40 Jahre Brettsegler – eine Erfolgsgeschichte!
Verfasst am: 2019-08-11 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Wolfgang Rusch/BSR-Archiv
Frage: Warum weiht ein Verein, 1979 gegründet, sein Klubhaus erst 2002 ein? Nun, das Vereinsleben der Brettsegler Rheinhausen beginnt mit einem Kuriosum. Als die Gründer bei der Stadt einen Antrag zum Bau einer Unterkunft stellen, ist die Behörde mehr als skeptisch. Windsurfen am Toeppersee, das ist kein Dingen auf Dauer! Was dann tun mit dem Klubhaus? Der Deal: Die Surfer bekommen zuerst einmal die Genehmigung für eine Holzbehausung. Gibt es die Gemeinschaft nach zehn Jahren immer noch, darf massiv gebaut werden. Das ist der Grund, warum das Brettsegler-Heim erst nach knapp 24 Jahren fertig wurde!
In der Tat startet der Verein, dem in der Spitze 365 Mitglieder (1996) angehören, mit kleinen Schritten. Interessierte „Surfer vom Toeppersee“ treffen sich zum ersten Mal am 19. Januar 1979 im kleinen Saal der Gaststätte Grafen-Pfeifer (Rheinhausen). 49 Mitglieder gründen am 9. März 1979 die „Brettsegler Rheinhausen“. Ins Vereinsregister surft der Kub am 18. Mai 1979.
Die Zuweisung der Einlass-Stelle am Toeppersee, Borgschenweg, wird am 7. Mai 1981, die Grundsteinlegung für das Vereinsheim „BSR-Hütte“ am 19. August 1982 gefeiert. 1986 ist das (hölzerne) Klubhaus fertig, die Stadt bedankt sich im gleichen Jahr mit einem Pachtvertrag für das BSR-Vereinsgelände am Toeppersee.
2001 weht der Wind Richtung Zukunft. Vorsitzender Axel Führer koordiniert den Abriss der wracken Hütte nebst Pergola, der steinerne Bau wird engagiert in Angriff genommen. Im Oktober ist der Rohbau fertig, Führer erinnert sich: „Mitglieder verlegten Strom-, Wasser und Gasleitungen, dann die Putzer und Fensterbauer, im Januar der Estrich, ab Februar die Stunde der Mitglieder! Dachausbau mit Jugendraum, Fliesen, Malerarbeiten und Kücheneinbau. Während dieser Zeit wurden wir von unseren Frauen bekocht. Alle nahmen Anteil am Fortschritt des Hauses. Die Bauabnahme erfolgte ohne Probleme; nur die fehlende Hausnummer wurde bemängelt.“ Am 21. Juni 2002 feiern die Mitglieder mit vielen Gästen aus Politik, Verwaltung und Gast-Vereinen das neue Domizil.
An all das wird erinnert, wenn jetzt am Samstag, 17. August, 11 bis 14 Uhr, die Jubiläumsfeierlichkeiten zum 40-Jährigen Bestehen des BSR steigen (geladene Gäste und Mitglieder). Um 12 Uhr musiziert der Shanty-Chor Vynen, um 16 Uhr die Chorgemeinschaft Hohenbudberg.
Es schließt sich an der traditionelle „Tag des Wassersports“ (seit 2001), in dessen Rahmen die Interessengemeinschaft der Angler, die WRK (Segeln), die DLRG (Tauchen), Borussia Rheinhausen (Rudern), der WSV Rheinhausen (Paddeln), das Tauchteam Rumeln, die Sportjugend Duisburg und der Gastgeber (Windsurfen, Stand-up-Paddling) von 14 bis 18 Uhr ihre Passionen zeigen.
Von 18 bis 23 Uhr steigt auf der BSR-Anlage eine Beach-Party/Outdoor-Disco mit DJ Daniel, der Getränke- und Essensverkauf ist ganztägig gesichert.
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – 1986 ist die hölzerne „BSR-Hütte“ endlich fertig, jetzt ist der Klub ein richtiger Verein.
2 – Das Vereinsleben 2001 ist geprägt von der Vorfreude auf das „echte“ Klubhaus aus Stein.
3 – Die altersschwache Holzhütte wird 2001 abgerissen, 2002 ist das neue Domizil fertig.
4 – Das schmucke Vereinshaus mit seinem blauen Dach ist heute für den BSR „die“ Adresse.
5 – Der Tag des Wassersports vereint Vereine, die unter, über oder am Wasser verortet sind.
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„Spar- und Bauverein Hochemmerich“ ist 100!
Verfasst am: 2019-08-07 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: Archiv/Verwaltung Bauverein
In Hochemmerich ist die Emil-Bosbach-Straße, in Bergheim der Boshofweg bestens bekannt. Doch wer sind die Herren, nach denen die kleinen Chausseen benannt worden sind? Blicken wir 100 Jahre zurück!
Wir haben Sonntag, 3. August 1919. Im katholischen Vereinsheim Schwarzenberger Straße/Ecke Friedrich-Ebert-Straße treffen sich 14 Interessenten mit Gemeindelandmesser Franz Boshof, um die „Gründung einer gemeinnützigen Genossenschaft zur Beschaffung von Wohnungen“ zu besprechen. Der Zweck des Unternehmens soll ausschließlich sein, „den weniger bemittelten Einwohnern der Bürgermeisterei Hochemmerich billige, gesunde, gut eingerichtete und das Familienleben fördernde Wohnungen zu beschaffen“.
