Vortrag „Bauern in Kaldenhausen und Rumeln“!
Verfasst am: 2019-08-27 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Archiv
Wenn es jemanden in Rumeln-Kaldenhausen gibt, der alles, aber auch wirklich alles über Rumeln und Kaldenhausen weiß und darüber atemberaubend kurzweilig erzählen kann - dann ist es Heinz Billen.
Gerne wird der Historiker, Heraldiker und Heimatfreund eingeladen, um hieb- und stichfeste Aussagen zu einem ganz bestimmten Thema zu machen. Für den „Runden Tisch Rumeln-Kaldenhausen“ ist es eine große Freude, in lockeren Abständen „Heimat-Gespräche“ mit Heinz Billen anbieten zu können. Ort des Geschehens ist das Rumelner Kulturspielhaus, das selbst eine bewegte Geschichte hat (Tanzsaal, Turnhalle, Parteizentrale, Kino, Gewerbebetrieb), doch das ist eine eigene Geschichte.
Gleich der Erstling im März 2018 zum Thema „Die innere und äußere Grenzziehung von Rumeln-Kaldenhausen“ ging durch die Decke, ein Zusatzabend musste die überbordende Nachfrage „bändigen“. Im Rahmen der Festwoche Steinkohle „Wir sagen Danke!“ im August 2018 referierte Billen über „Bergbau in Rumeln-Kaldenhausen, Schacht Rumeln 1937 bis 1973“.
Auch in diesem Jahr werden zwei Themen „beackert“. Ein erster „Feierabendbier-Termin“ steigt am Mittwoch, 4. September, 19 bis 21.30 Uhr, im Kulturspielhaus, Dorfstraße 19a. Dann geht es um die ehemaligen und auch noch bestehenden Bauern- und Gutshöfe, die die Dörfer Kaldenhausen und Rumeln insbesondere prägten. Aufgelockert wird der Vortrag von historischem Bild- und Kartenmaterial.
Heinz Billen: „Begleiten Sie mich auf meiner Zeitreise durch die Bauernorte Kaldenhausen und Rumeln. Da gab es eine Phase der Leibeigenschaft, die dann ein freies Bauerntum in der Dorfgemeinschaft wurde. Ich berichte vom Alltag, von der Arbeit auf dem Hof und den Feldern. Ich zeige auf Höfe, Häuser, Scheunen, Backhäuser und insbesondere auf die Rumelner Mühle im Weiler Hochfeld, die als damals größte Turmwindmühle schnell zum Wahrzeichen von 'Rumolohon' wurde und im 19. Jahrhundert genossenschaftlich betrieben wurde.“
Der Eintritt in Höhe von fünf Euro kommt der kulturellen Arbeit des Kulturtreffs Alte Dorfschule Rumeln zugute. Tickets gibt es in der Freien Musikschule Rosenberger-Pügner, bei Klatt Reisen, in der Apotheke am Geistfeld und bei Optik Peerebooms. Ein Abend für alle, die mehr über ihren Heimatort wissen möchten.
Um einmal zu verdeutlichen, wie intensiv unser Doppel-Ort von der Landwirtschaft geprägt wurde, eine kleine, gut gemeinte, wohl aber nicht vollständige Auswahl an Bauernhöfen (alphabetisch sortiert): Benger (Stemes)/Düsseldorfer Straße, Benger/Bruchweg, Berns/Moerser Straße, Bösch/Böschhof, Bonert/Ackerstraße, Bringsken/Auf dem Hastert, Bruckschen/Rheinhausener Straße, Damschen/Moerser Straße, de Vries/ Hochfeldstraße, Dimmers/Sittardweg, Franzen/Kapellener Straße, Gerhards/Traarer Straße, Görtz/Düsseldorfer Straße, Götzen/Friemersheimer Straße, Gohres/Dorfstraße, Großterlinden/Dorfstraße, Grotepaß/Aubruchsgraben, Halfmann/Dorfstraße, Heckmann-Peter, -Dietz/Dorfstraße, Heckschen/Friemersheimer Straße, Höfels/Moerser Straße, Höffkes/Traarer Straße, Hülsen (Röltgen)/Rheinhausener Straße, Hülsen (Ten Needen)/Dorfstraße, Hülsen/Ziegeleistraße, Kroppen/Leutfeldstraße, Krüsmann/Volkesberg, Kruken/Rheinhausener Straße, Kuckes (Hostermann)/Düsseldorfer Straße, Kuckes (Kampen)/Dorfstraße, Küpper/Sittardweg, Liesen-Rühland/Moerser Straße, Lohbeck/Feldstraße, Luhnen/Düsseldorfer Straße, Mörters/Dorfstraße, Olefs/Dorfstraße, Opgenort/Düsseldorfer Straße, Otten/Düsseldorfer Straße, Paschmann/Dorfstraße, Passmann/Friemersheimer Straße, Passmann/Friemersheimer Straße, Prüssmann/Aubruchsgraben, Roßmann/Aubruchsgraben, Samanns/Dorfstraße, Sauels/Traarer Straße, Schneider/Düsseldorfer Straße, Schrapers/Dorfstraße, Schreiber/Schwafheimer Straße, Schroer-Arnold/Moerser Straße, Schroer-Peter/Kapellener Straße, Schroers/Dorfstraße, Schrooten-Gerd/ Leutfeldstraße, Schrooten-Lehnhoff/Schwafheimer Straße, Schüren/Aubruchsgraben, Schüren/Dorfstraße, Schüren-Hinkelmann, zuvor Schüren, Schrooten, Daniels/Dorfstraße, Schürmann/Karrenweg, Sührig (Gohres)/Düsseldorfer Straße, Schwarz/Friemersheimer Straße, Vaasen/Dorfstraße; Vom Eyser/Potmannstraße, Westerfeld/Sittardweg und Wassenberg (Preuth, von Nyvenheim, Steinbrink)/Giesenfeldstraße
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Eine der wenigen landwirtschaftlichen Anlagen, die es heute noch in Rumeln-Kaldenhausen gibt, ist der Bauernhof Bruckschen an der Rheinhausener Straße.
