Marlies Holm – die Böschhof-Chefin hat fertig
Verfasst am: 2019-07-18 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: Ferdi Seidelt
Das kommentierte Durchblättern der Kindergarten-Chronik von St. Klara wird zu einer kurzweiligen Rundreise durch Kaldenhausen und die dort lebenden Familien. Marlies Holm, die scheidende Leiterin der Einrichtung am Böschhof, weiß zu jedem Foto eine Episode. Dabei ist die Geschichte der leidenschaftlichen Erzieherin selbst Kaldenhausen pur. Geboren in Viersen als Marlies Kohnen geht es mit zwei Jahren gen Kaldenhausen – der Herr Papa ist Gerichtsvollzieher für Uerdingen und da hat die Familie denn auch dort zu wohnen.
Die Bruchstraße, heute „Am Waldsee“, ist die erste Adresse. Dann die Bayerstraße, die Giesenfeldstraße, später und bis heute die Düsseldorfer Straße, das ehemalige Pfarrheim. Die Schule „Am Kreuz“ ist 1968 durchlaufen, nun der Versuch, den richtigen Beruf zu finden. Ausbildung als Krankenschwester, später der Abschluss an der Rheinhauser „Fachschule für Hauswirtschaft“ (heute Willy-Brandt-Berufskolleg).
Doch Jung-Marlies kann sich nicht entscheiden: „Ne, ich will lieber zur Polizei!“ Die wiederum sucht in der Tat Personen mit fertigem Beruf, vornehmlich Erzieherinnen. Die Krefelder Fachschule für Sozialpädagogik sorgt für den nächsten Abschluss. Erste Station ab 1973 ist das Kinderheim St. Joseph Friemersheim, Außenstelle St. Hubert Kempen. 1975, mittlerweile verheiratet, der entscheidende Kontakt zu Helga Speicher, Leiterin des Kindergartens am Böschhof (1968 bis 1982). Sie sucht eine Erzieherin, Marlies Holm ist genau die Person.
Holm erinnert sich. „In der Tat, die Arbeit im Kinderheim hat mit der im Kindergarten nicht viel gemeinsam, im Kindergarten Böschhof bin ich verantwortlich für 25 kleine Charaktere, ein tägliches Lernen.“ Dazu kommt, dass die Eltern sie als die „Neue“, die „Kinderlose“ und als „jugendlichen Frischling“ bewerten, der das „Mütterliche“ schlicht und ergreifend fehlt. Als ihr 1982 der Kirchenvorstand die Leitung der Einrichtung überträgt, fragen die Eltern: „Ob die der Verantwortung gewachsen ist? Wer weiß, wie lange die das macht, schließlich ist sie verheiratet und will bestimmt Kinder!“
Nun, in ihrer fast 45 Jahre dauernden Tätigkeit im Kindergarten hat sie das „Mal so, mal so“ der Elementarpädagogik in Kaldenhausen wesentlich mitgestaltet. Eine erste Umbaumaßnahme vergrößert die Einrichtung von 75 auf 100 Kinder, die logische Antwort auf die Bedürfnisse des flott wachsenden Kaldenhausen. Eine zweite Investition sorgt für jede Menge neue Räumlichkeiten, durch die intensive U 3-Betreuung sind es heute jedoch nur noch 55 Kids.
Das muntere Geschehen erlebten vier Pfarrer (Janßen, Schnieders, Monier, König), eine große Anzahl an Mitarbeiter(innen), viele, viele Kinder - und eine Marlies Holm. Ein herzliches Verhältnis hat sie zu Jutta Ghajati, die seit vielen Jahren die städtische Kindertagesstätte an der Düsseldorfer Straße (ehemalige Schule „Am Kreuz“) führt. „In unserem Beruf ist es wichtig, über den Tellerrand zu schauen. Dazulernen ist mein Lebensprinzip!“ Diese Einstellung sorgte dann auch für spannende Kontakte zur Donkschule und zum Malteserstift Veronikahaus.
In der Sache hat sich in den vielen Jahren jede Menge verändert. Waren schon damals die zu Unrecht belächelten „Spiel- und Basteltanten“ selbstverständlich top ausgebildete Pädagog(inn)en, so sind heute die Erzieher(innen) akademisch geschulte Spezialist(inn)en. Die Profis im Elementarbereich unterstützen die Erziehungsberechtigten und festigen den Grundstein für die weitere Entwicklung der ihnen anvertrauten Kinder.
Das alles sagt Marlies Holm mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Und klappt die Kindergarten-Chronik zu. In der sie 37 Jahren die Hauptrolle spielte. Ende Juli ist Schicht. Holm hinterlässt Spuren. Größere, als ihre Schuhgröße 37 erahnen lässt. Am 1. August übernimmt Dagmar Blondin. 30 Jahre ist sie im Beruf. Wetten, dass auch sie Akzente setzen wird?
