HSG Ve-Ru-Ka – den nächsten Schritt machen!
Verfasst am: 2019-08-22 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: HSG Vennikel-Rumeln-Kaldenhausen
Es hatte schon etwas an sich, als die „Welt”, die zur damaligen Zeit führende Zeitung, nach dem Heimspiel-Sieg des Rumelner TV am 6. Februar 1949 gegen den späteren Deutschen Meister RSV Mülheim voller Respekt schrieb: „Wer kennt schon das kleine Dorf, das so eine Handballmannschaft hervorbringt!” Und die Rheinische Post widmete trotz des damaligen Papiermangels dem Rumelner Sensationssieg am nächsten Tag einen großen Bericht, in dem es vor Ehrerbietung nur so qualmte.
Solche und andere Großtaten waren bis 1954 im kleinen 5000 Seelen-Bauerndorf Rumeln-Kaldenhausen das absolute Nonplusultra, in der Spitze sahen auch schon einmal 3500 Handballfreunde die Spiele ihrer Werfer-Helden. Dieser Ausflug in die Vergangenheit verdeutlicht, warum die HSG VeRuKa, ein Zusammenschluss der Feldhandball-Hochburgen TV Vennikel, TV Rumeln und TV Kaldenhausen, in ihrer Entwicklung immer noch mit viel Herzblut beobachtet und unterstützt wird.
Wenn es nach den Goldenen 50er Jahren auch rapide abwärts ging mit Tiefpunkt Kreisklasse (1961), so fing sich der hiesige Handball spätestens mit der HSG, da diese ab 1971 die (noch vorhandenen) Kräfte bündelte. Irgendwie verrückt die Bilanz ab 2012! Von der Fünft- geradewegs in die Siebtklassigkeit, dann wieder hoch in die Sechste und sofort eins höher in die Fünfte, die Verbandsliga. Zeitgleich wurde die Fünfte zur Sechsten, da die Verantwortlichen zwischen Oberliga und 3. Liga noch die Regionalliga einbauten. Wie dem auch sei, der Verbandsliga-Platz 5 in der Saison 2018/2019 war dann das Beste, was dem örtlichen Handball seit den besagten Top-Zeiten gelang.
Jetzt will der Verein nächsten Schritt machen. Platz 1 bis 3 ist das ausgegebene Ziel, die Oberliga fest im Visier. Dazu hat der Verein fantastische Neuzugänge und alte Bekannte ins Team geholt. Geschäftsführer Sascha Gerlach und Trainer Helmut Menzel: „Mit dem ehemaligen französischen Nationalspieler und Bundesliga-Akteur Anthony Pistolesi sowie dem in höheren Klassen stets erfolgreichen Mirko Szymanowicz werden wir vorne und hinten stärker. Im Tor stehen der erfahrene Sebastian Brysch (Wölfe Nordrhein) und der talentierte Jungspund Niclas Staat (HSG RWO TV). Mit Domenic Gatza kehrt ein alter Bekannter zur HSG zurück. Durch die Neuzugänge konnten wir nicht nur die fünf Abgänge kompensieren, sondern den Kader qualitativ verstärken und gezielt breiter aufstellen.“ Zudem verstärkt Co-Trainer Nico Biermann das Funktionsteam.
Das Ergebnis wollen die Blau-Gelben vorstellen im Rahmen eines Familienfestes am Samstag, 31. August. Ab 13 Uhr wird vor und in der AEG-Halle Kurzweil pur geboten. In der Arena präsentiert sich die Jugend ab 13.30 Uhr (F-, D- und A-Jugend), das in die Landesliga aufgestiegene Damen-Team spielt ab 17.45 Uhr gegen Oberligist GSG Duisburg und die Menzel-Mannen testen ab 19.30 Uhr gegen den Nordrheinligisten TV Aldekerk.
