Kaldenhausen und Laudage – das passt!
Verfasst am: 2021-02-02 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Der Anruf des Edeka-Managements ist ein Glücksfall. „Wir können Ihnen in Kaldenhausen, also in unmittelbarer Nähe Ihres Wohnortes, einen Laden anbieten.“ Stefan Laudage überlegt, dann steht seine Entscheidung fest: Das Laden-Pärchen in LEV-Hitdorf und LEV-Rheindorf wird nach 25 Jahren aufgegeben, der Betrieb in DU-Kaldenhausen mit Freuden angenommen. Der gelernte, in Rheinhausen geborene Kapellener, und seine aus Schwafheim stammende Gattin wohnen in Traar – nun ist der Arbeitsplatz mit dem Fahrrad zu erreichen, tschüss nervende Autobahn sechs mal die Woche!
Wenn fortan der Tag auch nicht mehr als 24 Stunden hat, die Termine in der Lebensmittelbranche sind so oder so nicht ohne. Ab 5.30 Uhr sind die Frische-Bereiche vorzubereiten, gegen 6 Uhr werden die Regale gecheckt, um 7 Uhr geht es los. Zu dieser Zeit wird der Chef besonders gebraucht – Stefan Laudage ist als Inhaber nicht nur dabei, sondern mittendrin. Um 21 Uhr ist Ladenschluss, gegen 21.30 Uhr sind alle „Nacharbeiten“ erledigt – der nächste Tag steht an.
Im Dorf wurde lange Zeit das ab 1957 geltende „Gesetz über den Ladenschluss“ mit „werktags 9 bis 13 und 15 bis 18.30, samstags bis 13 Uhr“, also mit 41,5 Stunden Dienst am Kunden gelebt. Edeka Laudage ist heute mit 84 Stunden dabei, der Betrieb braucht zwei komplette Schichten. Auf 1150 qm Verkaufsfläche können bis zu 20.000 Artikel feilgeboten werden – das leisten ein ausgeklügeltes System an Waren-Logistik und 40 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mehr noch: Edeka, der Vollversorger, ist „der“ Treff-Mittelpunkt des Ortes – das bedeutet im Gegenzug immer auch Verantwortung und Streben nach Verbesserung.
So wurde die Fleischtheke personell verstärkt und ein regionaler Fleischlieferant an Bord geholt. Ebenfalls aus der Umgebung sind Kartoffeln, Eier, Obst und Gemüse, sogar Honig aus Rumeln-Kaldenhausen wartet in den Regalen auf Käufer. „Frische“ ist bei Edeka kein Fremdwort, täglich wird geliefert, für alle anderen Waren fährt das Fahrzeug dreimal die Woche auf den Hof. Stichwort Verfügbarkeit: Stefan Laudage legt Wert daraus, dass Sonderangebote grundsätzlich bis Samstag erhältlich sind.
Gerne verweist der 51jährige auf das GEPA-Regal. Von der Fair-Trade-Company sind etliche Produkte erhältlich, der Schwerpunkt liegt auf Kaffee und Schokolade. Die „Bio“-Linie ist allerorten zu finden, bei Obst und Gemüse, aber auch im Kühl- und Tiefkühlbereich wird der „Öko“ fündig. Zudem können auch gluten- oder laktosefreie Lebensmittel erworben werden – ein Vollversorger eben!
Anfang März werden für einen überschaubaren Zeitraum die Handwerker das Sagen haben. Laudage macht Nägel mit Köpfen: Die Abteilung Obst/Gemüse wird merklich umgebaut, das Regalsystem ausgetauscht, das Licht modifiziert. Die Fassaden und Werbeanlagen, vorne und hinten, werden ebenfalls den frischen Wind und kreativen Geist der neuen Führung betonen. Wer von alledem in den nächsten Wochen nicht viel sehen wird, da er Corona-bedingt lieber daheim bleibt, auch an den denkt Laudage. Er bietet, momentan noch kostenfrei, einen Lieferdienst an: Ware im Prospekt aussuchen, anrufen, eventuell weitere Wünsche äußern, Termin vereinbaren, fertig. Service pur.
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Der „klassische“ Haupteingang an der Düsseldorfer Straße verkündet seit den 60er Jahren: Hier ist der Treff-Mittelpunkt von Kaldenhausen (Foto Ferdi Seidelt).