2 – Der nicht aufhaltbare Strukturwandel in Rumeln-Kaldenhausen kannte kein Pardon - das Bauernhaus Damschen an der Moerser Straße wurde 1972 abgerissen.
3 – Die Gebäude des Bauernhofs Grotepaß am Aubruchsgraben zeugen von einer arbeitsreichen Vergangenheit, heute wird der Hof nicht mehr bewirtschaftet.
4 – Der überaus stattliche Bauernhof Hülsen (Röltgen) im S-Kurven-Bereich der Rheinhausener Straße fiel Anfang der 70er Jahre dem Bagger zum Opfer.
5 – Der Bauernhof Kuckes (Kampen) an der Dorfstraße hatte eine Scheune, in der später der für Rumelner Verhältnisse große Supermarkt Sonnenschein untergebracht war.
6 – Dieses Bild zeigt hinten den Bauernhof Lohbeck an der Feldstraße, vorne die Schüren-Hinkelmann-Wiese mit den Kühen, rechts hinten ist das Fördergerüst von Schacht Rumeln zu sehen.
7 – Der traditionsreiche Bauernhof Schüren-Hinkelmann (Wohnhaus) an der Dorfstraße; Sohn Erhard hat heute seinen Hof hinter Knüfelmann, Sohn Gerd ist Landwirt in Kapellen.
8 – In Rumeln gab es, am heutigen Mühlenweg, eine „anfahrbare“ Turmwindmühle. Aufgrund ihres schlechten baulichen Zustandes wurde sie 1968 gesprengt.
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HSG Ve-Ru-Ka – den nächsten Schritt machen!
Verfasst am: 2019-08-22 • Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger • Fotos: HSG Vennikel-Rumeln-Kaldenhausen
Es hatte schon etwas an sich, als die „Welt”, die zur damaligen Zeit führende Zeitung, nach dem Heimspiel-Sieg des Rumelner TV am 6. Februar 1949 gegen den späteren Deutschen Meister RSV Mülheim voller Respekt schrieb: „Wer kennt schon das kleine Dorf, das so eine Handballmannschaft hervorbringt!” Und die Rheinische Post widmete trotz des damaligen Papiermangels dem Rumelner Sensationssieg am nächsten Tag einen großen Bericht, in dem es vor Ehrerbietung nur so qualmte.
Solche und andere Großtaten waren bis 1954 im kleinen 5000 Seelen-Bauerndorf Rumeln-Kaldenhausen das absolute Nonplusultra, in der Spitze sahen auch schon einmal 3500 Handballfreunde die Spiele ihrer Werfer-Helden. Dieser Ausflug in die Vergangenheit verdeutlicht, warum die HSG VeRuKa, ein Zusammenschluss der Feldhandball-Hochburgen TV Vennikel, TV Rumeln und TV Kaldenhausen, in ihrer Entwicklung immer noch mit viel Herzblut beobachtet und unterstützt wird.
Wenn es nach den Goldenen 50er Jahren auch rapide abwärts ging mit Tiefpunkt Kreisklasse (1961), so fing sich der hiesige Handball spätestens mit der HSG, da diese ab 1971 die (noch vorhandenen) Kräfte bündelte. Irgendwie verrückt die Bilanz ab 2012! Von der Fünft- geradewegs in die Siebtklassigkeit, dann wieder hoch in die Sechste und sofort eins höher in die Fünfte, die Verbandsliga. Zeitgleich wurde die Fünfte zur Sechsten, da die Verantwortlichen zwischen Oberliga und 3. Liga noch die Regionalliga einbauten. Wie dem auch sei, der Verbandsliga-Platz 5 in der Saison 2018/2019 war dann das Beste, was dem örtlichen Handball seit den besagten Top-Zeiten gelang.
