Frank Hilger & Team jetzt in Kaldenhausen!
Verfasst am: 2016-02-29 • Autor: Thorsten Vermathen (SP) • Fotos: Thorsten Vermathen
Thorsten Vermathen, versierter Journalist und bei unserem langjährigen Medienpartner „Stadt-Panorama“ unter anderem für Rumeln-Kaldenhausen zuständig, hat einmal genau auf unser Mitglied „Autopartner“ geschaut. Das legt nach spannenden zwei Dutzend Jahren am Borgschenweg 8/12 in diesen Tagen an der Düsseldorfer Straße 141, im Gebäude der ehemaligen Glaserei Bongartz, „bei laufenden Motoren“ einen furiosen Neustart hin. Thorsten Vermathen schrieb deshalb am 24. Februar 2016 im Stadt-Panorama:
Nach 24 Jahren am Borgschenweg zieht der Kfz-Meisterbetrieb „Autopartner“ von Frank Hilger im März 2016 an die Düsseldorfer Straße 141 in größere und modernere Räumlichkeiten. „Der gewohnte Service bleibt natürlich der selbe“, macht der Geschäftsführer klar. Zusammen mit Kfz-Meister Jörg Siebert und Karosseriebaumeister Norbert Hilger sorgen die Autopartner also weiterhin dafür, dass Sie mobil bleiben und zwar zu fairen Preisen. Viele Stammkunden verdeutlichen: „Autopartner... die bessere Wahl!“
Ein konkreter Eröffnungstermin am neuen Standort ist noch nicht klar, da die Autopartner mehr oder weniger im laufenden Betrieb umziehen. „Wir sind optimistisch, bereits Anfang März am neuen Standort unserer Arbeit aufnehmen zu können, aber bei einem derartigen Umzug kann man das auf den Tag genau nicht planen“, so Hilger.
An der Düsseldorfer Straße erwartet die Kunden dann eine große mit modernsten Diagnosegeräten ausgestattete Werkstatt. Auch aufwendige Reparaturen, die bei der „Werkstatt-Kette“ abgelehnt werden, führen die Autopartner zur vollsten Zufriedenheit der Kunden aus. „Mittlerweile ist unser Bestand an Spezialwerkzeugen gut sortiert“, berichtet Frank Hilger. Die Wartung und Inspektion an allen Fabrikaten gehören ebenso zum umfangreichen Service. Bremsen, Auspuff, Stoßdämpfer oder Kupplung sowie Öl-, Klima- oder Reifenservice sind im Handumdrehen fachmännisch erledigt.
Abgas-, Hauptuntersuchungen und Gutachten werden als Dekra-Stützpunkt (jeden Mittwoch) natürlich auch durchgeführt. Darüber hinaus wird eine professionelle Unfallinstandsetzung angeboten. Autopartner Frank Hilger arbeitet als Karosseriebauer hier eng mit Lackierereien zusammen und übernimmt auch die komplette Versicherungsabwicklung für Sie. Als besonderen Service stellen die Autopartner Ihnen zudem Leihfahrzeuge zur Verfügung, für die nur die Benzinkosten zu übernehmen sind. Ortsansässige Kunden genießen sogar einen Shuttle-Service. Dieser wird Sie dann ab März nicht mehr nach Rumeln, sondern zum neuen Standort bringen.
Die neuen Stammdaten: „Autopartner“, Düsseldorfer Straße 141, 47239 Duisburg, Ruf: 02151/408883, E-Mail: frank.hilger@autopartner-duisburg.de, Öffnungszeiten: Mo - Do 7.30 bis 18 Uhr und Fr 7 bis 16 Uhr
Unsere Bilder zeigen zum einen das neue Domizil des Autopartners in Kaldenhausen und zum anderen Gründer und Geschäftsführer Frank Hilger, seit 24 Jahren Garant für meisterliche Arbeiten am Kfz.
