Der Runde Tisch lädt zu seinem Sommerfest!
Verfasst am: 2017-08-11 • Autor: Ferdi Seidelt • Poster: Thomas Michels
Tagsüber liefern sie in ihren Firmen und Berufen beste Arbeit ab, abends sind Tanja Bünder, Claudia Bultmann-Müller, Gerhild Diamant, Sabine Heintz, Melanie Moldenhauer, Heike Schüren-Hinkelmann, Angelika Tordoir, Barbara Werner und Manfred Blechschmidt das vorbereitende Sommerfest-Komitee. Traditionell am ersten Samstag im September, in diesem Jahr am 2. September, präsentiert der Runde Tisch Rumeln-Kaldenhausen auf dem weitläufigen Gelände der Baumschule Moldenhauer am Sittardweg 17 die mittlerweile 19. Warme-Jahreszeit-Party.
Seit Jahr und Tag wird die Familien-Fete eröffnet um 15 Uhr durch die Kaffee-und-Kuchen-Tafel des Fördervereins für den Mädchen- und Frauenfußball (bis 2013 für die FCR-, danach für die MSV-Kickerinnen). Gleichzeitig bieten Vereine und Firmen Kurzweil pur an. Die Awo Rumeln-Kaldenhausen verwöhnt die Kinder mit einem Luftballon-Weitflugwettbewerb und einer Schminkaktion, während die Naturbau Niederrhein „Malen mit Lehm“ anbietet. Der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Rumeln-Kaldenhausen präsentiert die Arbeit der Wehrleute mit einem Einsatzfahrzeug und wird wie in den Jahren zuvor ein ganz spezielles Angebot für die kleinen Besucher vorbereitet haben. Die Apotheke Am Geistfeld hat auf dem Rezepte-Zettel einen kurzweiligen Minigolf-Spaß für Jung und Alt. Das in Rumeln-Kaldenhausen sesshafte Bienenmuseum verdeutlicht, warum der kleine Hautflügler das drittwichtigste Nutztier der Welt ist. Weitere Stände von Gewerbetreibenden und Vereinen (wie der Bunte Tisch) runden die Schnüffeltour stimmungsvoll ab.
Natürlich gibt es auch was auf die Ohren! Als besonderes Schmankerl wird ein fernasiatisches Hörvergnügen zelebriert. Unter der Leitung von Chikako Kikuma und in zwei Auftritten a 30 Minuten verdeutlicht die Guppe „Aman-Djaku“, was traditionelles japanisches Taiko-Trommeln ausmacht. Taiko-Trommeln bedeutet eine Kombination von Musik und Bewegungskunst wie Tanz und/oder Kampfsport. Dieser Darbietungsstil ist in Japan in den 50er Jahren entstanden und inzwischen international bekannt. Aman-Djaku wiederum ist ein Geist, der in der japanischen Folklore auftaucht. Er ist in der Lage, Gedanken von Menschen zu lesen oder auch Echos im Wald zu erzeugen – und damit die Leute zu erschrecken. Bei Moldenhauer wird getobt und gewirbelt, der Boden dürfte beben!
Ebenfalls voller Power ist die Arbeit von DJ Frank. Seit 25 Jahren als Party-DJ eine feste Szene-Größe wird er ab 18 Uhr (bis Ende offen) die Menschen in Wallung bringen. Um das Tagesprogramm zu schaffen dürfen Speis und Trank nicht fehlen. Für das leibliche Wohl bemüht sind traditionell Lothar Möbius mit seinen Land-Spezialitäten (wie Pute in Brötchen) und Petra Müller-Mehrholz mit ihren Meeresköstlichkeiten (wie der unvergleichliche Backfisch). Erstmals am Grill steht der FC Rumeln-Kaldenhausen, der seinen Verkauf (Würstchen und mehr) ganz in den Dienst der Fußball-Jugend stellt. Die Getränke-Flotte wird gebildet von zwei Bier-Oasen, einer Wein- und Sektbar sowie dem sensationellen Cocktail-Wagen von GG Tropical.
Das Straßenschild – das hin und wieder falsche Wesen!
Verfasst am: 2017-08-06 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Wochenlang recherchiert Heimatforscher Heinz Billen die richtige Schreibweise eines Namens. Er lässt erst dann locker, wenn er „in alle Richtungen“ ermittelt hat. Umso erstaunter ist er, wenn bei einem nun wirklich sonnenklaren Fall die falsche Schreibweise geradezu bösartig vom Straßenschild grüßt. Da findet der der Rechtschreibung überaus kundige Ur-Kaldenhausener in seinem geliebten Viertel eine „Traarerstraße“. Richtig ist natürlich „Traarer Straße“, was seit Jahr und Tag ja auch in der Dudenregel 162.2 niedergeschrieben ist: Getrennt schreibt man, wenn eine Ableitung auf „-er“ von einem Orts- und Ländernamen vorliegt! Billen schelmisch: „Da müsste ich mal mit der Flex zwischen die Wörter und das kleine ,s' an den Ohren ziehen.“
Einen anderen Weg wählte da ein Rumelner Bürger: An der Allee am Friedhof (deshalb „Friedhofallee“ = Allee am Friedhof) grüßte seit Jahr und Tag fälschlicherweise die „Friedhofsallee“ (die Allee des Friedhofs). Das ging dem Einwohner dermaßen auf den Zeiger, dass er das überflüssige „s“ entschlossen überklebte.