Der zum vorläufigen Geschäftsführer ernannte Boshof lud dann am 2. November 1919 zur Generalversammlung ins Lokal „Portmann am Damm“. 150 Personen wählten einen Aufsichtsrat, der wiederum am 18. November 1919 den selbstlosen Emil Bosbach zu ihrem Sprecher und den „geistigen Inspirator der Idee“, mithin Franz Boshof, zum Vorsitzenden des Vorstands des Gemeinnützigen Spar- und Bauvereins Hochemmerich bestimmten.
Die ersten Baumaßnahmen waren in den 20er Jahren der Akazienhof sowie Häuser an Berthold-, Siegfried- und Trompeter Straße. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Aktivitäten mächtig Fahrt auf. Genannt seien beispielsweise die 500 Wohnungen zwischen Flutweg und Auf dem Berg sowie die damals richtungsweisende Bebauung der Storm- und Uhlandstraße mit 243 Wohnungen, 96 unterirdischen Stellplätzen und dem „Alpha-Haus“.
Da das industriell prosperierende Rheinhausen mittlerweile das bäuerliche Rumeln-Kaldenhausen entdeckt hatte, war auch der Bauverein mit dem Karrenweg, der Stettiner Straße, Im Niederfeld, der Wagnerstraße und der Kapellener Straße dabei - „by the way“ gab es dort weitere 244 Wohnungen. Unter der Leitung von Erich Urban (bis 1992) und seinem Nachfolger Volker Seemann (bis heute) wurde immer wieder investiert, in Neubauten und in Bestandsimmobilien. Modernisierungen, aufwändige Investitionen zur Energieeinsparung und zum barrierearmen oder auch barrierefreien Wohnen ergänzen die Aufgabenstellung. Ein besonderes Glanzlicht war und ist die Errichtung von 58 Altenwohnungen und einer Altentagesstätte im Emil-Bosbach-Haus.
Insgesamt betreut der Bauverein Rheinhausen heute 3250 Wohneinheiten und 90 Gewerbeobjekte, ihm zur Seite stehen 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 5500 Mitglieder. Gelenkt werden die Geschicke der Genossenschaft, die aufgrund einer gesetzlichen Änderung in Sachen Gemeinnützigkeit im Wohnungswesen Ende der 80er Jahre steuerpflichtig wurde, in der 1940 erbauten Geschäftsstelle an der Krefelder Straße 83. Aktuelle Glanzlichter der Genossenschaft sind der Wohnpark Bergheim, das Alpha-Caré“ und die Neubaumaßnahme in Asberg.
Nach dem Abriss der betagten Wohnhäuser Breslauer Straße 2 bis 16 und Flutweg 15 bis 25 in Bergheim hat der Bauverein in den letzten drei Jahren aufwändig den (Ersatz-) Neubau in diesem gewachsenen Wohngebiet angefasst. Nacheinander entstanden dort in acht energieeffizienten Mehrfamilienhäusern (KfW 55 Standard) jeweils 16 Mietwohnungen. Im Januar wurden die letzten Schlüssel für den vierten Bauabschnitt an die Mieter übergeben. Alle Wohnungen sind aktuell vermietet.
An der Uhlandstraße hatte jetzt der Bagger das Wort. Nachdem in der Großsiedlung viele Häuser chic auf Vordermann gebracht worden waren (das in die Jahre gekommene Alpha-Haus ist jetzt das angesagte Alpha-Med), geht es 48 Wohnungen an den Kragen. Hier sollen neue Wohneinheiten – und die neue Verwaltung des Bauvereins entstehen.
Vorsitzender und Geschäftsführer Volker Seemann ist mit dem bisherigen Verlauf zufrieden: „Bereits zum 6. Mal haben wir die Modernisierung eines Wohnkomplexes der Uhlandstraße gestemmt. Die erfolgreiche Vermietung der modernisierten, barrierearmen Häuser hat uns gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Vor allem was Weiterentwicklung und Verbesserung der Wohnungsausstattung angeht.“
Der Bauverein Rheinhausen plant ferner in Moers einen neuen Wohnkomplex mit 134 Einheiten. Die Anlage nahe der A 40 ist voll und ganz auf Lärmschutz ausgerichtet. Weil die viel befahrene Autobahn A 40 nicht ganz so weit entfernt ist, haben sich die Architekten etwas Besonderes einfallen lassen.
Interessant: Sämtliche bebauten Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 375.000 qm befinden sich im Besitz der Genossenschaft. Zudem gehören dem Bauverein noch unbebaute Grundstücke mit einer Gesamtfläche von gut 79.000 qm in Rheinhausen, Rumeln-Kaldenhausen und Moers.
Es darf als sicher gelten, dass das Team von Volker Seemann im Jubiläumsjahr und auch darüber hinaus alles daran setzen wird, um die Tugenden zu verkörpern, denen sich die Genossenschaft auch heute noch verpflichtet fühlt: Gemeinnützigkeit, Rechtschaffenheit und Treue.
Der Bauverein: Ihr Wohl liegt uns am Herzen. Wir investieren in die Modernisierung der Wohnanlagen und achten stets auf günstige Mieten. So können wir bezahlbare, moderne Wohnungen für junge Menschen, Familien, Singles und Senioren anbieten. Erleben Sie, wie sicher und gut es sich bei einer Genossenschaft leben lässt!
Zu unserem Vorher-Nachher-Foto (zum Vergrößern bitte anklicken):
Es zeigt eine Immobilie am Karrenweg, wo der Bauverein schon in den 60er Jahren investierte. Es folgten wenig später die Stettiner Straße, Im Niederfeld, die Wagnerstraße und die Kapellener Straße.
Unsere beiden Portraits bilden den ersten und den aktuellen Sprecher des Vorstands ab: Franz Bosbach und Volker Seemann. Beide setzten baulich prägende Zeichen wie auch zum Beispiel der unvergessene Erich Urban.
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