Die Schrottimmobilien von Kaldenhausen
Verfasst am: 2016-02-21 • Autor: Martin Krampitz (WAZ/NRZ/RP) • Fotos: Ferdi Seidelt
In diesen Tagen hat Martin Krampitz den Vorsitzenden des Runden Tisches, Ferdi Seidelt, gebeten, ihm das Problemgrundstück "Birkenstraße 75" zu zeigen. Krampitz fertigte daraufhin einen Beitrag, der in der WAZ/NRZ und RP (alle 19. Februar 2016) in unterschiedlichen Variationen erschien:
Rumeln-Kaldenhausen ist ein gepflegter, lebenswerter Stadtteil ganz im Westen Duisburgs. Ganz Rumeln-Kaldenhausen? Nein. Mitten im Ortsteil Kaldenhausen, Ecke Ulmenstraße/Birkenstraße, ragt ein städtebauliches Monstrum aus dem beschaulichen Umfeld hübscher Ein- und Zweifamilien- sowie sanierter Mehrfamilienhäuser. Wie ein fauler Backenzahn zeigt sich der längliche, viergeschossige Klotz auf einem verlassenen Stück Land, bestehend aus dichtem Unterholz mit munter sprießenden Sträuchern, Bäumchen und endlosen, wild wuchernden Brombeerhecken. Grau, heruntergekommen, baufällig, hässlich, trostlos.
Ortstermin. Es regnet, es ist kalt, es ist richtig ungemütlich. Ferdi Seidelt, Rumeln-Kaldenhausener Urgestein, ortskundig wie kaum ein anderer, kann das nicht schrecken. „Ich war schon gefühlte hundert Mal hier auf diesem Gelände.“ In wetterfester Kleidung bahnt sich der erfahrene Journalist seinen Weg durch das Dickicht über einen engen, zugewachsenen Trampelpfad. Die Dornen der Brombeerhecken schrammen an seinem Anorak vorbei. Der Boden im Unterholz ist flächendeckend mit Glasscherben und Verpackungsmaterial, mit Sperrmüll und undefinierbaren Gegenständen übersät.
Nach knapp hundert Metern steht Seidelt vor dem Hauseingang Birkenstraße Nr. 75. Er rüttelt an der Stahlplatte, die den Eingang seit Jahrzehnten hermetisch verschließt. Vergebens. „Dicht!“ Genauso wie fast alle anderen Türen und Fenster im Erdgeschoss. Die sind mit zwei, drei Quadratmeter großen, stählernen rostbraunen Gitterplatten versperrt, damit abenteuerlustige Jugendliche und obdachlose Mitbürger sich drinnen nicht tummeln können. Dennoch: Die sogenannte „Verkehrssicherung“ ist hier keineswegs gewährleistet. Unbekannte haben die Stahlplatte vor einem Fenster abgebaut, das hohle Viereck klafft weit offen, ein angsterregendes schwarzes Loch. Wie die übrigen Fenster in den drei oberen Stockwerken, in die jetzt der Regen peitscht. An die offene Stelle haben die Eindringlinge ein treppenartiges Gitter gelegt, um leicht einsteigen zu können. Zu diesem Fenster führt ein erkennbar genutzter Trampelpfad. Offenbar gab und gibt es hier regelmäßig Hausbesuch. „Spielende Kinder, alternative Jugend, drogenabhängige oder obdachlose Menschen, die Nachbarn berichten mir regelmäßig von ungebetenen Gästen“, fasst Seidelt zusammen.
