroffenen Haushalten um eine Ausgabe in Millionenhöhe! Auch entfallen weitere Sonderauflagen und Kosten zum Beispiel beim Betrieb von Heizöltanks im Garten. Tipp: Die Hauseigentümer in Rumeln, Vennikel und Schwafheim können sich entspannt zurücklehnen und sollten immer wieder auftauchende Aussagen über ein Muss in Sachen Dichtheitsprüfung mit den neuen Fakten verbinden.
Unsere Bilder zeigen, wie die Dichtheitsprüfung im Schaubild funktioniert und nennt die „Big Five“ in Sachen Rohrschaden: Fremdwassereintritt, Scherbenbildung, Rohrversatz, Wurzeleinwuchs, Risse.
Neu dabei – Spar- und Bauverein Friemersheim
Verfasst am: 2016-05-27 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Bauverein
Der Spar- und Bauverein Friemersheim ist ab sofort Mitglied des Vereins „Runder Tisch Rumeln-Kaldenhausen“. Naheliegender Grund: Als Bauherr der Maßnahme „Wohnen in Rumeln“ setzt er auf dem Gelände der ehemaligen Kirchfeldschule Zeichen über Zeichen. Nunmehr sind die Friemersheimer nicht mehr nur dabei, sondern mittendrin. Zur Geschichte des Vereins, der bei rund 50 Millionen € Bilanzsumme kein kleines Unternehmen ist:
Das Unternehmen wurde 1919 gegründet. Ziel war und ist die gute, sichere und preiswürdige Bereitstellung von Wohnraum für seine Mitglieder. Die ersten Baumaßnahmen wurden in der sogenannten Altsiedlung in Friemersheim durchgeführt. Dort entstanden bis 1923 insgesamt 169 Wohnungen (eine behutsame Erweiterung gab es - siehe unser Bild - zwischen 2007 und 2012 mit 62 Wohneinheiten und 58 Tiefgarage-Stellplätzen). In den Folgejahren bis heute gab es eine rege Bautätigkeit. Beginnend mit der Siedlung Am Borgschenhof, Bebauungen im Bereich Friemersheim und die Erweiterung des Angebotes im Bereich Rumeln-Kaldenhausen bewirtschaftet der Gemeinnützige Spar- und Bauverein Friemersheim eG heute knapp 1450 zeitgemäß eingerichtete Mietwohnungen.
Das Angebot gliedert sich in die Bereiche frei finanzierte und sozial geförderte Wohnungen, Wohnungen für Nutzer mit Handicap, altengerechte Wohnungen, Häuser für kinderreiche Familien, Wohnraum für Aussiedler, Garagen und Gewerberäume. Interessant, dass die durchschnittliche Miete nach wie vor bei nur rund 5 € pro Quadratmeter liegt und dass davon mindestens 10 % für Investitionen bestimmt sind.
Seit vielen Jahren, so berichtete Martin Krampitz im vergangenen Jahr in der WAZ, unterstützt die Genossenschaft Vereine, Institutionen, kreative Ideen und soziale Projekte finanziell und ideell. Das soll auch in den nächsten Jahren so bleiben, nur auf eine neue finanzielle Grundlage gestellt werden. „Wir planen eine so genannte Friemersheim-Dividende. Ein Teil der jährlichen Dividende unserer Mitglieder soll in einen Spendenfonds fließen.“
Aktuell wird der Verein, die Genossenschaft geführt von Dietmar Vornweg, ihm zur Seite stehen Michael Loogen und Dirk Oesterwind. Dem zwölfköpfigen Aufsichtsrat steht Udo Carstens vor. Ihr gemeinsames Credo: Genossenschaften bilden bis heute ein starkes Element verlässlichen und berechenbaren Miteinanders. Damit unterscheiden sie sich von anderen Unternehmensformen, die sich nicht immer ausschließlich dem Menschen verpflichtet fühlen. Diese Verpflichtung findet sich in der Satzung einer jeden Genossenschaft wieder und macht dadurch diese Unternehmensform auch heute noch interessant und wettbewerbsfähig.
Der Spar- und Bauverein Friemersheim engagierte sich übrigens schon vor dem Kirchfeldschul-Projekt in Rumeln-Kaldenhausen, zum Beispiel in der Darwinstraße.
Unsere Bilder zeigen zum einen Dietmar Vornweg, Chef des Spar- und Bauvereins Friemersheim, zum anderen das Modell des Kirchfeldschul-Projekts „Wohnen in Rumeln“ und zum dritten den Beginn des Vereins, hier jedoch die neue Altsiedlung in Friemersheim, wo der Bauverein unter dem Motto „Behutsame Ergänzung einer Arbeitersiedlung aus den 20er Jahren unter Beibehaltung der städtebaulichen Qualität“ brillante Akzente setzte.
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