Fritz Moldenhauer – ein Leben für den Baum!
Verfasst am: 2021-06-04 • Autor: Ferdi Seidelt
Zur Jahrtausendwende rief der Bund Deutscher Baumschulen mit ihrem Präsidenten Fritz Moldenhauer bundesweit auf, in möglichst jeder Stadt eine Baum-Allee anzulegen. In Duisburg waren es ein Dutzend Bürger und die örtliche Politik aus Rumeln-Kaldenhausen, die diesem Appell folgten. Entlang der Straße „Am Westrich“ entstand so eine Pflanzreihe junger Eschen, heute stehen hier stattliche Bäume. Die Zimmerei Günter Rentzsch & Sohn spendierte zur Erinnerung 2001 eine stattliche Schautafel-Stellage nebst schützendem Dach.
Mit der Zeit verblasste die Gedenktafel und die Lasur verabschiedete sich aus dem rustikalen Gebälk. Und wo die Nichtpflege augenscheinlich wird landen auch schon einmal Papieraufkleber und Schmierereien auf dem Gewerk. Das indes war nichts für den Vorstand des Runden Tisches, der die Erneuerung und inhaltliche Ergänzung der Lehrtafel sowie die Sanierung der Ständeranlage auf die Agenda 2021 setzte. Die Tafel kreierte sogleich Grafiker Thomas Michels, die Lasur steuerte bei Sabine Bongartz und Runder Tisch-Vize Melanie Moldenhauer griff zu Schmirgelpapier, Schleifklotz und Pinsel.
Jetzt übergab der Runde Tisch die runderneuerte Anlage der Öffentlichkeit. Fritz Moldenhauer, vom Baumschulverband mittlerweile zum Ehrenpräsidenten berufen, fand die Ausführung „optimal“ und das Engagement „wunderbar“. So wünscht sich der 88jährige Baum-Förderer, dass die Kaldenhausener Allee-Idee noch möglichst viele Nachahmer findet. Damit wäre eine persönliche Scharte der ganz besonderen Art ein wenig ausgeglichen. Denn Moldenhauer hatte mit dafür gesorgt, dass Duisburg zu Beginn des Jahrtausends mit der Ausrichtung der Bundesgartenschau 2011 beauftragt wurde, aber nach langem Hin und Her 2003 die Zusage sang- und klanglos wieder zurückzog.
Wissenswert: Ohne die Baumschulbetriebe wären wir heute vielerorts gar nicht mehr in der Lage, unsere Städte und Dörfer, unsere Parks und Wälder ausreichend und wirkungsvoll mit Gehölzen zu versorgen. In unseren Städten bedeutet dies nicht nur eine quantitativ angemessene Ausstattung mit Bäumen, sondern auch eine qualitativ hochwertige. Das quantitative springt schnell ins Auge: Wie viele Straßenbäume fehlen, sieht man an den zahllosen leeren Baumscheiben, die allerhöchstens mit Baumstümpfen besetzt sind. Oft fehlt schlicht das Geld, um Bäume nach zu pflanzen. Deswegen ist das hohe bürgerschaftliche Engagement, bei denen die Einwohner selbst für Bäume spenden, sie teilweise sogar eigenhändig versorgen, ganz besonders wertzuschätzen.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Die Sanierung ist geschafft, der Ideengeber hoch zufrieden. Unser Bild zeigt den Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Baumschulen, Fritz Moldenhauer, und Schwiegertochter Melanie Moldenhauer (Foto: Ferdi Seidelt).
2 – Dieser Tafeltext verdeutlicht zum einen die großartige Millenniumallee-Aktion der Bürgerschaft anno 2001 und nennt wichtige Fakten, warum der Baum für die Menschheit so unendlich wichtig ist (Repro: Ferdi Seidelt).
Hermann Filor – der Fitness-Pionier
Verfasst am: 2021-05-18 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt, Hermann Filor, Ilse Griese
Er, Hermann Filor, ist 71 Jahre alt und gilt als Pionier der Branche, 43 Jahre führte er sein Fitness-Studio. Jetzt hat er fertig – und dabei „Glück im Unglück“. Denn mit Klaus Hartmann (50) hockt ein Mann in den Startlöchern, der die erfolgreiche Geschichte des Betriebs fortschreiben wird.
