Bäckerei Wiedemann – 60 Jahre nur das Beste!

Verfasst am: 2020-11-13  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Bäckerei Wiedemann – 60 Jahre nur das Beste!Bäckerei Wiedemann – 60 Jahre nur das Beste!

1960! Was für ein Jahr! US-Präsident John F. Kennedy läutet eine neue Ära ein. In Afrika bekommen 18 Kolonien ihre Unabhängigkeit. Erster Auftritt der Beatles auf der Reeperbahn. Armin Hary läuft die 100 m in 10,0 Sekunden. Die UdSSR wird Fußball-Europameister. In Rumeln-Kaldenhausen gründet sich der Angelsportverein „Gut Biss“ und Hans Wiedemann backt seine ersten eigenen Brötchen.
Wiedemann – wir sind beim Thema! Damit Hans Wiedemann seine „Bäckerei/Konditorei“ in der Buchenstraße starten kann, spendiert Heinrich Theisen seinem Schwiegersohn in spe eine Teig-Maschine. Der wiederum veräußert seinen Motorroller, um Backzutaten zu kaufen. Im „Wochen-Werbe-Kurier für Industrie, Handel, Gewerbe, Private und Vereine in Rumeln-Kaldenhausen, Mühlenberg, Schwafheim, Kapellen und Vennikel“ geben Hans Wiedemann und Anneliese Theisen die Eröffnung ihres Betriebes zum 16. November 1960 bekannt.
„Bestellungen von Brot, Backwaren aller Art, Torten, bunte Platten, Schlagsahne usw.“ würden prompt ausgeführt und frei Haus geliefert. Recht schnell sind der Opel Kadett Kombi und der Opel Blitz in den Straßen bekannt – aber auch die Backstube in der Buchenstraße verfehlt ihre Wirkung nicht. Legendär die Sahneschnitten am Sonntag – die Kunden bilden eine Schlange bis vorne zur Straße.
Der erste Lehrling kommt aus der Kaldenhausener „Polensiedlung“, die erste Verkäuferin, auch heute noch dem Unternehmen verbunden, badet Klein-Peter, Sohn von Hans und Anneliese Wiedemann. Unverzichtbar später die beiden VW-Busse, die vor den Krupp'schen Werkstoren die Arbeiter mit Steinofenbrot versorgen. 1972 steht so ein erster Mehlsilo auf dem Hof, 1976 wird der erste Marktwagen angeschafft (Rumeln-Kaldenhausen, Bergheim, Friemersheim, heute auch Neukirchen-Vluyn, Krefeld, Duisburg) und 1978 das Ladenlokal Buchenstraße 30/32 eröffnet.
„Die beste Entscheidung meiner Eltern war 1980 die Übernahme der Bäckerei Jakob Billen an der Düsseldorfer Straße 96“, schwärmt Peter Wiedemann. Bemerkenswert: Zu dieser Zeit „regiert“ in Rumeln die Bäckerei Gerd Hudasch, in Kaldenhausen hat Wiedemann das Sagen - Punkt! Am Rande: Wenn heute Backwaren in allen möglichen Geschäften angeboten werden, so sind Wiedemann in Kaldenhausen und Schwietz in Hochemmerich die beiden letzten Bäcker traditioneller Art im Stadtbezirk Rheinhausen (!).
1998 übergeben Hans und Anneliese Wiedemann das Unternehmen an Sohn Peter und Schwiegertochter Petra (geb. Blomenkamp). Mit den Jahren etablieren sich immer mehr Außer-Haus-Aktivitäten - Metzger Menges, Heinen, der Fisch-Caterer Mehrholz schwören genau so auf Wiedemann-Brötchen wie Oliver Heck, dessen kultige Hamburger dadurch besonders gut munden. Altenheim-Küchen, Schul-Cafés, Beerdigungstafeln, Gemeindefeste, aber auch die von Petra Wiedemann wunderschön verzierten Torten für Taufe und Hochzeit lassen keine Langeweile aufkommen. 2010 werden die beiden Ladenlokale um attraktive Klein-Cafés für Imbiss, Frühstück, Snack und Kuchen aufgewertet.
Das Licht in der Backstube geht um 2 Uhr an, von Freitag auf Samstag bereits nach Mitternacht, tags drauf „ist Luxus“ - 4 Uhr reichen, es kommt ja „nur“ der Sonntag. Bäcker ist erkennbar nicht nur Zuckerschlecken, 14 Stunden am Tag sind für Peter Wiedemann normal. Insgesamt beschäftigt sind 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zum 60. Geburtstag hat sich die Brot- und Feinbäckerei etwas Besonderes einfallen lassen. In der Feierwoche, mithin ab 16. November, gibt es eine Jubiläumstüte, in der für keine 5 € ein 500-g-Mühlenlaib, ein Weckmann, zwei normale und zwei Körnerbrötchen stecken.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Die Anzeige nennt als Bestell-Filiale „Düsseldorfer Straße 58“ - hier befand sich „Milch Theisen“. Deutlich wird, dass Schwiegersohn Hans und Tochter Anneliese daran im besten Sinne des Wortes „schuld“ waren.
2 - Petra, Anneliese und Peter Wiedemann im Jubiläumsjahr 2020. Sie und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen für herausragendes Handwerk und kundigen Verkauf im Brot- und Kuchenbereich.
3 - Die Verbundenheit zu „ihrem“ Kaldenhausen beweist die Bäckerei Wiedemann immer wieder neu. Unser Zeitungsausschnitt aus den 60er Jahren zeigt eine vorweihnachtliche Weckmann-Aktion in der „Polensiedlung“.
4 - Bäckermeister Peter Wiedemann und Mitarbeiterin Kristina Erlbeck legen frisch gebackenes Brot nach. Leckere Backwaren und freundliche Bedienung werden auch in Corona-Zeiten sehr geschätzt.

