Spiel und Spaß, Comedy und Musik!
Verfasst am: 2014-07-17 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: privat
Erneut sitzen sie zusammen und brüten über Details und bereiten Überraschungen vor. „Sie“, das sind die sieben Frauen des Organisationsteams und zwar Claudia Bultmann-Müller, Gerhild Diamant, Beate Klatt, Melanie Moldenhauer, Heike Schüren-Hinkelmann, Heike Urban und Sabine Witzel-Bäthke.
Vorbereitet wird mit viel Spaß das mittlerweile 16. Sommerfest des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen. Zwei Dinge sind hier gesetzt: Ort und Zeit. Ort des Geschehens ist die weitläufige Anlage der Baumschulen Moldenhauer am Sittardweg, eine ökologische Wohlfühl-Oase der besonderen Art. Termin ist traditionell der erste Samstag im September, in diesem Jahr also der 6. September, 15 Uhr.
In diesem Jahr gibt es zwei Höhepunkte: Zum einen gastiert nachmittags das national bekannte Comedy-Duo „Thekentratsch“ und zum anderen wird abends DJ Andreas Steinhaus die Location zum Kochen bringen.
Zum Auftritt von „Thekentratsch“ um 15.30 Uhr: Thekentratsch sind Heike Becker und Kerstin Saddeler-Sierp. Sie schenken sich gegenseitig nichts, sind nicht auf den Mund gefallen und musikalisch noch dazu. Kaum zu glauben, dass sie in diesem Jahr bereits ihr 10-jähriges Bühnenjubiläum feiern. 10 Jahre Ruhrpott-Charme, wortgewaltiger Alltagswahnsinn, scharfsinnige Selbstironie, handfeste Analysen über „das Frau sein als solches“, der ewige „Mutter-Tochter-Konflikt“, nerv-tötende Tanten mit dem I-m-e-n-g-Syndrom (Ich-mein-et-nur-gut) oder die nötigen, erzieherische Maßnahmen des starken Geschlechts, wenn es um das Thema „ Haushalt “ geht. Ob im Dirndl, Taucheranzug, als Fettzelle oder als Oma mit Rollator – Heike und Kerstin machen stets eine tolle Figur!
Die Rumeln-Kaldenhausener Gäste können sich auf einen Auftritt der Extraklasse freuen. Thekentratsch – das ist der legitime Nachfolger der Missfits (die Missfits waren bis 2005 ein deutsches national höchst umjubeltes Frauenkabarett-Duo, bestehend aus Stephanie Überall und Gerburg Jahnke). Karten für dieses Comedy-Spektakel gibt es ab 13. August bei Sabine Witzel-Bäthke, Dorfstraße 23, und Klatt-Reisen, dann bereits im neuen Domizil Dorfstraße 62d. Angeboten werden für überschaubare 6 € zwei knackige 45-Minuten-Auftritte um 15.30 Uhr und um 16.30 Uhr.
Zum Auftritt von Andreas Steinhaus abends um 19 Uhr: Wenn der versierte Musikunterhalter seine Anlage hoch fährt, ist innerhalb kürzester Zeit die Tanzfläche und das Location-Umfeld mit Menschen gefüllt. Andreas Steinhaus versteht es wie kaum ein zweiter die aktuellen Musik-Trends zu Gehör zu bringen. Die Gäste können sich wieder auf einen bewegten und langen Abend freuen.
Selbstverständlich ist auf dem Fest für viel Kurzweil gesorgt – Jung und Nicht-mehr-ganz-so-Jung werden zu gleichen Teilen verwöhnt. So gibt es einen Surf-Simulator, mithin ein Wellenreiten für Jedermann. Es muss ja nicht immer Bullriding sein! Viel Bewegung verspricht auch die Demonstration der Freiwilligen Feuerwehr Rumeln-Kaldenhausen. Die stets gern gesehenen und beliebten Lebensretter werden wieder so manchen (lehrreichen) Spaß vorbereitet haben. Ob Kinder wieder an die Spritze dürfen? Weitere Stände hier wie dort werden das Bild abrunden.