Unsere Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Die Abschlussklasse der Kaldenhausener Schule „Am Kreuz“ 1968, vorne 2. von links Marlies Kohnen, rechts Klassenlehrerin „Frau Kuchen“.
2 – Dieses Bild anno 1978 zeigt hinten links die Leiterin Helga Speicher und rechts die junge Marlies Holm geb. Kohnen mit ihren Schutzbefohlenen.
3 – Dagmar Blondin, seit 1989 Erzieherin, folgt der verdienstvollen Marlies Holm im Amt als Leiterin des Kindergartens St. Klara. Alles Gute!
Eine tolle Big Band und eine Karibik Nacht!
Verfasst am: 2019-07-10 • Autor: Ferdi Seidelt/Tim Pügner • Fotos: Agentur, privat
Zwei knackige Hofkonzerte (und später zwei spannende Heimatabende) vor beziehungsweise im Kulturspielhaus Rumeln sind weitere Veranstaltungen im Kalender des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen.
Hofkonzert Nr. 1: Am Samstag, 13. Juli, ist die Big Band der renommierten Folkwang-Universität Essen-Werden zu Gast! Die Formation ist ein fester Bestandteil der verschiedenen Ensembles der Künste-Hochschule. Studenten aus verschiedenen Fachbereichen (wie Jazz, Lehramt, Konzertausbildung Klassik oder Jazz, Instrumentalpädagogik) und Semestern oder auch Absolventen kommen hier unter der Leitung von Hans Steinmeier zusammen. Das Ensemble besteht aus 35 Musikern und hat eine klassische Big Band-Aufstellung von Alt-, Tenor-, Bariton-Saxofonen, Posaune und Bass-Posaune, Trompeten, Schlagzeug, Klavier, Bass, Gitarre und Gesang, entweder als Solo oder im Chor. Hinzu kommen bei bestimmten Titeln auch Big-Band-fremde Instrumente wie zum Beispiel die Quer?öten.
Steinmeier hat ebenfalls seine Wurzeln an der Folkwang, genoss aber auch verschiedene weitere Ausbildungen an Hochschulen in Wien, Boston oder Dortmund. Als musikalischer Leiter ist er unter anderem für die Big Band an der Musikhochschule Köln, Big Band des Landespolizeiorchesters NRW oder dem WDR unterwegs (weitere Infos zu Hans Steinmeier unter http://www.hanssteinmeier.de/). Den Besuchern wird ein großes Repertoire von Big-Band-Klassikern aus Swing, Rock, Pop und Moderne geboten.
Hofkonzert Nr. 2: Am Samstag, 24. August, steigt eine Karibische Nacht mit „Kitchen Club“ . Eigenkompositionen und Cover-Titel füllen das Acoustic Programm des Trios. Das Soul betonte Repertoire und der professionelle Vortrag machen die Band attraktiv. Die Musiker/innen arbeiten seit Jahrzehnten auf hohem Niveau. Mehr Bandbreite schafft „Kitchen Club“ mit Balladen wie Time after Time, Fields of Gold, Latin Titel wie Cuéntame que te pasó, oder einfach mal Jungle Drum, weil's Spaß macht. Und im Sommerprogramm taucht auch mal eine Steelpan mit Bacardi Feelin', oder Pata Pata auf. Eine Top Band für die Hofkonzerte-Bühne - akustisch, kraftvolles Passionplay.
Der Eintritt für ein Konzert beträgt 17 € (Abendkasse 20 €), Einlass ist um 18, begonnen wird um 19 Uhr. Adresse: Innenhof Alte Dorfschule Rumeln (Dorfstraße 19a in 47239 Duisburg). Vorverkaufsstellen:? Büro der Freien Musikschule Rosenberger-Pügner, Dorfstraße 19; Klatt Reisen & Shop? Dorfstraße 62d; Apotheke „Am Geistfeld“, Rathausallee 12-14, und Optik Peerebooms, Dorfstraße 63 (alle Rumeln).
Nachsatz: Die diesjährigen Heimatabende mit Heinz Billen finden am 4. September und am 16. Oktober statt. Mehr demnächst in diesem Kino...
Bilder (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Kerstin Schneider (Gesang), Stephan Lindner, links im Bild (Gitarre) und Jürgen Lesker (Gitarre, Steelpan, Percussion) bilden das Trio „Kitchen Club“ und begeistern mit ihrer Professionalität.
2 – Die Mischung von verschiedenem Know-how und instrumentaler Ausrichtung bildet ein ganz besonderes und beeindruckendes Bild der Folkwang-Big Band, die Sie so noch nicht erlebt haben!
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