Jetzt will der Verein nächsten Schritt machen. Platz 1 bis 3 ist das ausgegebene Ziel, die Oberliga fest im Visier. Dazu hat der Verein fantastische Neuzugänge und alte Bekannte ins Team geholt. Geschäftsführer Sascha Gerlach und Trainer Helmut Menzel: „Mit dem ehemaligen französischen Nationalspieler und Bundesliga-Akteur Anthony Pistolesi sowie dem in höheren Klassen stets erfolgreichen Mirko Szymanowicz werden wir vorne und hinten stärker. Im Tor stehen der erfahrene Sebastian Brysch (Wölfe Nordrhein) und der talentierte Jungspund Niclas Staat (HSG RWO TV). Mit Domenic Gatza kehrt ein alter Bekannter zur HSG zurück. Durch die Neuzugänge konnten wir nicht nur die fünf Abgänge kompensieren, sondern den Kader qualitativ verstärken und gezielt breiter aufstellen.“ Zudem verstärkt Co-Trainer Nico Biermann das Funktionsteam.
Das Ergebnis wollen die Blau-Gelben vorstellen im Rahmen eines Familienfestes am Samstag, 31. August. Ab 13 Uhr wird vor und in der AEG-Halle Kurzweil pur geboten. In der Arena präsentiert sich die Jugend ab 13.30 Uhr (F-, D- und A-Jugend), das in die Landesliga aufgestiegene Damen-Team spielt ab 17.45 Uhr gegen Oberligist GSG Duisburg und die Menzel-Mannen testen ab 19.30 Uhr gegen den Nordrheinligisten TV Aldekerk.
„Am Rande der Bande“ steppt für Jung und Alt der Bär! Die Freiwillige Feuerwehr Rumeln-Kaldenhausen präsentiert ihre Arbeit (13 bis 15 Uhr), an anderer Stelle steigt ein Speedkick-Turnier (Wer hat den härtesten Bumms?), die Stadtwerke Duisburg haben eine Hüpfburg aufgebaut, die Sparkasse Niederrhein punktet mit dem Geschicklichkeitsspaß „Der heiße Draht“, die Knappschaft lädt an ihre T-Wall-Reaktionswand, dazu Kinderschminken, eine Cafeteria. Dagmar Hartmann von der Rumelner Dorfküche sorgt für das leibliche Wohl.
Der Clou ist jedoch die DKMS-Aktion „Wir besiegen Blutkrebs“. Von 13 bis 17.30 Uhr können sich engagierte Menschen typisieren lassen. Wie das? DKMS steht für Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Grundsätzlich kann jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahre alt ist, Stammzellspender werden. Wattestäbchen in den Mund, registrieren lassen, fertig.
Gerlach: „Als Handballverein sind wir uns neben dem Sport unserer hohen sozialen Verantwortung bewusst. Wir arbeiten im Verein mit über 260 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die gesund und körperlich fit sind. Leider haben nicht alle Menschen dieses Privileg. So ist es uns eine Herzensangelegenheit, eine Organisation wie die DKMS m Kampf gegen den Blutkrebs zu unterstützen.“
Zu unseren Fotos (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Freuen sich über chice Kapuzenshirts mit dem Werbeaufdruck der Polizei (hinten vl): Co-Trainer Nico Biermann, Fabian Schwartz, Nico Arend, Fabian Zarnekow, Anthony Pistolesi, Philip Kox, Mirko Szymanowicz, Trainer Helmut Menzel, Physio & Geschäftsführer Sascha Gerlach, Personalwerber Polizeihauptkommissar Michael Bach; vorne vl: Pascal Wolfhagen, Philipp Dickel, Niklas Staat (Tw), Basti Müller (Tw, Betreuer), Sebastian Brysch (Tw), Torben Nepics, Domenic Gatza; beim Fototermin verhindert: Tobias Dickel, Fabian Fenzel, René van Dewenter, Eric Schwarz.
2 – Mirko Szymanowicz (33) wirft und wirft und wirft - und ist dabei kaum aufzuhalten. Der 1,93 m große Polizeibeamter spielte bereits in renommierten Vereinen wie Hamborn 07, OSC Rheinhausen, HSG Krefeld, VfL Eintracht Hagen und zuletzt VfB Homberg.
3 – Da kommt bei Trainer Helmut Menzel (links) und Geschäftsführer Sascha Gerlach (rechts) Freude auf. Der ehemalige französische Junioren-Nationalspieler (58 Einsätze) und vielfache Bundesliga-Spieler Anthony Pistolesi (45) spielt für die HSG seine ganze Routine aus.
4 – Die symbolische Vertragsunterzeichnung zwischen Top-Spieler Mirko Szymanowicz und der HSG Vennikel-Rumeln-Kaldenhausen, vertreten durch Geschäftsführer Sascha Gerlach, verdeutlicht: Hier will ein ambitionierter Verein den nächsten Schritt machen.
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