2 - Stefan Laudage checkt die Obst- und Gemüseabteilung. Besonders liegt ihm das von Edeka propagierte Frische-Versprechen am Herzen (Foto Ferdi Seidelt).
3 - Artikel wie Sand am Meer – ein Discounter kann an Sortimentstiefe und -breite nie das leisten, was ein Vollsortimenter wie Edeka bietet (Foto Ferdi Seidelt).
BI Cölve: „Behelfsbrücke nach wie vor“
Verfasst am: 2021-01-30 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Ferdi Seidelt
Keiner weiß, ob diese Aktion etwas bringt. „Wenn wir dadurch nicht vergessen werden, dann ist das doch auch schon etwas“, betont Doris Goebel, die mit ihren Mitstreitern nach wie vor für eine Behelfsbrücke kämpft. Nach dem Dezember-Schock - die Düsseldorfer Kommmunalaufsicht verbot Duisburg die finanzielle Beteiligung an dem über Nacht teurer gewordenen Projekt - schien die Wiederherstellung der Wegebeziehung zwischen Rumeln/Schwafheim und Bergheim nur noch über einen Neubau sinnvoll.
Dafür hätte Moers zuerst einmal den ihr gehörenden Landzipfel an Duisburg übertragen und Duisburg dann als nunmehr allein zuständige Kommune den Bau der Brücke betreiben müssen. Optimistisch wurde die Fertigstellung für 2025 prognostiziert. Doch daran glaubt Goebel nicht: „Dafür haben mich die beiden Bürgermeister (gemeint sind Sören Link und Christoph Fleischhauer) politisch zu stark enttäuscht.“ Und: „Wir fühlen uns belogen und betrogen.“ Grund genug, den Druck zu erhöhen. „Wir müssen uns, da wir Corona-bedingt gehandicapt sind, vermehrt im Internet bemerkbar machen“, sagt sie und empfiehlt die Unterstützung ihrer Petition (http://chng.it/sHVTvykD).
Seit drei Jahren kämpfe die Interessengemeinschaft für eine Behelfsbrücke, da das alte Viadukt im Juli 2017 für den Straßenverkehr von heute auf morgen komplett gesperrt wurde. Das bedeute, dass kein Auto, kein Bus und kein Rettungswagen die Brücke befahren darf. Davon betroffen seien auf beiden Seiten der gesperrten Brücke auch etwa 40 Unternehmen und Betriebe, die aufgrund der Sperrung starke Umsatzeinbußen zu verzeichnen haben. Der Verkehr werde über mehrere Kilometer durch anliegenden Wohngebiete umgeleitet. Goebel: „Das alles sind Wege, die unter anderem zu Kitas, Grundschulen und dem Trompeter Friedhof führen. Diese Wohnstraßen sind für den Mehrverkehr nicht ausgelegt und zudem noch für alle Anwohner eine unerträgliche Lärmbelästigung. All' das ist wirtschaftlich, sozial und verkehrstechnisch für diese Region eine riesengroße Katastrophe.“
Trotz des „politischen und verwaltungstechnischen Versagens“ bleibe die Notwendigkeit einer Behelfsbrücke bestehen, weil eine neue Brücke, „wenn überhaupt“, erfahrungsgemäß einen Zeitraum von acht bis zehn Jahren in Anspruch nehme.
Aus Rumeln-Kaldenhausener Sicht macht eine schnelle Wiederinbetriebnahme der Cölve-Brücke zusätzlich Sinn. Momentan müssen ungewohnt viele Autofahrer die schon gut ausgelastete Route Rathausallee-Bahnhofstraße nutzen, was entsprechende Belastungen mit sich bringt. Von den kurzen Wegen zum Krankenhaus und Gymnasium ganz zu schweigen.
Zu den Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Ihr Einsatz ist immer 100 Prozent oder mehr. Doris Goebel, hier mit Harro Dahl, greift nun mit harten Worten die Stadtspitzen von Duisburg und Moers an.
2 – Bei dieser Aktion im März 2018 war von Corona noch nichts bekannt. Aktuell muss die Interessengemeinschaft die Möglichkeiten des Internets nutzen.
3 – Von Rumeln kommend verweigert dieses Schild dem Autofahrer die Fahrtrichtung rechts. Wer dennoch abbiegt, nervt die Anwohner der Umleitungsstrecke.
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