Das ist noch nicht alles. Bunte Farbschmierereien von Linken und Rechten zieren die Fassade an der Ulmenstraße, die Balkone begrenzen zementgraue, zersplitterte, asbesthaltige Wellplatten. Auch das kleinere Nebenhaus, die Birkenstraße Nr. 71 und 73, links neben dem Haupthaus, kann keinen Schönheitswettbewerb mehr gewinnen, auch dieser Mehrstöcker ist mit Schwermetall verrammelt. Genauso wie die unansehnliche Ladenzeile quer vor dem Haupthaus, also die Ulmenstraße 5 bis 13, einst ein weiß gestrichener länglicher Flachbau, von dem die Farbe blättert. „Hier befanden sich nebeneinander die Kneipe ,Ulmenwirtin', ein Supermarkt und auch schon einmal eine Arzt-Praxis“, erinnert sich Seidelt. Ein grün-gelber Farbstreifen unterhalb des Flachdachs zeugt noch von der alten Götzen-Herrlichkeit, die es längst nicht mehr gibt. „In der Kneipe, bei der Ulmenwirtin, war immer viel los, Kopfschmerzen inklusive.“
Die Häuser wurden in den 50er Jahren als Teil der so genannten „Polensiedlung“ gebaut, im Rahmen des internationalen US-Aufbauprogramms ERP und OECD, weiß Ferdi Seidelt. In den beiden Häusern wohnten knapp 40 Familien, rechnet der Lokalmatador nach, jetzt stehen die Blocks leer: „Die Häuser müssen erstmals 1956 bezogen worden seien. Schon in den 70er Jahren wollte hier niemand mehr wohnen. Dann kam die Räumung. Vor ziemlich genau 30 Jahren zogen die letzten Mieter aus.“
Was hat man seitdem nicht alles schon versucht, um den Schandfleck zu beseitigen und auf dem verwaisten Grundstück eine lockere Wohnbebauung zu realisieren! Ferdi Seidelt, seit 37 Jahren als Vertreter von Rumeln-Kaldenhausen im Rathaus Rheinhausen tätig, kann kaum noch die Initiativen, die Anfragen und Anträge zählen, die er und seine Kollegen über die Parteigrenzen hinweg ins Werk gesetzt haben, doch der „städtebauliche Skandal“ blieb.
Wo liegt dann das Problem? „Das Haus gehört einer Erbengemeinschaft aus Wuppertal. Die aber kann sich wohl nicht einigen.“ Trotz mehrerer Termine von Verwaltung und Bezirksvertretern mit Repräsentanten der Eigentümer konnte bis heute keine Einigung erzielt werden. Man habe die Situation rechtlich überprüft, das Baugesetzbuch nach passenden Paragraphen abgeklopft. Im Ergebnis seien aber der Stadt die Hände gebunden, so Seidelt. Auch eine unter gewissen Vorgaben mögliche „Ersatzvornahme“ greife bei diesem Objekt „nicht mal so eben“. Eine Enteignung sei nach deutschem Recht halt schwieriger als in anderen Ländern.
„Diese Gebäude beschädigen das ästhetische Empfinden und die Wohnwerte in der Nachbarschaft“, bedauert Seidelt, „zudem belasten sie die Revitalisierung des ehemaligen Schulgrundstücks.“ Dabei gäbe es längst interessierte Investoren für eine Neubebauung. „Wenn die Erbengemeinschaft heute grünes Licht geben würde, könnten schon morgen die Bagger rollen.“
Zusatzinformationen: „Polensiedlung“ und „Friedrich Fröbel“
Die „Polensiedlung“ in Kaldenhausen wurde in den frühen 50er Jahren aus Mitteln des „Marshall-Plans“ speziell für aus Polen und den deutschen Ostgebieten Vertriebene errichtet. Dazu zählen Häuser an der Ulmen- und Birkenstraße sowie Im Heckhofen. Während die Mehrfamilienhäuser der Siedlung nach ihrer Privatisierung größtenteils modernisiert worden sind und alle bewohnt werden, sind die leer stehenden Gebäude aufgrund einer Anordnung des Bauordnungsamtes der Stadt Duisburg gegen jedwedes Betreten zu sichern.
Auch die Gebäude der ehemaligen Friedrich-Fröbel-Sonderschule nebenan stehen seit gut fünf Jahren leer. Die Förderschule befindet sich seit 2010 am Paschacker in Rheinhausen-Bergheim. Das Grundstück ist im Eigentum der Stadt und könnte rasch bebaut werden.
Für beide Gebiete hat der Rat der Stadt Duisburg bereits am 5. Juli 2010 einen Bebauungsplan (Nr. 1142) aufgestellt, insgesamt stünden hier für den Wohnungsbau rund 17.000 qm zur Verfügung.
Zu den Bildern:
Es ist alles andere als in Ordnung mit der Sicherung der Schrottimmobilie: Wie eine Einladung für ungebetene Gäste wirkt das Gitter vor einem widerrechtlich offenen Fenster, von den Brüstungen fallen Verblendungen nach unten und etwas weiter zuvor an der Birkenstraße tummeln sich am überlaufenden Altkleider-Container Nagetiere.
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