Bäckerei Wiedemann - 60 Jahre nur das Beste! Bäckerei Wiedemann - 60 Jahre nur das Beste!

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Leuchtende Kinderaugen – hier wie dort!

Verfasst am: 2020-11-09  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Leuchtende Kinderaugen – hier wie dort!Leuchtende Kinderaugen – hier wie dort!Leuchtende Kinderaugen – hier wie dort!

Ohne Rücksicht auf Verluste mäht die Corona-Pandemie alle Veranstaltungen in Rumeln-Kaldenhausen nieder. Auch die Events des Runden Tisches. Seefest, Sommerparty und Weihnachtsmarkt - keine Chance! Programm-Perlen wie die 2009 von Iris Schulz geschaffene Aktion „Leuchtende Kinderaugen“ bleiben auf der Strecke. Wirklich? Nein, sagt Janine Peerebooms, wenn in diesem Jahr die Kinder schon nicht vom Nikolaus beschenkt werden dürfen, dann könnten doch zumindest die Kinder der Tafeln Duisburg und Moers etwas davon haben.
Wir erinnern uns! Iris Schulz, die Kosmetikerin aus Kaldenhausen: „Es ist schade, dass Spielzeug, aus dem Kinder herausgewachsen sind, entweder in irgendeinem Karton landet oder in die Mülltonne gekloppt wird. Sehr oft ist es fast neuwertig, auf jeden Fall aber noch voll einsatzfähig. Schön, wenn das Spielzeug erneut ein Kind glücklich macht.“ Ihr Plan: „Ausgebrauchte“ Autos, Baukästen, Bücher, Computer-Spiele, Puppen, Puzzles, Rennbahnen, Ritterburgen und Stofftiere werden von den „abgebenden“ Familien hübsch verpackt und mit einer Zahl gekennzeichnet. So wird vermieden, dass ein Spielzeug für einen Zweijährigen an ein Vorschulkind ausgegeben wird.
Elf Jahre lang wurden die Präsente während des Weihnachtsmarktes und im Rahmen des Nikolaus-Besuchs an die Kinder ausgegeben. Da sich die Familien immer großzügiger zeigten gingen in den letzten Jahren auch viele, viele Geschenke an die Tafeln in Duisburg und Moers. An diese Tradition wollen die Engel Rosi (Eggert), Heike (Kawohl), Karin (Kossek), Uschi (Huber), Jeany (Peerebooms) und Iris (Schulz) anknüpfen und im Corona-Jahr zumindest die Kinder hilfsbedürftiger Familien beschenken.
Deshalb der Aufruf: Spielzeug übrig, Kind zu groß? Die (nett verpackten) Gaben bitte in der Apotheke Am Geistfeld (Rathausallee 12), bei Optik Krasser (Düsseldorfer Straße 111), im Kosmetikstudio Pretty Wo&Men (Buchenstraße 28), bei Optik Peerebooms (Dorfstraße 63) und Beate Klatt Reisen (Dorfstraße 62 d), abgeben.
Apropos Klatt Reisen: Bis zum 23. November werden im Schaufenster des Reisebüros Sankt-Martin-Laternen zu bewundern sein. Beate Klatt: „Da es keine Martinszüge gibt, können zumindest so die gebastelten Laternen von den Menschen bewundert werden. Sowohl der katholische als auch der evangelische Kindergarten beteiligen sich und sind von der Idee begeistert. Sollten die Kinder mehr ihrer Werke bringen als wir ausstellen können, sind die umliegenden Geschäfte bereit, ebenfalls Laternen aufzuhängen.“
Und noch eine schöne Idee. Unter dem Motto „Wir helfen uns gegenseitig“ wird das zweite Schaufenster des Reisebüros vom „Rumelner Blumenkorb“ (Delta-Haus, Wagnerstraße) dekoriert. „Alle ausgestellten Artikel sind bei uns käuflich zu erwerben. Über die Unterstützung der Bürger und den Einkauf im Ort freuen wir uns“, erläutert Beate Klatt.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Hier die Engel, dort die Kinder! Die Idee, nicht mehr gebrauchtes, sehr oft aber noch gut erhaltenes Spielzeug einzusammeln, um es Kindern zu geben, die daran ihre helle Freude haben, ist einfach fantastisch.
2 - Die Auswahl ist groß, doch was steckt „hinter“ dem bunten Papier? Für viele Kinder bedürftiger Familien werden die liebevoll verpackten Geschenke Freude bedeuten. Freude, die es sonst nicht geben dürfte.
3 - Die Aktion von Beate Klatt und den konfessionellen Kindergärten dürfte so manches Herz hüpfen lassen. Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge, die dafür sorgen, dass das Gemeinwesen noch besser wird.



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