20 Jahre - der lange Weg einer Millennium-Allee...
Verfasst am: 2021-02-26 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Andrea Beverungen, Fritz Kress, Ferdi Seidelt
Der Titel „Allee des Jahres“ wird alljährlich vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der Alleenschutzgemeinschaft, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Alleenstraße vergeben, um auf die Bedrohung dieses Landschaftstyps hinzuweisen.
Bereits 1900 formulierte es Christian Morgenstern prosaisch: „Ich liebe die geraden Alleen, mit ihrer stolzen Flucht; ich meine sie münden zu sehen in blauer Himmelsbucht.“ 2000 hatte der Deutsche Städte- und Gemeindebund in Zusammenarbeit mit dem Bund Deutscher Baumschulen die Idee zur Pflanzaktion „Jahrtausend-Alleen für Bürger und Umwelt“.
In und für Duisburg waren es auf Initiative von Fritz Moldenhauer Einzelpersonen, Betriebe, Vereine und Verbände aus Rumeln-Kaldenhausen, die am Westrich, zwischen Darwinstraße und Spielplatz, entsprechend zu Werke gingen. Bewusst wurden im März 2001, also heute vor 20 Jahren, junge Eschen („Baum des Jahres 2001“) gepflanzt, eine Gedenktafel-Enthüllung im Juli 2001 rundete die Aktion ab. Mit den Jahren haben sich die Nachwuchs-Eschen, die zu den höchsten mitteleuropäischen Laubbäumen zählen und bis zu 250 Jahre alt werden können, prächtig entwickelt – die kräftigste hat bereits einen Stammumfang von 120 Zentimetern.
Ist die Westrich-Baumreihe die einzige Allee in Rumeln-Kaldenhausen? Mitnichten! Im Alleen-Kataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen sind mit Am Volkesberg, Friedhofallee, Friemersheimer Straße, Haus Kaldenhausen, Rathausallee und Rumelner Straße sechs wertvolle Rumeln-Kaldenhausener Baumstraßen eingetragen. Unlängst wurden im Rahmen der Kataster-Vorstellung noch zur Eintragung vorgeschlagen eben die Baumreihe Am Westrich, aber auch die der Giesenfeldstraße (Teil), Kirschenallee, Moerser Straße (Teil) und Am Volkesberg (Zufahrt zur ehemaligen Zeche).
Alleen sind unter landschaftsästhetischen Gesichtspunkten immer eine Bereicherung. Sie sind ein wertvoller Bestandteil unserer Kulturlandschaft und tragen wesentlich zu einem harmonischen Landschaftsbild bei. Sie besitzen eine hohe Bedeutung für die Erholung und sind ein wesentlicher Bestandteil einer lebenswerten Umwelt. Vor allem in Städten tragen Bäume darüber hinaus zu einem spürbaren Wohlbefinden der Menschen bei, indem sie über Beschattung und Staubbindung die kleinklimatischen Verhältnisse in ihrer Umgebung nachhaltig verbessern. Durch das teilweise hohe Alter der Bäume besitzen Alleen auch einen besonderen ökologischen Wert.
Alleen sind ein Stück Heimat, steigern die Lebensqualität der Menschen, bieten vielen Tieren und Pflanzen Unterschlupf, filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft und produzieren Sauerstoff.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Vor 20 Jahren, im März 2001, pflanzten engagierte Bürger und Bürgerinnen entlang des Westrichs, zwischen Darwinstraße und Spielplatz, Baum um Baum und ergänzten so den lückenhaften Bestand - die Westrich-Allee nahm Form an. Foto: Fritz Kress
2 – Um an die Jahrtausendallee-Aktion zu erinnern, wurde im Juli 2001 diese staatliche Tafel enthüllt. Unser Bild zeigt Ideengeber Fritz Moldenhauer (rechts) und die Spender des Ständerwerks, die Zimmerleute Günter (mitte) und Frank Rentzsch. Foto: Fritz Kress
3 – Recht stattlich präsentieren sich die Bäume am Westrich, doch gesetzlich geschützt als Allee-Pflanzen sind sie noch nicht. Dafür müssten sie ins Alleen-Kataster des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Foto Ferdi Seidelt
4 – Wie wertvoll eine Allee sein kann, zeigt diese Roßkastanien-Linden-Parade in Marsberg im Hochsauerlandkreis. Die uralten Baumreihen belegten bei der BUND-Aktion „Allee des Jahres 2020“ zu recht den zweiten Platz. Foto: Andrea Beverungen
5 - Diese Formationen machen die Rumelner Straße zu einer besonders schönen und geschützten Baumallee. Wer sie an einem heißen Sommertag „unterwandert“ oder beradelt, weiß wie spannend Schatten sein kann. Foto Ferdi Seidelt
6 – Noch ein Beispiel aus Rumeln-Kaldenhausen: An der Friedhofallee gibt es auch eine Baumallee – hier müssten indes noch einige Ergänzungspflanzungen vorgenommen werden, insbesondere im südlichen Teil. - Foto Ferdi Seidelt
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Kaldenhausen und Laudage – das passt!