Dem Genitiv sein Tod! ist ebenfalls das Fanal eines anderen Straßenschild-Machers, der die Zuwegung zur Ex-Zeche Alter Fritz „Bergwerkstraße“ nennt, obwohl in Steinwurfnähe (da wo die Steiger gewohnt haben) gleich zwei Schilder aus den 60ern Jahren als Rechtschreibhilfe zur Verfügung stehen, richtig ist nämlich „Bergwerksstraße“.
Die ehrenamtlichen Street-Deutschlehrer sind also hier wie dort. In Rheinhausen weisen innerörtliche Hinweise auf den Rumelner „Töppersee“ hin, derweil jedes Kind weiß, dass es der gute Emil Toepper war, der zum Behufe der Kiesgewinnung ab 1900 die Baggerschaufeln in den hiesigen Grund haute.
Prophet Jesaja hielt bereits im Alten Testament mit „Ich nenne dich bei deinem Namen und du bist mein!“ ein flammendes Plädoyer für die richtige Schreibweise (und Aussprache) von Namen. Das Statement zeitgemäß ausgedrückt: Es macht keinen Sinn, wenn sich Bürger „draußen amtlich“ orientieren – und dort steht es falsch. Doch die Wächter der Orthographie haben noch nicht fertig!
Denn ähnlich strubbelig wird es, wenn der werte Verkehrsteilnehmer den Sittardweg in Rumeln Richtung Lauersforter Wald befährt. Wären Stadtgrenzen noch sichtbare Schranken, müsste der Autofahrer in Höhe des dortigen Baggersees von gleich auf jetzt in die Eisen – hier wechselt die Stadtgrenze mal eben die Seite und ab sofort, da nunmehr in Moers-Vennikel gelegen, heißt die Piste „Sittardsweg“. Merke: Rumeln wähnten den Weg am Sittard, die Moerser aber tun den „Weg des Sittards“ kund. Diskussionsbedarf für die rechthaberische Duden-Fraktion.
Ebenfalls eine Bauchladung erleben Rheinhauser (kleine Eigenart: in Rheinhausen gibt es keine Rheinhausener), wenn sie die „Rheinhausener Straße“ zwischen Rumelner Straße und Dorfstraße sprachlich korrigieren, mithin um eine Silbe kastrieren wollen. Weil Rheinhausener, pardon Rheinhauser partout keine Rheinhausener sein wollen! Doch erreicht haben sie in dieser Hinsicht nichts, denn diese Chaussee liegt auf Rumeln-Kaldenhausener Hoheitsgebiet – und da gilt wie überall in Deutschland die weithin verbreitete Rechtschreib-Regel, das Bestimmungswort „Rheinhausen“ voll auszuschreiben und mit „-er“ abzuleiten, basta! Doch die düpierten Rheinhauser holten zum Gegenschlag aus. Hinter der Mühlenberg-Siedlung wurde stickum eine „Kaldenhauser Straße“ geschaffen, für Kaldenhausener eine Kriegserklärung.
Unter dem Strich bleibt festzustellen, dass es bei den genannten Straßennamen zwei Sonder-Kategorien gibt. Eine Gruppe besteht schlichtweg aus falsch geschriebenen Wörtern. Das ist doof. Denn ebenso wie der Name einer Stadt oder einer Schule dient ein Straßenname vor allem der Orientierung. Er soll gewährleisten, dass innerhalb eines besiedelten Gebietes der gewünschte Bestimmungsort eindeutig bezeichnet und aufgesucht werden kann. Sorte zwei sind die Straßen, die Kommunen miteinander verbinden und wo die Städte mit ihren jeweiligen Schreibweisen am Start sind. Das kommt hin und wieder Schilda-ähnlich daher, liefert aber immer Stoff für Bordstein-Palaver.
Der Typus „Keiner weiß Bescheid!“ sei schließlich auch noch erwähnt. So streiten sich kundige Bürger, ob die Südtangente zwischen Uerdingen und Kaldenhausen/Mühlenberg „Charlottenring“ oder „Charlottering“ heißt. Ist es der Namen eines Mädchen, einer Kartoffel oder eines Apfels? Weit gefehlt. „Charlotte“ ist auch der Name von gleich elf Kommunen in den USA und der Ort aus North Carolina ist die Partnerstadt von Krefeld. Soviel zu diesem Thema…
Zu unserem Bild:
Heinz Billen juckt es geradezu in den Fingern, das falsch geschriebene Straßenschild in seinem Kaldenhausen zu korrigieren. Das wird nun wohl erfolgen, da es am 31. August in der Bezirksvertretung hierzu (und zu anderen Fehlern) einen entsprechenden Antrag geben wird.
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