„Am Rande der Bande“ steppt für Jung und Alt der Bär! Die Freiwillige Feuerwehr Rumeln-Kaldenhausen präsentiert ihre Arbeit (13 bis 15 Uhr), an anderer Stelle steigt ein Speedkick-Turnier (Wer hat den härtesten Bumms?), die Stadtwerke Duisburg haben eine Hüpfburg aufgebaut, die Sparkasse Niederrhein punktet mit dem Geschicklichkeitsspaß „Der heiße Draht“, die Knappschaft lädt an ihre T-Wall-Reaktionswand, dazu Kinderschminken, eine Cafeteria. Dagmar Hartmann von der Rumelner Dorfküche sorgt für das leibliche Wohl.
Der Clou ist jedoch die DKMS-Aktion „Wir besiegen Blutkrebs“. Von 13 bis 17.30 Uhr können sich engagierte Menschen typisieren lassen. Wie das? DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, Stammzellspender werden. Wattestäbchen in den Mund, registrieren lassen, fertig.
Gerlach: „Als Handballverein sind wir uns neben dem Sport unserer hohen sozialen Verantwortung bewusst. Wir arbeiten im Verein mit über 260 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die gesund und körperlich fit sind. Leider haben nicht alle Menschen dieses Privileg. So ist es uns eine Herzensangelegenheit, eine Organisation wie die DKMS m Kampf gegen den Blutkrebs zu unterstützen.“
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Freuen sich über chice Kapuzenshirts mit dem Werbeaufdruck der Polizei (hinten vl): Co-Trainer Nico Biermann, Fabian Schwartz, Nico Arend, Fabian Zarnekow, Anthony Pistolesi, Philip Kox, Mirko Szymanowicz, Trainer Helmut Menzel, Physio & Geschäftsführer Sascha Gerlach, Personalwerber Polizeihauptkommissar Michael Bach; vorne vl: Pascal Wolfhagen, Philipp Dickel, Niklas Staat (Tw), Basti Müller (Tw, Betreuer), Sebastian Brysch (Tw), Torben Nepics, Domenic Gatza; beim Fototermin verhindert: Tobias Dickel, Fabian Fenzel, René van Dewenter, Eric Schwarz.
2 – Mirko Szymanowicz (33) wirft und wirft und wirft - und ist dabei kaum aufzuhalten. Der 1,93 m große Polizeibeamter spielte bereits in renommierten Vereinen wie Hamborn 07, OSC Rheinhausen, HSG Krefeld, VfL Eintracht Hagen und zuletzt VfB Homberg.
3 – Da kommt bei Trainer Helmut Menzel (links) und Geschäftsführer Sascha Gerlach (rechts) Freude auf. Der ehemalige französische Junioren-Nationalspieler (58 Einsätze) und vielfache Bundesliga-Spieler Anthony Pistolesi (45) spielt für die HSG seine ganze Routine aus.
4 – Die symbolische Vertragsunterzeichnung zwischen Top-Spieler Mirko Szymanowicz und der HSG Vennikel-Rumeln-Kaldenhausen, vertreten durch Geschäftsführer Sascha Gerlach, verdeutlicht: Hier will ein ambitionierter Verein den nächsten Schritt machen.
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Bauverein Rheinhausen – auch beim Feiern top!
Verfasst am: 2019-08-19 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Bauverein Rheinhausen
Wohnungsgenossen feierten „100 Jahre“ - Seemann: „Nach wie vor unverzichtbar!“
Engagiert, nachhaltig und bescheiden zugleich. So wie in den vergangenen 100 Jahren verliefen jetzt auch die Feierlichkeiten des Bauvereins Rheinhausen. Zuerst wurde es in der gut gefüllten Rheinhausen-Halle offiziell. Eingerahmt von den gewohnt witzigen Darbietungen der Rheinhauser Kult-Musiker „Pfropfen“ wurden Ehrengäste gleich im Dutzend begrüßt. Die Granden des Bauvereins, die von Duisburg-Bürgermeister Volker Mosblech angeführten Repräsentanten aus Duisburg und Moers, die Wohnungswirtschaft der IHK, befreundete Wohnungsunternehmen, viele geschäftlich verbundene Unternehmen und Partner sowie, natürlich, die Mietervertreter.