Verfasst am: 2021-02-02 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Der Anruf des Edeka-Managements ist ein Glücksfall. „Wir können Ihnen in Kaldenhausen, also in unmittelbarer Nähe Ihres Wohnortes, einen Laden anbieten.“ Stefan Laudage überlegt, dann steht seine Entscheidung fest: Das Laden-Pärchen in LEV-Hitdorf und LEV-Rheindorf wird nach 25 Jahren aufgegeben, der Betrieb in DU-Kaldenhausen mit Freuden angenommen. Der gelernte, in Rheinhausen geborene Kapellener, und seine aus Schwafheim stammende Gattin wohnen in Traar – nun ist der Arbeitsplatz mit dem Fahrrad zu erreichen, tschüss nervende Autobahn sechs mal die Woche!
Wenn fortan der Tag auch nicht mehr als 24 Stunden hat, die Termine in der Lebensmittelbranche sind so oder so nicht ohne. Ab 5.30 Uhr sind die Frische-Bereiche vorzubereiten, gegen 6 Uhr werden die Regale gecheckt, um 7 Uhr geht es los. Zu dieser Zeit wird der Chef besonders gebraucht – Stefan Laudage ist als Inhaber nicht nur dabei, sondern mittendrin. Um 21 Uhr ist Ladenschluss, gegen 21.30 Uhr sind alle „Nacharbeiten“ erledigt – der nächste Tag steht an.
Im Dorf wurde lange Zeit das ab 1957 geltende „Gesetz über den Ladenschluss“ mit „werktags 9 bis 13 und 15 bis 18.30, samstags bis 13 Uhr“, also mit 41,5 Stunden Dienst am Kunden gelebt. Edeka Laudage ist heute mit 84 Stunden dabei, der Betrieb braucht zwei komplette Schichten. Auf 1150 qm Verkaufsfläche können bis zu 20.000 Artikel feilgeboten werden – das leisten ein ausgeklügeltes System an Waren-Logistik und 40 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr noch: Edeka, der Vollversorger, ist „der“ Treff-Mittelpunkt des Ortes – das bedeutet im Gegenzug immer auch Verantwortung und Streben nach Verbesserung.
So wurde die Fleischtheke personell verstärkt und ein regionaler Fleischlieferant an Bord geholt. Ebenfalls aus der Umgebung sind Kartoffeln, Eier, Obst und Gemüse, sogar Honig aus Rumeln-Kaldenhausen wartet in den Regalen auf Käufer. „Frische“ ist bei Edeka kein Fremdwort, täglich wird geliefert, für alle anderen Waren fährt das Fahrzeug dreimal die Woche auf den Hof. Stichwort Verfügbarkeit: Stefan Laudage legt Wert daraus, dass Sonderangebote grundsätzlich bis Samstag erhältlich sind.
Gerne verweist der 51jährige auf das GEPA-Regal. Von der Fair-Trade-Company sind etliche Produkte erhältlich, der Schwerpunkt liegt auf Kaffee und Schokolade. Die „Bio“-Linie ist allerorten zu finden, bei Obst und Gemüse, aber auch im Kühl- und Tiefkühlbereich wird der „Öko“ fündig. Zudem können auch gluten- oder laktosefreie Lebensmittel erworben werden – ein Vollversorger eben!
Anfang März werden für einen überschaubaren Zeitraum die Handwerker das Sagen haben. Laudage macht Nägel mit Köpfen: Die Abteilung Obst/Gemüse wird merklich umgebaut, das Regalsystem ausgetauscht, das Licht modifiziert. Die Fassaden und Werbeanlagen, vorne und hinten, werden ebenfalls den frischen Wind und kreativen Geist der neuen Führung betonen. Wer von alledem in den nächsten Wochen nicht viel sehen wird, da er Corona-bedingt lieber daheim bleibt, auch an den denkt Laudage. Er bietet, momentan noch kostenfrei, einen Lieferdienst an: Ware im Prospekt aussuchen, anrufen, eventuell weitere Wünsche äußern, Termin vereinbaren, fertig. Service pur.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Der „klassische“ Haupteingang an der Düsseldorfer Straße verkündet seit den 60er Jahren: Hier ist der Treff-Mittelpunkt von Kaldenhausen (Foto Ferdi Seidelt).
2 - Stefan Laudage checkt die Obst- und Gemüseabteilung. Besonders liegt ihm das von Edeka propagierte Frische-Versprechen am Herzen (Foto Ferdi Seidelt).
3 - Artikel wie Sand am Meer – ein Discounter kann an Sortimentstiefe und -breite nie das leisten, was ein Vollsortimenter wie Edeka bietet (Foto Ferdi Seidelt).
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