Nun, in den 70er Jahren erlebte die Trimm-dich-Bewegung einen Boom. Es war der 1. April 1978, als der knapp 28 Jahre alte Modellathlet Hermann Filor den ewig-jungen Wunsch nach Wohlbefinden zum Beruf machte: Er eröffnete an der Düsseldorfer Straße in Kaldenhausen ein Fitness-Studio. Was der gelernte Industriemechaniker und „Mr. Krefeld“ (1973) von Beginn an berücksichtigte: Fitness hat für jeden eine andere Bedeutung. Für die einen ist es der optimale Ausgleich zum Beruf, für den anderen notwendiger Bestandteil, um gesund und vital durchs Leben zu gehen. Und für andere wieder ist es mehr als ein Hobby, es ist eine Lebenseinstellung. Anders ausgedrückt: Körperstyling, Muskelaufbau, Gewichtsreduktion, Krafttraining, Kardioübungen oder Rückenfitness sind die unterschiedlichen Themen, mit denen sich „Mr. Spannkraft“ immer wieder neu auseinandersetzt.
Der expandierende Betrieb wechselte 1988 in die leerstehende Kirchfeldschule, wo „Filor“ im Laufe eines Vierteljahrhunderts zu einer sozialen Institution wurde. Besonders gut kam im Ort seine zupackende Jugendarbeit an. So mancher Schlingel und Rabauke ließ sich von der familiären, freundschaftlichen und offenen Atmosphäre infizieren. Filor gab den jungen Leuten ausreichend Raum, sich sportlich auszuprobieren. Ein weiterer Schritt war die Zusammenarbeit mit dem Einstein-Gymnasium. Moderne Richtlinien eröffneten den Sportlehrern die Möglichkeit, ihren Unterricht auch einmal in einem Fitness-Studio durchzuführen – eine in Rumeln-Kaldenhausen mittlerweile seit fast 20 Jahren blendend funktionierende Win-Win-Situation.
2013 stand Filor vor einer nicht einfachen Entscheidung. Die Kirchfeldschule wurde abgerissen. Filor war 63. Die Frage: „Rente oder Neustart an anderer Stelle?“ Da war es ein glücklicher Umstand, dass Bauverein Rheinhausen-Chef Volker Seemann, selbst ein passionierter Kaldenhausener, das Ladenlokal an der Wagnerstraße in Rumeln anbieten konnte - Schlecker hatte dort einige Monate zuvor fertig. Filor siedelte das kultige Institut samt seiner 200 Mitglieder aus – und weiter ging es.
Jetzt, im Mai 2021, blickt das Original auf „43 Jahre“ und hat das Miteinander im besten Einvernehmen auf Klaus Hartmann übertragen. Während die Pandemie die offizielle Übergabe nach wie vor ausbremst, wurde und wird hinter verschlossenen Türen fleißig gewerkelt. „Mr. Graffiti“ war bereits da und hat eine gelungene Hommage an die Filor-Ära hinterlassen. In dieser Woche legen die Handwerker von Vermieter Bauverein Rheinhausen los und erneuern den kompletten Sanitärbereich. Jetzt warten alle auf das erlösende Wort von Klaus Hartmann: „Weiter geht’s, Männer!“
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
0 – 1978 an der Düsseldorfer Straße: Ebenerdig und im Dachgeschoss hatte Bodybuilder Hermann Filor seine Fitness-Geräte aufgebaut – irgendwie schaut's aus wie eine „Muckibude“ (Foto: Hermann Filor).
1 – Die Fitness-Kooperation zwischen Hermann Filor (links) und dem Albert-Einstein-Gymnasium (hinten 2. vl Diplom-Sportlehrer Alfons Reichl) besteht seit mittlerweile fast 20 Jahren (Repro: Ferdi Seidelt).
2 – Hermann Filor und Klaus Hartmann sind die Gesichter des Fitness-Studios im Delta-Haus an der Wagnerstraße 8. Beide warten voller Vorfreude auf den Tag der öffentlichen Staffelstab-Übergabe (Foto: Ilse Griese).
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