Ein kleiner Blick auf das „Versorgungsprogramm“: Hier findet das junge Schleckermaul einen Zuckerwatte-Stand und dort Tante Minchen mit Onkel Hugo die beliebte Kaffee-und-Kuchen-Tafel des Fördervereins „Mädchen- und Frauenfußball beim MSV Duisburg“. Dass der Runde Tisch einen attraktiven Wein-Prosecco-Stand betreibt, ein Cocktail-Wagen karibisches Flair verbreitet und natürlich genügend Liter Gerstensaft aus den Hähnen strömen ist ebenso klar wie die Tatsache, dass es Herzhaftes zu beißen gibt. „Pute, Keule, Currywurst, nimm zu Dir vor großem Durst!“ sagt lachend Fest-Gastronom Lothar Möbius.
„Drücker-Methoden“ und „arglistige Täuschung“
Verfasst am: 2014-07-12 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Archiv
Zorn über das „Defi“-Engagement einer Berliner Firma in Rumeln-Kaldenhausen
Das Anliegen macht absolut Sinn: „Hallo, hier ist das AEG. Wir bitten Sie, zur Rettung von Menschenleben ein Zeichen zu setzen. Sie inserieren auf einer Werbetafel, dafür bekommt die Schule einen Defibrillator.“
Wer weiß, dass ein Defibrillator (ein Schockgeber, der durch gezielte Stromstöße lebensrettend den normalen Herzrhythmus wiederherstellt) auch in öffentlichen Gebäuden für eine Anwendung durch Laien platziert wird, ist sogleich überzeugt.
Schulen und Vereine mit solchen Geräten auszustatten hatten sich deshalb 2011 die Stadtwerke Duisburg auf die Fahnen geschrieben. „DefiDU“ nannten sie die Aktion und montierten die Lebensretter an vielen Stellen im Stadtgebiet – Kostenpunkt pro Gerät: knapp 700 €.
Zufällig zeitgleich meldete sich eine Firma „DefiMED“ aus Berlin bei Rumeln-Kaldenhausener Betrieben, zwölf Geschäfte erklärten sich für einen Werbevertrag über drei Jahre bereit, Tafel und Gerät wurden in der „Schulstraße“ installiert. Dass sich die eine oder andere Firma über den Tisch gezogen fühlte, war das eine. Das andere ist, dass jetzt, drei Jahre später – also nach Ablauf des Werbezeitraums – erneut für den gleichen (!) Standort akquiriert wurde. Diesmal sind es 18 Betriebe, die bis zu drei Jahre gebunden sind an einen Vertrag, der alles andere als koscher ist:
Akquiriert wird im Namen der Schule, Rektor Karl-Heinz Weber indes sagt, das da mal 2011 was war – er seitdem nichts mehr mit der Aktion zu tun habe.
Nun, das Gerät kostet keine 1000 €, jeder der bis dato 30 Betriebe (12/18) hat aber 1000 € an Werbegeld = 30.000 € gezeichnet. So gesehen hätten mit diesem Umsatz mindestens 30 „Defis“ angeschafft werden können. Egal wie man es wendet oder dreht: Die Akquise ist allein unter diesem Blickwinkel gesehen sehr fragwürdig. Da hilft auch nicht die Einlassung, dass die Firma das neue Geld (18.000 €?) für die Wartung des Gerätes braucht!
Jedem Betrieb wurde zudem eine andere Version erzählt, warum und weshalb dessen Engagement so wichtig sei. Bei den Firmen breitet sich immer mehr Wut über diese „Drücker-Methoden“ aus. Dass die Stadt und die Schule von diesen maßlos überhöhten „Sponsor-Abgaben“ und der wiederholt „arglistigen Täuschung“ nichts gewusst haben, okay. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass man mit 30.000 € Rumeln-Kaldenhausen flächendeckend mit „Defis“ hätte ausstatten können…
Zu den Bildern:
Der Defibrillator in Aktion - dieser handliche Schockgeber ist auch von einem Laien sicher zu bedienen.
Das Gerät an der Wand - im Ernstfall lebensrettend.
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