15. Weihnachtsmarkt Rumeln-Kaldenhausen
Verfasst am: 2014-11-20
Kurzweil in noch
größerer Vielfalt
RUMELN-KALDENHAUSEN - Wie doch die Zeit vergeht! Bereits 15 Jahre ist es her, als nach der Gründung des „Runden Tisches“ der erste Weihnachtsmarkt Rumeln-Kaldenhausen stattfand. Heute ist diese Einrichtung nicht mehr aus dem Ortsbild wegzudenken. Was steht dieses Jahr an?
Freitag: Das Fest wird begonnen am 5. Dezember ab 17 Uhr mit einer Vorabendbegegnung auf dem Außengelände der Evangelischen Kirchengemeinde Rumeln (Friedhofallee 11a). Bei leckerem Glühwein und mancher Gaumenfreude spielt ab 18 Uhr erneut die Irish-Folk-Band „Fragile Matt“ aus Wuppertal. Das Trio, was gerne auch special guests mitbringt, präsentierte sich mit Banjo, Bodhrán, das ist eine irische Rahmentrommel, Spoons, Dudelsäckchen, Whistles, Gitarre und Gesang im vergangenen Jahr dermaßen überzeugend, dass es erneut verpflichtet wurde. Zu hören und genießen gibt es „traditional jigs & reels & songs from Ireland“.
Samstag: Der eigentliche Weihnachtsmarkt des Runden Tisches und der Evangelischen Kirchengemeinde Rumeln-Kaldenhausen wird am 6. Dezember um 15 Uhr mit einer kleinen Ansprache vom Stapel laufen. Dem schließt sich ein Reigen verschiedener Angebote an. In der Kirche gibt es von 15.15 bis 16 Uhr Darbietungen der Musikschule Rosenberger-Pügner und von 17 bis 18 Uhr ein Offenes Singen.
Draußen auf der Bühne des Runden Tisches wird sich Nikolaus um 16 Uhr ein Stelldichein geben. Dank der Unterstützung vieler Familien konnte Engel Janine Peerebooms viele Geschenke zusammentragen, die für ungezählte leuchtende Kinderaugen sorgen dürften. Der Besuch des guten Mannes wird in diesem Jahr besonders intensiv zelebriert! „Outdoor“ steigt von 18 bis 19 Uhr ein Konzert des Gospelchors Duisburg unter Leitung von Jochen Kleinkorres, dem sich ein besonderes Highlight anschließt. Denn direkt danach, also ab 19 Uhr, spielt die Moerser Kult-Oldie-Band „Livin‘ Sixties“ auf. Die Musiker um Bandleader Siegfried „Sigi“ Kolassa präsentieren ein stark weihnachtlich geprägtes Programm – denn auch oder gerade in der U-Musik gibt es ja wunderbare Lieder zum Fest.
Sonntag: Der 7. Dezember wird traditionell um 10 Uhr mit einem Familiengottesdienst begonnen. Eine besondere Show-Überraschung erwartet den frühen Besucher. Von 11 bis 13 Uhr wird der Barde Günter Gall mit Dönekes und Liedern in Mundart begeistern - ein in der Tat spannender Star-Gast! In der Kirche singen von 13 bis 14 Uhr die Kindergarten-Kinder und von 14 bis 15 Uhr die Aktiven des Männer- und Frauenchors Rumeln. Dann ist wieder Nikolaus-Zeit, ab 15 Uhr wird es erneut Geschenke für liebe Kinder geben.
Bevor um 17.15 Uhr der Posaunenchor das Fest mit einem Platzkonzert beendet, wird es um 16 Uhr eine schöne Orgelmusik in der Kirche geben und um 16.30 Uhr Runder Tisch-Vorsitzender Ferdi Seidelt das mit Spannung erwartete Ergebnis der Jahresaktion zugunsten der örtlichen Kindergärten verkünden ("Fröhliche Kinderaugen").
Neben den vielen Programmpunkten wartet der Weihnachtsmarkt auf mit einem Ponyreiten (Stephanie Gehrke), dem lustigen Tannenbaum-Weitwurf-Wettstreit (Frank Rentzsch) und vielen, vielen attraktiven Angeboten in den neuen grünen Großzelten, insgesamt sind es 30 Kurzweil-Möglichkeiten.
Doch das ist nur das Programm in der Kirche und auf dem Außengelände. Im Gemeindezentrum rahmt die Vespertafel am Samstag (15 bis 20 Uhr) viele spannende und wertvolle Stände und Angebote ein. Das gibt es den Bastelkreis der Gemeinde, den Eine-Welt-Laden, das spektakuläre Spinnen, den Stand mit Töpferprodukten und Patchwork sowie Quilt. An anderer Stelle erfreuen sich die Gäste an Schmuck, Holz- und Bastelarbeiten, Tiffany und an dem mit voller Herzensgüte bestückten Stand zugunsten der Kinderkrebshilfe. Wiederum an anderen Stellen locken Stickereien, Überraschungspäckchen, Hardanger, Ketten und Schals (vom Strickkreis der Gemeinde), das Bienenmuseum und erneut Töpferarbeiten der Gemeindegruppe.