Besonders hervorgehoben wurde die Organisation Gänseblümchen-NRW, für die der Bauverein zum Jubiläum um eine Spende gebeten hatte. 10.000 € kamen auf diese Weise zusammen. Das Ziel der gemeinnützigen Einrichtung ist es, an Krebs erkrankten Kindern und deren Familien zu helfen und sie zu unterstützen.
In seiner faktenreichen Festrede beschrieb Vorstandsvorsitzender Volker Seemann das Gründungsjahr, in dem der freie Wohnungsmarkt offenkundig versagte, sodass er durch die Einführung der „Wohnungszwangswirtschaft“ außer Kraft gesetzt werden musste. Dazu gehörten Instrumente wie Mieterschutz, staatliche Mietpreisregelungen, öffentliche Wohnungsbauförderung und das Wohnungsmangelgesetz, mit dem Zwangseinquartierungen weiter zugelassen und die Altbaumieten auf Vorkriegsniveau eingefroren wurden. Die gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaften avancierten zu wichtigen Partnern des Staates, wurden von der Körperschaftsteuer befreit und durften ihre Mieten unabhängig vom Reichsmietengesetz gestalten.
Nach Ende der Weimarer Republik und der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde die Gleichschaltung in vielen Lebensbereichen betrieben. Das betraf auch die Wohnbau-Genossenschaften, doch die Bauvereine Rheinhausen und Friemersheim wehrten sich mit allen Mitteln erfolgreich gegen eine Verschmelzung.
Es folgten die Nachkriegsjahre mit Wiederaufbau und dann dem Wirtschaftswunder – es wurde gebaut, was die Maurerkellen hergaben. Ein Handicap der besonderen Art gab es Ende der 80er Jahre, als der Staat aufgrund des ausgeglichenen Wohnungsmarktes die Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen per Artikelgesetz abschaffte.
Auch für die „nächsten 100 Jahre“ hatte der Bauverein-Kapitän eine Botschaft parat: In Duisburg seien nur 76 Prozent des Wohnungsbedarfs an Neubauten gedeckt, im Visier müsse der Bauverein haben den demographischen Wandel, den Klimawandel, die Digitalisierung und das nachhaltige Wirtschaften mit knappen Ressourcen.
Tags drauf regierte dann das „Hier und Jetzt“. Der Bauverein hatte mit viel Liebe im Volkspark eine kleine Zeltstadt aufgebaut, über 2000 Menschen gaben sich hier ein sonntägliches Stelldichein. Abwechslungsreich das Programm, es musizierten bei bestem Wetter die bereits erwähnten Blödelbarden, der Männer- und Frauenchor Rumeln und die landesweit bekannten „Musical Kids“.
In vielen Gesprächen wurden immer wieder die Tugenden deutlich, denen sich die Genossenschaft auch heute noch verpflichtet fühlt: Gemeinnützigkeit, Rechtschaffenheit und Treue.
Die Bauverein Rheinhausen eG wird im Jubiläumsjahr geführt von Volker Seemann, Frank Gehrke und Birgit Lehnert, Aufsichtsratsvorsitzender ist Klaus Fischer. Die Genossenschaft betreut 3.250 Wohnungen und 90 gewerbliche Einheiten in Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen, Friemersheim, Asberg und Schwafheim.
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – In einer lehrreichen und kurzweiligen Festrede betonte Volker Seemann den Stellenwert der genossenschaftlich handelnden Bauvereine einst und jetzt.
2 – Die Blödelbarden von „Pfropfen“ sind zwar noch nicht 100 Jahre alt, aber Rheinhauser Urgesteine wie die beiden Bauvereine auch.
3 – Duisburg-Bürgermeister Volker Mosblech führte eine große Anzahl an Vertretern aus Politik und Verwaltung der Städte Duisburg und Moers an.
4 – Vor der Konzertmuschel im Volkspark Rheinhausen gaben sich über 2000 Menschen ein Stelldichein – ein Zeichen für den Stellenwert des Bauvereins.
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