Das Kulturprogramm in Kurzform:
Freitag, 5. Dezember 2014
17.00 Uhr: Beginn Vorabendbegegnung
18.00 Uhr: Auftritt 1 „Fragile Matt“, Irish Folk (Außenbühne)
19.00 Uhr: Pause
19.30 Uhr: Auftritt 2 „Fragile Matt“, Irish Folk (Außenbühne)
Samstag, 6. Dezember 2014
15.00 Uhr: Eröffnung des Marktes durch die Veranstalter (Außenbühne)
15.15 Uhr: Darbietungen Musikschule Rosenberger-Pügner (Kirche)
16.00 Uhr: Nikolaus + Leuchtende Kinderaugen (Außenbühne)
17.00 Uhr: Offenes Singen (Kirche)
18.00 Uhr: Auftritt Gospelchor Duisburg (Außenbühne)
19.00 Uhr: Auftritt 1 Livin‘ Sixties, Weihnachtlich-Melodisches (Bühne)
20.15 Uhr: Auftritt 2 Livin‘ Sixties, Weihnachtlich-Melodisches (Bühne)
Sonntag, 7. Dezember 2014
10.00 Uhr: Familiengottesdienst (Kirche)
11.00 Uhr: Günter Gall, Dönekes und Lieder in Mundart (Außenbühne)
13.00 Uhr: Musizieren der Kindergarten-Kinder (Kirche)
14.00 Uhr: Männer und Frauenchor Rumeln (Kirche)
15.00 Uhr: Nikolaus + Leuchtende Kinderaugen (Außenbühne)
16.00 Uhr: Adventliche Orgelmusik (Kirche)
16.30 Uhr: Ferdi Seidelt präsentiert „Fröhliche Kinderaugen“ (Bühne)
17.15 Uhr: Auftritt Posaunenchor (Bühne)
Zu den Bildern:
Fragile Matt – das sind vl die Deutsche Katja Kleibrink an der Trommel (Bodhrán), der Ire David Hutchinson (Gesang, Bouzouki, Banja) und die Australierin Andrea Zielke (Gesang, Gitarre).
Günter Gall – der „Berufsniederrheiner“, hier als Bänkelsänger, ist seit mehr als 40 Jahren unterwegs.
Die Moerser Oldie-Band „Livin‘ Sixties“ – das sind vl Wolfgang Keck (Schlagzeug), Siegfried „Sigi“ Kolassa (Solo-Gitarre), Ernst Mechmann (Rhythmus-Gitarre) und Siegfried „Siggi“ Langhanki (Tasten).
Sabine Witzel-Bäthke – Schicht nach 28 Jahren
Verfasst am: 2014-11-20 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: privat
Irgendwie tut es immer weh, wenn die Trennung von etwas Selbstverständlichen, Vertrautem, Liebgewonnenem ansteht. Das ist im persönlichen Bereich so, aber auch auf mehr öffentlicher Flur. So sind die „Schade!“-Rufe nicht zu zählen, wenn Gaststätten wie der „Ratskeller“ oder „Zur Post“, Geschäfte wie die „Rumelner Teestube“ oder „Browarzyk“ für immer die Türen schließen. Umso schmerzlicher ist es zu wissen, dass bei Sabine Witzel-Bäthke, die stets sehr verbindliche und persönliche Buchhändlerin, nach 28 Jahren Schicht im Schacht ist.
Die gebürtige Rheinhauserin baute 1982 ihr Abitur am Heine-Gymnasium Rheinhausen und schloss 1985 ihre Ausbildung als Buchhändlerin in Krefeld erfolgreich ab. Bereits im November 1986 sah man die aparte Buchfreundin mit ihrer „Bücher-Oase“ zuerst auf der mittleren Dorfstraße und später in größeren Räumlichkeiten. Da wo einst Friseur Johann Schipper seine Schere schwang, blühten das bibliophile Eldorado und ihre Chefin so richtig auf .
Im Laufe ihres Bestehens hatte die Buchhandlung etliche angenehme „Aufreger“ zu verzeichnen. Entweder war ihre Inhaberin ein Aktivposten bei der 1100-Jahr-Feier Rumelns oder stand im Mittelpunkt, wenn Heimatforscher Peter Wey aus seinen Büchern las. Legendär die Szenen, als sich in der Harry-Potter-Nacht ungezählte Rowling-Jünger im Laden „knubbelten“. Trotz dieser Aktivitäten, der bereits erwähnten sehr persönlichen Art und der Anpassung des Sortiments an heutige Medien-Wünsche ereilte auch die „Bücher-Oase“ das Schicksal, was in den letzten Jahren, bedingt durch Strukturwandel und Online-Business, immer mehr Unternehmen zur Aufgabe zwang.
Momentan führt Sabine Witzel-Bäthke einen Räumungsverkauf durch (am Samstag, 29. 11. 2014, bleibt ihr Geschäft geschlossen). Am 13. Dezember, das ist ein Samstag, verabschiedet sie sich von ihren Kunden und Freunden. „Ich bedanke mich bei meinen Kunden für die Treue und das entgegengebrachte Vertrauen der vergangenen Jahre“, sagt Sabine Witzel-Bäthke und bekommt feuchte Augen, wenn sie an die Menschen denkt, die in den 80er Jahren als Schulkinder und später als Eltern bei ihr einkauften.
Nach einer kleinen Pause will sich die nach wie vor sehr engagierte Frau neu orientieren. Ob sie dann zum Beispiel als Sprachförder-Fachkraft in Schulen oder Kindergärten wirkt oder doch wieder etwas rund um das gedruckte, pardon geschriebene Wort macht bleibt dahingestellt. Bis dahin vertieft sie sich in Bert-Brecht-Werke oder inhaliert Schillers Nathan der Weise – Deutschlehrer Bruno Wendt hatte sie zu Schulzeiten auf die Dramatiker und Aufklärer gehetzt. Doch es geht auch zeitgemäßer - Cilla and Rolf Börjlinds „Dritte Stimme“ kommt ja auch recht einnehmend daher…
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